Stuttgart. Mit dem 12-Stunden-Rennen am legendären Mount Panorama beginnt die Saison 2019 der Intercontinental GT Challenge. Bei dem spektakulären Event in Australien werden am ersten Februar-Wochenende vier Porsche 911 GT3 R an den Start gehen. Drei Kundenteams schicken reglementbedingt das letztjährige Modell des erfolgreichen GT3-Fahrzeugs ins Rennen, das in Down Under seine Abschiedsvorstellung gibt. Im intensiven Wettbewerb gegen Fahrzeuge von neun weiteren Herstellern in der Topkategorie rechnen sich die Porsche-Teams gute Erfolgschancen aus. Eine Besonderheit in diesem Jahr: Porsche-Werksfahrer Earl Bamber (Neuseeland) wird nicht am Steuer eines Rennautos agieren, sondern als Teamchef am Kommandostand.
Das Rennen
Das GT-Rennen auf dem 6,213 Kilometer langen Mount Panorama Circuit wurde 1991 zum ersten Mal ausgetragen. Der Kurs besteht aus öffentlichen Straßen, die sich in 23 Kurven durch die gebirgige Landschaft von New South Wales, 200 Kilometer westlich von Sydney, schlängeln. Die Fahrzeuge bewältigen pro Umlauf einen Höhenunterschied von insgesamt 174 Metern. Während die Passagen auf dem Höhenzug sehr kurvig und eng sind, gibt es am Fuße des Mount Panorama mit langen Geraden ein Kontrastprogramm. Die Strecke ist für Fahrer wie Ingenieure und Teams eine große Herausforderung. Das 12-Stunden-Rennen wird traditionell um 5:45 Uhr kurz vor Sonnenaufgang gestartet und geht am frühen Abend vor Sonnenuntergang zu Ende.
Die Porsche-Teams und -Fahrer
Porsche-Werksfahrer Earl Bamber setzt mit seinem Team EBM (Earl Bamber Motorsport) zwei rund 500 PS starke Porsche 911 GT3 R ein. Der Neuseeländer zählt im Cockpit seiner Autos auf sechs Kollegen aus dem Kader des Sportwagenherstellers aus Weissach. In der Startnummer 911 wechselt sich der Deutsche Sven Müller (Bingen) mit den beiden Franzosen Romain Dumas und Mathieu Jaminet ab. Im Schwesterauto mit der Startnummer 912 fahren die Porsche Young Professionals Dennis Olsen (Norwegen) und Matt Campbell (Australien) sowie Werksfahrer Dirk Werner (Würzburg). Im baugleichen Fahrzeug von Black Swan Racing mit der Startnummer 540 agieren Marc Lieb (Ludwigsburg), Timothy Pappas (USA) und Jeroen Bleekemolen (Niederlande). Das Team Competition Motorsports / McElrea Racing setzt auf die Dienste von Werksfahrer Kévin Estre (Frankreich), Porsche-Junior Jaxon Evans (Neuseeland) und David Calvert Jones (Australien).
Der Porsche 911 GT3 R
Der 911 GT3 R wurde von Porsche für die weltweiten GT3-Serien konstruiert. Seine Rennpremiere mit dem hochmodernen Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor mit Direkteinspritzung feierte der über 368 kW (500 PS) starke Kundensport-Renner im Januar 2016 bei den 24 Stunden von Daytona. Seither holte er Siege in zahlreichen internationalen Rennserien, etwa in der IMSA SportsCar Championship, der World Challenge, dem ADAC GT Masters sowie beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. 2019 wird das Modell von einer neuen Version abgelöst.
Die Zeiten
Das 12-Stunden-Rennen in Bathurst startet am Sonntag, 3. Februar, um 05:45 Uhr Ortszeit (Samstag, 19:45 Uhr MEZ). Es ist außerhalb Australiens live im Internet unter www.bathurst12hour.com.au zu sehen.
Stimmen vor dem Rennen
Fritz Enzinger (Leiter Motorsport): „Bathurst bildet den Auftakt zur Intercontinental GT Challenge. In diesem Jahr wollen wir in der weltweit ausgetragenen Langstreckenserie für GT3-Fahrzeuge voll angreifen. Wir gehen mit dem bewährten Porsche GT3 R ins erste Rennen. Das Auto hat sein Potenzial bei vielen Erfolgen auf unterschiedlichen Strecken eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit unseren starken Fahrerbesetzungen und den sehr gut strukturierten, regionalen Teams sollten wir bestens für den harten Kampf gegen zahlreiche andere Marken aufgestellt sein.“
Sebastian Golz (Projektleiter 911 GT3 R): „Das noch recht neue Team von Earl Bamber bietet alle Erfolgsfaktoren für ein solches Langstreckenrennen. Der Fahrerkader ist exzellent, die Autos werden perfekt vorbereitet sein. Aber auch die anderen beiden Kundenteams sind gut aufgestellt. Ich bin sicher, dass alle vier Porsche 911 GT3 R in der Lage sein werden, um das Podium mitzufahren. Bathurst ist ein ganz besonderes Rennen. Wenn du sauber durchkommst und am Ende den schnellsten Fahrer im Auto hast, dann ist alles drin. Unser großes Ziel ist, den bewährten 911 GT3 R in seinem letzten großen Renneinsatz mit einem Sieg in Rente zu schicken.“
Romain Dumas (Porsche 911 GT3 R #911): „Der Event, die Strecke, die Umgebung – all dies hat mich im vergangenen Jahr in Bathurst begeistert. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf das diesjährige Rennen. Meine Teamkollegen Mathieu und Sven kennen den besonderen Kurs noch nicht. Sie werden die Eigenheiten der Strecke aber schnell lernen. Unser Auto ist bewährt. Wir fahren letztmals mit dieser Spezifikation des 911 GT3 R in Bathurst. Im Hinblick auf die Meisterschaft ist es wichtig, hier möglichst viele Punkte zu holen und nicht gleich ins Hintertreffen zu geraten.“
Sven Müller (Porsche 911 GT3 R #911): „Für mich wird alles neu sein, denn ich war noch nie in Bathurst. Ich habe die Strecke am Simulator trainiert und dabei gemerkt, dass es ein unwahrscheinlich schöner Kurs ist, auf dem Präzision und auch Mut gefragt sind. Den Porsche 911 GT3 R kennen wir ganz genau. Unser Team ist bestens aufgestellt. Wir sind drei Werksfahrer, die zusammen in einem Auto diesen Event angehen. Da muss man einfach hohe Erwartungen haben. Wir wollen gewinnen.“
Mathieu Jaminet (Porsche 911 GT3 R #911): „Jahrelang habe ich fasziniert die Rennen in Bathurst im Fernsehen angeschaut, nun darf ich selbst dort fahren. Ich habe Ende 2018 bei Porsche regelrecht darum gebettelt, dort an den Start gehen zu dürfen. Entsprechend glücklich und hoch motiviert bin ich nun. Interessant ist natürlich auch die Tatsache, dass mein Werksfahrerkollege Earl Bamber, mit dem ich die Langstreckenrennen in der IMSA-Serie bestreite, nun mein Teamboss sein wird. Von Kollege zu Chef innerhalb einer Woche – das wird lustig.“
Dirk Werner (Porsche 911 GT3 R #912): „Bathurst war schon 2018 das absolute Highlight meines Rennjahres. Die Strecke ist großartig, eine einzigartige Herausforderung. Dort zu fahren, macht einfach riesigen Spaß. Das wird in diesem Jahr mit etwas mehr Erfahrung noch schöner werden. Wir fahren letztmalig mit unserem bewährten GT3-Auto, ein Abschiedsrennen also. Diese Weltreise zu Beginn des Jahres, von Deutschland über Daytona nach Bathurst und wieder nach Hause, ist immer ein besonderes Erlebnis.“
Dennis Olsen (Porsche 911 GT3 R #912): „Es wird der letzte große Einsatz der alten Generation des Porsche 911 GT3 R. Das allein macht den Start in Bathurst besonders reizvoll. Das Team von Earl Bamber wird alles geben. Mit Dirk Werner und Matt Campbell habe ich zwei Weltklasse-Teamkollegen. Beide kennen die Strecke bereits ganz genau. Ich muss schnell lernen und vielleicht im Training ein paar Runden mehr fahren. Wenn ich schnell einen Rhythmus finde, dann können wir vorn angreifen.“
Matt Campbell (Porsche 911 GT3 R #912): „Ich freue mich unwahrscheinlich auf mein Heimrennen in Bathurst. Zusammen mit den 24 Stunden von Le Mans ist es für mich definitiv das Highlight des Jahres. Der außergewöhnliche Kurs am Mount Panorama ist die beste Strecke der Welt. Ich bin dort schon oft gefahren und hatte einige Erfolge in Bathurst. Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr ganz nach vorn fahren können, um den letztjährigen Porsche 911 GT3 R standesgemäß in Rente zu schicken.“
Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #12): „Es wird mein vierter Start beim 12-Stunden-Rennen in Bathurst sein. Ich hatte bisher immer großen Spaß dort, aber leider keinen großen Erfolg. Im vergangenen Jahr waren wir dem Podium schon sehr nahe, diesmal soll es endlich klappen. Ich freue mich, dass ich wieder mit ‚CJ’ fahren darf. Unser neuer Porsche-Junior Jaxon Evans wird uns zudem verstärken. Er kennt die Strecke schon gut, weil er dort in anderen Kategorien gefahren ist. Wir sind also gut aufgestellt für das Rennen auf einer meiner absoluten Lieblingsstrecken.“
Marc Lieb (Porsche 911 GT3 R #540): „2018 standen wir bei dem wunderschönen Event auf dem Podium. Einen solchen Erfolg wünschen wir uns auch beim kommenden Rennen. Ich werde wieder gemeinsam mit Tim Pappas und Jeroen Bleekemolen fahren, das wird bestens funktionieren. Die Veranstaltung ist für mich eine der schönsten der Welt. Das Publikum ist klasse, das Rennen sehr anspruchsvoll und die Strecke einfach traumhaft. Ich reise voller Vorfreude zu meinem vierten Start in Bathurst.“
Text und Bilder: Porsche Presse