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Der FIA WTCR Freitag aus Macau in der Übersicht

WTCR 1. QUALIFYING: HUFF EROBERT POLE-POSITION IN LETZTER SEKUNDE

 

Mit einer späten Attacke hat sich Rob Huff im ersten Qualifying die DHL Pole-Position für das erste WTCR-Rennen von Macau auf dem Guia Circuit gesichert.

Esteban Guerrieri von ALL-INKL.COM Münnich Motorsport hatte bereits in der Boxengasse die schnellste Rundenzeit gefeiert, da kam Huff in seinem Volkswagen Golf GTI TCR von Sébastien Loeb Racing noch einmal über die Ziellinie und verdrängte Guerrieri und dessen Honda Civic Type R TCR von der Spitze. Damit verbesserte Huff seinen eigenen Macau-Rundenrekord auf 2:29.090 Minuten und sicherte sich die DHL Pole-Position für das erste Rennen. Es ist die ideale Ausgangslage für Huff, um seinen Siegrekord in Macau auf zehn auszubauen.

„Die Rennen hier sind immer ein Thema für sich“, meint Huff. „Doch ich habe nun allerbeste Voraussetzungen für den Sieg. Das [Ergebnis] ist für das Team. Wir hatten dieses Jahr nicht viel Glück. Unsere Position in der Gesamtwertung gibt nicht unsere wahre Leistung wieder.“

Über seine letzte Runde sagt er: „Das zeigt einfach nur, dass man sich in Macau nicht zu früh freuen darf. Ich wusste, ich hatte noch etwas in der Hinterhand. Prompt habe ich die beiden letzten Sektoren hervorragend hingekriegt.“

Hinter Huff und Guerrieri erzielte Yvan Muller im Hyundai i30 N TCR von YMR den dritten Platz. Mullers Mission an diesem Wochenende ist, WTCR-Tabellenführer Gabriele Tarquini noch vom Titelgewinn im ersten von OSCARO präsentierten FIA Tourenwagen-Weltcup (WTCR) abzuhalten. Doch eine haarige Szene auf der Strecke mit Guerrieri hat bei Muller einen faden Beigeschmack hinterlassen.

Auf P4 folgte Mullers Neffe Yann Ehrlacher in einem weiteren Honda von ALL-INKL.COM Münnich Motorsport. Doch schon vor dem Qualifying war klar: Ehrlacher würde von hinten starten müssen, weil er im Anschluss an das Rennwochenende in Japan den Motor hatte wechseln lassen.

Nach einer Bestzeit am Donnerstag musste sich Jean-Karl Vernay vom Team Audi Sport Leopard Lukoil nun mit Rang fünf zufrieden geben, Huffs Teamkollege Mehdi Bennani erreichte P6. Dahinter kamen die beiden Fahrer aus dem Rennstall BRC Racing, Norbert Michelisz und WTCR-Spitzenreiter Tarquini. Frédéric Vervisch von Audi Sport Team Comtoyou und Pepe Oriola von OSCARO by Campos Cupra rundeten die Top 10 nach hinten ab.

Die Qualifikation musste einmal mit roten Flaggen unterbrochen werden. Auslöser dafür war Mullers Teamkollege Thed Björk. Er beschädigte sein Hyundai-Fahrzeug bei einem harten Einschlag in der schnellen Fisherman’s-Kurve – und versetzte damit auch seinen Titelhoffnungen einen Dämpfer.

Bei den Wildcard-Piloten war André Couto der Schnellste für MacPro Racing im Honda und qualifizierte sich auf P25 im 31 Autos starken Feld. Es folgten Filipe Souza von Champ Motorsport und Kevin Tse von Teamwork Motorsport.

Das zweite Qualifying zu den WTCR-Rennen von Macau beginnt um 06:35 Uhr MEZ.

 

FAHRERSTIMMEN ZUM ERSTEN WTCR-QUALIFYING IN MACAU

 

Rob Huff, Esteban Guerrieri, Yvan Muller und André Couto waren zu Gast in der Pressekonferenz nach dem ersten Qualifying des WTCR in Macau. Hier sind ihre Reaktionen.

Frage:

Die erste Frage geht an Rob Huff, den „König von Macau“: Ein fantastischer Start in dein Wochenende. Aber kannst du uns verraten, warum du hier wieder so verflixt schnell bist?

Rob Huff:

„Erst einmal Gratulation an die Jungs links und rechts von mir. Sie haben wirklich viel Druck gemacht. Zwischendurch dachte ich sogar, Esteban würde mir die Pole-Position vor der Nase wegschnappen. Beim ersten Versuch war mir bereits eine gute Runde gelungen, gewissermaßen war das gleich die Messlatte im Qualifying. Doch bei meinem zweiten Versuch lag ich hinter Yvan und habe eine noch viel bessere Zeit erzielt. Er hat mir Windschatten spendiert. Dafür bedanke ich mich.“

Yvan Muller:

„Dafür kannst du dich direkt revanchieren.“

Rob Huff:

„Ich habe mich schon vor Jahren dafür revanchiert! Meine Versuche drei und vier fielen einer roten und einer gelben Flagge zum Opfer. Aber speziell im vierten Versuch war ich ziemlich schneller. Ich spürte, dass da noch einiges an Zeit im Auto stecken würde. Die Frage war nur, ob wir genügend Sprit an Bord hatten und ob es sich zeitlich noch ausgehen würde, eine weitere Runde zu starten. Und es hat gereicht. Im ersten Sektor war ich komplett alleine auf der Strecke – und war daher langsamer als die Bestzeit. Da dachten wohl manche schon, die Runde wäre gelaufen. Doch in Macau gewinnst du die Zeit im Mittelsektor. Es ist mir gelungen, die Sektoren zwei und drei absolut perfekt zu treffen. Vielen Dank ans Team für ein so wundervolles Auto. Es hat Spaß gemacht, es im Qualifying zu bewegen. Ich bin hochzufrieden.“

Frage:

Und damit weiter zu Esteban Guerrieri. Beinahe wäre es deine erste Pole-Position in Macau geworden, aber eben nur beinahe. Bitte schildere uns die Szene zwischen dir und Yvan Muller in der Lisboa-Kurve aus deiner Sicht …

Esteban Guerrieri:

„Erst einmal Gratulation an Rob. Meine Runde war sehr gut und auch die Runde von Yvan muss echt klasse gewesen sein. Ich würde gerne die Onboard-Aufnahmen davon sehen. Es war eine sehr gute Quali-Runde. Der Zwischenfall mit Yvan: Um ehrlich zu sein musste ich nach dem Aussteigen erst einmal nachfragen, was passiert war. Er sagte, ich hätte ihn blockiert, aber das war mir offen gestanden nicht aufgefallen. Ich befand mich auf einer Ausrollrunde. Wir müssen uns das noch einmal anschauen. Ich werde mich später sicher noch mit ihm darüber unterhalten. Mein Qualifying an sich war gut. Ich habe gute Fortschritte erzielt. Meinen dritten Versuch setzte ich in Sektor drei in die Nesseln. Das war nicht besonders toll. Also kam ich an die Box. Und ich muss mich bei Yann [Ehrlacher] bedanken. Er fuhr auf gebrauchten Reifen hinaus und bot mir einen Windschatten, weil er aufgrund eines Motorwechsels ohnehin von hinten starten muss. Mit seinem Windschatten hatte ich einen klasse ersten Sektor und dann auch einen guten zweiten, dritten und vierten Sektor. Ich stand schon auf der provisorischen Pole-Position. Ich dachte wirklich, dass es schon durch wäre. Keine Ahnung, ob die TV-Einblendungen korrekt waren oder nicht. Rob meint ja, er habe alles später in der Runde herausgeholt. Ich hatte gesehen, dass er 0,6 Sekunden hinter der Bestzeit zurücklag und ging davon aus, dass sich nichts mehr ändern würde. Doch er holte irgendwie noch 0,9 Sekunden auf. Ich werde mir nachher die Sektorenzeiten anschauen. So oder so war es ein gutes Gefühl, in Macau ganz vorne zu sein. Ich bin schließlich erst zum zweiten Mal in Tourenwagen auf dieser Strecke unterwegs. Später folgt noch das zweite Qualifying mit einer neuen Chance. Und in den Rennen am Samstag wird gekämpft.“

Frage:

Weiter geht’s mit dem viermaligen FIA Tourenwagen-Weltmeister Yvan Muller. Du hast an diesem Wochenende eine Titelchance und stehst nach dem ersten Qualifying vor deinem Rivalen Gabriele Tarquini. Hätte es ohne die Situation in der Lisboa-Kurve noch besser laufen können?

Yvan Muller:

„Ich weiß es nicht und wir werden es nie erfahren. Meine Runde war gar nicht schlecht. In Macau kann es immer besser laufen, selbst wenn du fast 50 Jahre alt bist. Ich kann zufrieden sein mit diesem Qualifying. Ich bin im dritten Sektor nicht schnell genug, aber der Rest ist in Ordnung. Jetzt schauen wir einmal, was in den Rennen passiert.“

Frage:

Die letzte Frage geht an Lokalheld André Couto. Du hast hier schon in der Formel 3 gewonnen, bist jetzt wieder im Tourenwagen aktiv. Was ist dein bisheriger Eindruck vom WTCR?

André Couto:

„Ich hatte große Probleme damit, auf Geschwindigkeit zu kommen. Speziell auf der Bremse hatte ich nicht sehr viel Vertrauen ins Auto. Ich brauche einfach noch etwas mehr Zeit, damit ich mich Schritt für Schritt steigern kann.“

WTCR 2. QUALIFYING: HUFF AUF POLE, UNFALL VON TARQUINI

 

Rob Huff steht zum dritten Mal auf der DHL Pole-Position im WTCR, aber Tabellenführer Gabriele Tarquini erlitt einen Dämpfer: Nach einem Unfall in Q1 sind seine Titelhoffnungen bei den WTCR-Rennen von Macau gesunken.

Es ist bereits die achte Macau-Pole für Huff, der an diesem Wochenende seinen zehnten Laufsieg auf dem 6,12 Kilometer langen Guia Circuit erzielen könnte.

„Ich wollte den Jungs einfach ein Dankeschön bereiten, indem wir die Saison auf einem Hochpunkt beschließen“, sagt Huff. Er hatte sich zuvor schon die DHL Pole-Position für das erste Rennen gesichert. „Wir haben Macau wieder unseren Stempel aufgedrückt. Ich habe während meiner Runde sogar einmal die Mauer berührt, weil ich in Sektor eins zu zaghaft gewesen war. Einfach großartig!“

Dramatisch war es am Ende der 30-minütigen Q1-Sitzung geworden: WTCR-Tabellenführer Tarquini war mit seinem Hyundai i30 N TCR von BRC Racing in die Mauer gekracht. Anschließend gelang es dem Italiener nicht, sein Fahrzeug wieder in Gang zu bringen. Tarquini schied vorzeitig aus – und wurde letztlich nur auf P14 gewertet.

Huff hingegen gab in Q1 mit 2:29.333 Minuten das Tempo vor. Doch bei nur zwölf Piloten, die den Sprung in Q2 schaffen, blieben in Macau einige große Namen außen vor. Darunter: Titelkandidat Thed Björk, dessen Rennstall YMR nach dem Trainingscrash am Vormittag fieberhaft an der Reparatur seines Hyundai gearbeitet hatte. Mehr als P13 schaffte Björk damit nicht.

Neben Tarquini und Björk scheiterten noch weitere Fahrer aus dem 31 Autos starken Feld am Weiterkommen. Aurélien Panis von Comtoyou Racing blieb als 15. genauso hängen wie Qing-Hua Ma auf P16 oder John Filippi und Gordon Shedden auf den weiteren Rängen. Nathanaël Berthon auf P12 sowie Kevin Ceccon und Frédéric Vervisch auf den Plätzen elf und zehn wiederum kamen gerade noch weiter. Der zweimalige DTM-Champion Timo Scheider sicherte sich mit P9 den Einzug in die nächste Runde im Qualifying.

Huff dominierte auch das 15-minütige Q2, dieses Mal mit einer Bestleistung von 2:29.207 Minuten. Jean-Karl Vernay, Yann Ehrlacher, Norbert Michelisz und Esteban Guerrieri fuhren ebenfalls in die Top 5 und lösten so ihre Tickets für den Shoot-out um die Pole-Position.

WTCR-Titelkandidat Yvan Muller, Zweiter in der Gesamtwertung hinter Tarquini, verpasste den Q3-Einzug als Sechster knapp. Scheider belegte P10 und sicherte sich damit die DHL Pole-Position für das zweite Rennen, bei dem die Top 10 in umgekehrter Reihenfolge losfahren.

So fiel die Entscheidung um die DHL Pole-Position

In Q3 ging Guerrieri als Erster auf die Strecke. Der Argentinier aus dem Team ALL-INKL.COM Münnich Motorsport legte im Honda Civic Type R TCR in 2:30.034 Minuten vor. Michelisz vom Rennstall BRC Racing blieb 0,184 Sekunden hinter dieser Richtzeit zurück. Dann folgte Ehrlacher, doch auch er scheiterte an der Guerrieri-Marke und landete für ALL-INKL.COM Münnich Motorsport noch hinter Michelisz. Vernay attackierte auf seiner Runde sehr, was sich auf der Stoppuhr aber nicht bezahlt machte: Zwischenrang drei hinter Guerrieri und Michelisz.

Dann kam Huff: Der bisherige Macau-Dominator ging mit hohen Erwartungen auf seine fliegende Runde. Prompt verlor er einen Rückspiegel an seinem Volkswagen Golf GTI TCR von Sébastien Loeb Racing, doch dieser Einsatz lohnte sich: Huff erzielte 0,374 Sekunden vor Guerrieri die DHL Pole-Position für das dritte Rennen am Sonntag.

Das erste WTCR-Rennen von Macau beginnt am Samstag um 7:25 Uhr MEZ.

FAHRERSTIMMEN ZUM ZWEITEN WTCR-QUALIFYING IN MACAU

 

Rob Huff, Esteban Guerrieri, Norbert Michelisz und Thed Björk stellten sich bei der Pressekonferenz im Anschluss an das zweite Qualifying der WTCR-Rennen von Macau den Fragen der Journalisten. Und das sind ihre Antworten!

Frage:

Rob Huff, das war eine dramatische fliegende Runde! Ein Teil deines Fahrzeugs blieb auf der Strecke zurück. Aber du bist in beeindruckend guter Form. Wie gut war deine Pole-Runde im zweiten Qualifying?

Rob Huff:

„Ich kann dir versichern: Von außen sah es weitaus dramatischer aus als im Cockpit. Meine Freundin ist zum ersten Mal in Macau dabei. Entschuldige bitte, dass ich dir einen Herzanfall beschert habe, Schatz! Aber Glückwunsch an alle hier. Macau ist in meinen Augen die schwierigste Strecke der Welt. Jeder, der hier [bei der Pressekonferenz] dabei ist, hat sich gut geschlagen und dem immensen Druck einer Qualifikation über nur eine schnelle Runde standgehalten. Das ist wirklich anspruchsvoll. Die Rundenzeiten deuten darauf hin, dass wir in der Theorie ein bisschen besser hätten sein können. Es ist mir aber gelungen, die Runde hinzubekommen. Mein Ingenieur hatte mich gefragt, ob ich über die Zeiten der anderen Fahrer informiert werden wollte. Natürlich sagte ich ja. Ich dachte mir schon, dass die aktuelle Zeit schlagbar sein würde. Doch dann kommen die Nerven und der Druck ins Spiel und du machst ein paar Fehler. Du lässt es nicht aggressiv genug angehen im ersten Sektor – und schon musst du im zweiten Sektor ziemlich pushen, wie wir alle gesehen haben. Prompt habe ich die Mauern berührt. Da hätte es schon vorbei sein können. So aber freue ich mich für das Team Sébastien Loeb Racing, für Volkswagen. Einfach klasse! Wir sind hierhergekommen, um nach dem Sieg in Japan einen Saisonausklang auf hohem Niveau hinzulegen. Jetzt stehen wir mit zwei Pole-Positions da. Was auch immer in den Rennen passiert, Macau ist Macau – eine große Lotterie. Dass wir hier so schnell sind, haben wir der harten Arbeit im Team zu verdanken. Dankeschön dafür!“

Frage:

Esteban Guerrieri, wieder hast du die DHL Pole-Position knapp verpasst. Aber deine Leistung über die komplette Saison hinweg bedeutet, dass du den besten Qualifying-Schnitt aller WTCR-Piloten hast. Glückwunsch dazu! Ärgert dich die verpasste Pole-Position dennoch?

Esteban Guerrieri:

„Ja, ich sitze rechts von Rob, aber Glückwunsch an ihn. Er ist der König von Macau und ich muss mich in den nächsten Jahren steigern. Das Qualifying hat allerdings viel Spaß gemacht. Es war mir eine Freude, heute auf diesem Kurs zu fahren und zu versuchen, das absolute Limit zu finden. Wie Rob schon sagte: Manchmal klappt das gut, manchmal nicht so gut. Je nach dem, wie viele Fehler du machst. Es ist schwierig, eine komplette Runde hinzukriegen. Unterm Strich bin ich aber ein bisschen enttäuscht, in der Tat. Denn ich hatte in der gesamten Saison nicht eine einzige Pole-Position. Ich hatte mich sehr auf dieses Rennwochenende gefreut, mehr noch auf dieses zweite Qualifying. Denn im ersten Qualifying hatte ich mich zu früh gefreut. Ich hatte noch nichts von Robs Rundenzeit gewusst. Ich wollte die zweite Pole-Position unbedingt haben. Schon ironisch: Ich habe den besten Qualifying-Schnitt, aber eben keine Pole. Daher habe ich gemischte Gefühle. Letztendlich bin ich aber zufrieden. Morgen werden wir einen schönen Kampf sehen.“

Frage:

Gemischte Gefühle – das ist das passende Stichwort für den Tag von BRC Racing in Macau heute. Norbert Michelisz, du hast dir P3 in der Startaufstellung gesichert, aber WTCR-Spitzenreiter Gabriele Tarquini als dein Teamkollege hatte einen Unfall. Was genau ist bei ihm passiert? Und vor allem: Wie lief dein eigenes Qualifying?

Norbert Michelisz:

„Um ehrlich zu sein: nein. Irgendwann war er einfach nicht mehr in meinen Rückspiegeln zu sehen. Und ich musste alles auf eine Karte setzen, weil ich zu diesem Zeitpunkt nicht in den Top 12 stand. Ich wusste aber auch: Mein Auto war stark. Ich habe bisher noch nicht mit Gabriele oder mit dem Team über seinen Zwischenfall gesprochen. Vielleicht war es ein kleiner Fehler. Das passiert in Macau schnell, auch mir ist sowas schon unterlaufen. Du bist ein paar km/h daneben, dann geht es schon ab in die Leitplanken. Das ist unglücklich für ihn und das Team und es tut mir leid. Andererseits, für mich war das heute das Maximum. Seit gestern hatten wir Probleme damit, das Auto in das ideale Einsatzfenster zu bringen, vor allem auf der Vorderachse. Ich habe kein richtiges Vertrauen in die Vorderräder. Ich habe ein seltsames Gefühl. Und ich habe auch nicht so viel Selbstvertrauen [in Macau] wie in den vergangenen Jahren. Aber P3 zeigt, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen. Hoffentlich kommt in den Rennen morgen noch mehr dabei heraus. Ich möchte die Gelegenheit noch nutzen, Rob und Esteban zu gratulieren. Vergangenes Jahr saß ich wie Esteban auf dem Platz für P2 und dachte mir, dieses Mal kann ich die Pole-Position erzielen. Aber was Rob hier leistet, ist einfach erstaunlich. Vielleicht kannst du uns noch ein paar Lektionen geben, Rob? Bitte!“

Rob Huff:

„Du bist aber nicht mein Teamkollege!“

Norbert Michelisz:

„Wie auch immer: Glückwunsch, Jungs.“

Frage:

Sprechen wir zum Schluss noch mit Thed Björk, dem aktuellen FIA Tourenwagen-Weltmeister. Du hast in diesem Jahr die meisten DHL Pole-Positions erzielt, nämlich sechs. Glückwunsch dazu! Was bedeutet es dir? Und wie ist es deinem Team gelungen, dein Auto rechtzeitig für das zweite Qualifying wieder instand zu setzen?

Thed Björk:

„Es war wirklich gut. In Macau sind Fehler ziemlich schnell passiert. Es ist eine sehr schwierige Strecke, wie Rob schon erklärt hat. Das Team hat alles gegeben, damit das Auto nach dem ersten Qualifying wieder fahrtüchtig sein würde. Es ist uns gelungen, damit auf die Strecke zu gehen. Ich tat mich aber schwer damit, den Grip zu spüren. Ich freue mich einfach nur, dass es das Team geschafft hat, das Fahrzeug wieder zusammenzusetzen. Doch vor uns liegt eine schwierige Aufgabe: Ich starte von P13, Gabriele [Tarquini] kommt von P14. Da dürften bis Sonntag noch ein paar schöne Duelle auf uns warten. Es fühlt sich gut an, hier zu sitzen. Nächstes Jahr würde ich Rob gerne die Stirn bieten. Was er hier zeigt, ist fantastisch. Ich würde den Moment gerne genießen und ein Foto davon haben, damit ich mich an meine künftigen Ziele erinnern kann.“

Esteban Guerrieri:

„Kannst du mir ein paar deiner Pole-Positions abtreten?“

Thed Björk:

„Du hast doch schon den besten Qualifying-Schnitt, Esteban. Aber natürlich ist es immer schön, die Pole-Position zu holen.“

Esteban Guerrieri:

„Ich würde den Schnitt gern zugunsten der Poles eintauschen!“

Thed Björk:

„Für nächstes Jahr ist alles klar. Wir bringen mit der chinesischen Marke Lynk & Co. ein neues Auto an den Start. Ich freue mich sehr darauf. Und dann kommen wir hierher und kämpfen mit einer chinesischen Marke. Das wird spannend.“

TARQUINI NIMMT WTCR-CRASH IN MACAU AUF SEINE KAPPE

 

Gabriele Tarquini sieht sich selbst in der Verantwortung für den Unfall, der ihn den Titelgewinn im ersten von OSCARO präsentierten FIA Tourenwagen-Weltcup kosten könnte.

Der Crash ereignete sich in Q2, nachdem Tarquini in ersten Qualifying-Abschnitt noch die achtschnellste Zeit gefahren war. Und weil der Italiener nach seinem Abflug nicht weitermachen konnte, blieb es für ihn bei P14. Das ist seine Ausgangslage für die Rennen zwei und drei am Sonntag.

„So ist Macau. Es war mein Fehler“, sagt Tarquini aus dem Team BRC Racing Hyundai nach dem Qualifying. „Ich habe den Bremspunkt ein bisschen verpasst, dann blockierten die Vorderräder und ich rutschte in die Reifenstapel. Macau ist eben nicht einfach, selbst wenn du über viel Erfahrung verfügst. Was also kann ich noch sagen außer: Das geht auf meine Kappe.“

Tarquini geht mit einem Punktevorsprung von 39 Zählern auf seinen schärfsten Verfolger in das Finale in Macau – und glaubt weiter fest an seine Titelchancen.

„Macau ist eine Lotterie. Heute war es nicht mein Tag, aber morgen geht die Sonne wieder auf. Und dann sehen wir weiter. In Macau kann einfach alles passieren. Im heutigen Roulette kam meine Nummer nicht, doch schon morgen oder am Sonntag kann das anders sein. Ja, es war nicht der allerbeste Auftakt für mich. Doch mein Ziel lautet weiterhin, den Meistertitel einzufahren.“

Text und Bilder: FIA WTCR Presse