1. Wie viele Rennen hast du in diesem Jahr bestritten?
Mit Emil Frey Racing bin ich fünf Rennen im Endurance Cup und zwei im Sprint Cup der Blancpain GT Series gefahren. Für BMW habe ich vier Rennen in der IMSA, das 24h Qualifikationsrennen , das 24h Rennen am Nürburgring und das Saisonfinale der Asian Le Mans Series bestritten. Insgesamt komme ich auf 16 Rennen in 14 Rennwochenenden. Es war fast eine entspannte Saison, wenn ich überlege, dass es sonst immmer mehr als 25 Wochenenden waren.
2. Bist du mit der vergangenen Saison zufrieden?
Es gab sowohl negative als auch positive Momente, wobei man mit der Saison sicherlich zufrieden sein kann. Für mich Begann das Jahr in Sepang, wo ich meinen Teamkollegen und dem Team AAI geholfen habe den Meistertitel einzufahren. In der IMSA durchlebten wir in Sebring und beim Petit Le Mans harte Zeiten, da war der Sieg dann in Watkins Glen natürlich super. In Road America schafften wir es mit einem unterlegenen Fahrzeug auf den vierten Platz, wobei es sehr ärgerlich war die Podiumsposition in der letzten Runde zu verlieren. In der Blancpain haben wir stetig Fortschritte mit dem Lexus gemacht und letztlich auch ein Podium erreicht. Am Nürburgring war es super, dass BMW noch ein weiteres Fahrzeug für das 24h Rennen einsetzte und ich somit mit Augusto, Christian und Fabi den Shell M6 pilotieren durfte.
3. Was hätte man besser machen können?
Ich bin mittlerweile lange im Geschäft um zu wissen, dass es immer Luft nach oben gibt. Ich denke in allen Bereichen kann man sich immer wieder verbessern, denn es ist ein ständiger Lernprozess. Allerdings würde ich gerne im nächsten Jahr wieder in einem konkurrenzfähigen Auto beim 24h Rennen am Nürburgring an den Start gehen. Nach zwei zweiten Plätzen 2015 und 2017 fehlt mir noch der Sieg in der Eifel!
4. Hattest du ein negatives Erlebnis in diesem Jahr?
In diesem Jahr gab es leider viele schlechte Wochenenden, aber der Unfall von meinem Teamkollegen Stephane Ortelli in der Eau Rouge beim 24h Rennen war sicherlich ganz vorne mit dabei! Es war ein heftiger Abflug und es hat lange gedauert bis wir wussten wie es ihm geht. Für ihn war es sicherlich eine schlechte Situation, wobei es sicher auch hätte schlimmer kommen können. Nachdem er sich erholt hatte konnte er uns beim finalen Lauf in Barcelona aber wieder unterstützen.
5. Dein schönstes Erlebnis?
Ich würde sagen, dass es da zwei Rennen gab. Zum einen der Sieg mit Turner Motorsport beim sechs Stundenrennen in Watkins Glen. Wir sind in diesem Rennen als ProAm Besetzung angetreten, wogegen der Rest als Pro Besetzung eingestuft wurde. Demnach hatten wir mit dem Sieg nicht wirklich gerechnet, was das ganze natürlich umso schöner gemacht hat. Ebenfalls war das Silverstonewochenende in der Blancpain GT Series ein ganz besonderes Erlebnis. Für mich war es das erste Podium mit Lexus und somit einer der Highlights der Saison!
6. Welche Rennserie hat dir in diesem Jahr am besten gefallen?
Ich denke die Blancpain GT Series ist die beste und stärkste Meisterschaft für GT3 Fahrzeuge weltweit. Hier musst du alles aus dir heraus holen um konkurrenzfähig zu sein. Ebenso gefällt mir das ADAC GT Masters sehr gut, da man dort ebenso auf starke Konkurrenz trifft.
Meine persönliche Lieblingsserie ist allerdings die IMSA, da die Events auf vielen tollen Oldschool Rennstrecken stattfinden.
7. Wer war deiner Meinung nach der stärkste Rennfahrer in diesem Jahr?
Ich denke da gibt es einige Fahrer die in dieser Saison stark waren, wobei Marciello definitiv vorne mit dabei ist.
8. Ausblick auf 2019?
Es wird im Vergleich zum Vorjahr einige Änderungen geben, wobei aktuell noch nichts unterschrieben ist. Im Moment gibt es noch keine Pläne für die Rennen am Nürburgring, hoffe aber dass ich dort nächstes Jahr wieder an den Start gehen kann.
Interview: Max Bermel
Bilder: Max Bermel, MotorSport Media