Daytona. In den Vorbereitungen auf Alessandro Zanardis (ITA) Gaststart beim 24-Stunden-Rennen von Daytona (USA) hat die heiße Phase begonnen. Am Samstag absolvierte der BMW Werksfahrer auf dem „Daytona International Speedway“ im US-Bundesstaat Florida den ersten gemeinsamen Test mit dem BMW Team RLL. Zanardi wird bei dem Langstreckenklassiker (26./27. Januar 2019) im #24 BMW M8 GTE des BMW Team RLL an den Start gehen.
Das „Rolex 24“ markiert traditionell den Saisonauftakt der IMSA WeatherTech SportsCar Championship (IMSA-Serie). Auch 2019 wird das BMW Team RLL in der GTLM-Klasse der Serie die beiden BMW M8 GTE mit den Startnummern 24 und 25 einsetzen. Zanardi wird sich beim 24-Stunden-Rennen das Cockpit des #24 BMW M8 GTE mit den beiden Stammpiloten John Edwards (USA) und Jesse Krohn (FIN) sowie Chaz Mostert (AUS) teilen.
Beim ersten Test in Daytona hatten Zanardi und das BMW Team RLL nun die Gelegenheit, sich näher kennenzulernen und den für seine Bedürfnisse modifizierten BMW M8 GTE auf eben jener Strecke zu testen, auf der sie in wenigen Wochen gemeinsam beim „Rolex 24“ starten werden. Das Fahrzeug ist zusätzlich zur normalen Pedalerie für Zanardis Teamkollegen mit einem Handbremshebel ausgestattet, der es dem beinamputierten Italiener ermöglicht, per Hand zu bremsen. Zudem hat er ein eigenes Lenkrad, das er beim Fahrerwechsel statt des normalen Lenkrads installiert und mit dem er per Gasring beschleunigen kann.
Der Test in Daytona fand bei wechselhaften Bedingungen statt. Teilweise regnete es, teilweise konnte bei trockener Strecke gefahren werden. Dabei teilten sich Zanardi und Edwards die Testarbeit im Cockpit. Auf dem Programm stand auch das weitere Optimieren des Fahrerwechsels. Ziel ist, den Tausch zwischen dem beinamputierten Zanardi und seinen körperlich nicht beeinträchtigten Teamkollegen in so kurzer Zeit wie möglich zu absolvieren.
„Zuerst möchte ich sagen, dass ich mich im BMW Team RLL sehr willkommen gefühlt habe. Es ist fantastisch, Teil einer so großartigen und professionellen Mannschaft zu sein“, sagte Zanardi. „Und ich muss zugeben: Als ich angekommen bin, war ich ziemlich beeindruckt von der schieren Größe der Anlage. Sie sieht wirklich aus wie eine Kathedrale des Motorsports, und es schüchtert einen beinahe etwas ein. Natürlich bin ich hier, um mich in den Dienst von BMW zu stellen, aber auch, um Spaß zu haben. Das ist definitiv der Fall. Und wenn ich meinen Job so gut es mir möglich ist erledige, kann ich beide Ziele erreichen.“
„Während des langen Testtages standen wir vor einigen Herausforderungen“, fuhr Zanardi fort. „Es hat geregnet, ich musste das Auto und die Strecke kennenlernen, und die Strecke dann im Trockenen noch einmal neu lernen. Denn ich bin erst mit Slicks gefahren, als ich abends im Dunklen rausgegangen bin. Es war natürlich schwierig, in der Dunkelheit die Bremspunkte und all die verschiedenen Linien herauszufinden. Und das letzte, was ich wollte, war, einen Fehler zu machen und das Auto zu beschädigen. Doch insgesamt bin ich mit dem Test und mit dem, was ich persönlich gelernt habe, sehr zufrieden. Ich denke, dass wir einen sehr produktiven Tag hatten. Wir konnten unser gesamtes Programm abspulen und dabei eine Menge wertvoller Informationen sammeln. Alles in allem war es also ein sehr positiver Tag für mich, das Team und BMW M Motorsport – und auf dem werden wir nun weiter aufbauen.”
Im Schwesterfahrzeug mit der Startnummer 25 setzten Tom Blomqvist (GBR), Connor De Phillippi (USA) und Colton Herta (USA) die Vorbereitungsarbeit auf das 24-Stunden-Rennen sowie die IMSA-Saison 2019 fort. Blomqvist und De Phillippi sind die beiden BMW Team RLL Stammfahrer auf diesem Fahrzeug. Beim 24-Stunden-Rennen wird das Duo durch Herta und BMW DTM-Fahrer Philipp Eng (AUT) verstärkt.
Nach einer kurzen Weihnachts- und Neujahrspause geht es für Zanardi, seine Fahrerkollegen, das BMW Team RLL und BMW M Motorsport bereits am ersten Januar-Wochenende in Daytona weiter. Vom 4. bis 6. Januar steht der so genannte „Roar before the Rolex 24“ auf dem Programm, der offizielle Pre-Event-Test vor dem 24-Stunden-Rennen.
Text und Bild: BMW Motorsport