Das GRT Grasser Racing Team erlebte bei der neunten Runde der Blancpain GT Series auf dem Nürburgring ein hartes und frustrierendes Wochenende, sicherte sich im hart umkämpften ersten Lauf jedoch einen Podestplatz.
Das Wochenende begann vielversprechend. Mirko Bortolotti sicherte mit seinem #63 Lamborghini Huracán GT3, den er sich mit seinem Teamkollegen Christian Engelhart teilt, die Pole Position für das erste Rennen. Das Team war nach dem Qualifying zur letzten Runde des Blancpain GT Series Sprint Cup auf dem Nürburgring entsprechend motiviert, das erste Rennen aus der ersten Startreihe anzugehen.
Nachdem die Startampel erlosch, gab Mirko die Rennpace vor. Engelhart übernahm das Steuer und sicherte mit dem #63 Auto bei seinem Heimrennen das oberste Treppchen auf dem Podest. Allerdings folgte nach dem Rennen eine dramatische Wendung. Ein enttäuschender 13. Platz wurde den Erwartungen nicht gerecht.
Die Rennkommissare verhängten Engelhart nachträglich eine 30-Sekunden Durchfahrtsstrafe. Sie fanden heraus, dass er sein HANS-System über dem Schultergurt getragen hat, was einen Bruch des Artikels 120 des sportlichen Regelwerks der Blancpain GT Series 2018 darstellt. Entsprechend wurde das #63 Auto vom zweiten Rennen disqualifziert.
Mit bis zu 20 Autos auf der Strecke, fuhr Ezequiel Perez Companc mit dem Schwesterauto mit der Startnummer 19 auf Startplatz acht. Er zeigte in der Startphase des Rennens eine starke Leistung und fuhr bis auf Platz fünf nach vorne. Nach dem Pflicht-Boxenstopp kam Caldarelli als Vierter zurück auf die Strecke. Er lieferte sich darauf bis Rennende einen Zweikampf mit dem #2 Audi, der Dritter geworden ist. Nach der Strafe gegen das Schwesterauto schaffte die #19 jedoch nachträglich den Sprung auf das Podium.
Caldarelli startete als Achter in das zweite Rennen und kam innerhalb der Runde vor bis auf Rang sechs. Als Companc an der Reihe war, setzte er die beeindruckende Aufholjagd fort und brachte das Auto auf Platz 5 ins Ziel.
Das GRT Grasser Racing Team muss nicht lange auf Wiedergutmachung des Ergebnisses vom Sonntag warten, denn das Saisonfinale des ADAC GT Masters findet bereits vom 22. bis 23. September auf dem Hockenheimring statt.
Lamborghini Huracán GT3 #63 (Mirko Bortolotti, Christian Engelhart)
Rennen 1: Platz 13 (1:55.933), 29 Runden
Mirko Bortolotti: "Ich bin sehr zufrieden mit unserer Performance. Das Team hat einen tollen Job gemacht. Mit meinem Qualifying und der zweiten Pole Position in dieser Saison bin ich ebenfalls sehr zufrieden. Besser hätte der Tag für uns nicht beginnen können. Ich ging von der Pole aus ins Rennen und behauptete die Führung in die erste Kurve hinein. Darauf konnte ich in meinem Stint eine Lücke herausfahren. Christian blieb in Führung und hat seinen Job erledigt. Wir hatten mit dem Sieg und der Pole Position einen perfekten Samstag. Unglücklicherweise haben wir nachträglich eine 30-sekündige Durchfahrtsstrafe bekommen, die die gesamten Mühe und die harte Arbeit von uns allen zunichtemachte. Auf der einen Seite sind wir mit der Arbeit an der Strecke, die jeder von uns geleistet hat, zufrieden, weil wir das Rennen gewonnen haben. Auf der anderen Seite ist es natürlich eine große Enttäuschung, auf diese Art aus dem Titelkampf zu scheiden. Ich möchte mich beim gesamten Team für den großartigen Job und die Möglichkeit, erneut um den Titel zu kämpfen, bedanken. Aber es war nicht das Ende, wie wir es verdient haben."
Lamborghini Huracán GT3 #19 (Andrea Caldarelli, Ezequiel Perez Companc)
Rennen 1: Platz 3 (1:55.998), 29 Runden
Rennen 2: Platz 5 (1:56.357), 31 Runden
Andrea Caldarelli: "Es war ein ziemlich positives Wochenende für uns. Wir sind am Ende Dritte und Fünfte geworden. Die Quali-Session lief nicht wie erhofft, aber wir haben schließlich gute Punkte eingefahren und den Sprint Cup auf positive Weise abgeschlossen."
Ezequiel Perez Companc: "Es war alles in allem in gutes Wochenende für uns. Wir hatten im Qualifying etwas Pech, weshalb wir beide Rennen von Platz acht gestartet sind. Ich glaube, unser Start war mega stark. Unser Pace war ebenfalls gut, aber es war schwierig, den Autos vor uns zu folgen. Das Podium am Samstag war sehr gut, aber es wäre noch schöner gewesen, wenn wir es ohne die Strafe des #63 Autos geschafft hätten. Aber so ist Rennfahren nun einmal. Ich glaube, wir hätten im Sonntagsrennen mehr erreichen können, aber wir waren etwas unglücklich mit unserem Boxenstoppfenster. Alles in allem war es ein gutes Wochenende."
Gottfried Grasser, der Teambesitzer: "Positiv ist, dass unser #19 Auto am Sonntag Platz 5 eingefahren hat und im ersten Rennen auf dem Podium gelandet ist. Daher stand immerhin ein Auto auf dem Podest. Andrea und Ezequiel haben einen sehr guten Job gemacht und ihr Rennen war einwandfrei. Darüber bin ich sehr glücklich. Unser #63 Auto startete mit der Pole Position und dem Rennsieg sehr gut ins Wochenende. Und dann erhielten wir schlechte Nachrichten. Für das Team ist es sehr hart, die Punkte zu verlieren und aus dem Titelkampf zu sein. Allerdings respektieren wir die Entscheidung der Rennkommissare. Ich kann zu Christian nichts sagen, das muss er selbst tun.
Es ist jedenfalls schade und ich bin ein wenig enttäuscht, weil wir eine Chance auf den Titel hatten. Wir hätten gerne auf andere Art darum gekämpft, aber es ist, wie es ist. Wir müssen die Situation akzeptieren."
Text: GRT Grasser Racing
Bild: Max Bermel