Bathurst, Australien - R-Motorsport schloss die erfolgreiche Langstreckenkarriere des Aston Martin Vantage V12 GT3 mit einer Teamleistung ab, die bei einem der herausforderndsten Rennen weltweit fast zu einem glorreichen Sieg geführt hätte - und das mit einem Fahreraufgebot, das aus drei Bathurst-Rookies bestand, und mit dem ältesten GT3-Design des gesamten Feldes.
Am Samstag sicherte sich das Auto mit der Startnummer 62 die Pole Position. Doch nach zwei Strafen musste Marvin Kirchhöfer bei vollkommener Dunkelheit von Startplatz zwölf aus ins Rennen gehen. Das Team kämpfte hart, um sich an die Spitze des Feldes zu arbeiten und Kirchhöfer übergab das Auto sicher an Matthieu Vaxiviere und dann an Jake Dennis.
Im Laufe der 12 Stunden, in denen aufgrund der geringen Zahl an Zwischenfällen ein Distanzrekord aufgestellt wurde, befand sich die #62 immer in der Führungsrunde und im Kampf an der Spitze. Nach etwas mehr als drei Stunden freier Fahrt unter grünen Flaggen befand sich das Auto dank des Fahrer-Trios, großartiger Arbeit bei den Boxenstopps und der Renntaktik in der letzten Stunde des Rennens komfortabel in Führung.
Etwa 30 Minuten vor Rennende kam das Safety Car auf die Strecke, damit ein gestrandetes Auto geborgen werden konnte. Durch die Safety-Car-Phase wurde die Führungsgruppe eng zusammengeschoben. Folglich musste Dennis nach dem Restart alles geben.
Seine Pace reichte aus, um sich von den Verfolgern abzusetzen. Die letzten zehn Minuten des Rennens gestalteten sich allerdings schwierig, denn das Auto hatte im Gegensatz zum verfolgenden Porsche ältere Reifen und ziemlich abgenutzte Bremsen.
Der Kampf sah zunächst einseitig aus, aber Dennis kämpfte hart. Er nutzte den Top-Speed des Aston Martin Vantage V12 GT3 auf den Geraden und zeigte einige ausgezeichnete Verteidigungsmanöver. Er machte seinem Verfolger das Leben schwer, sodass dieser ein robustes Überholmanöver brauchte, das außer in Forest Elbow nicht machbar gewesen wäre.
Sogar dann war der Kampf noch nicht beendet, denn der Aston Martin Vantage V12 GT3 blieb nah genug dran, um aus einem Fehler des Führenden einen Vorteil ziehen zu können. Bedauerlicherweise ergab sich für R-Motorsport keine Gelegenheit und so überquerte das Team auf einem ausgezeichneten zweiten Platz, nur drei Sekunden hinter dem Sieger und mit einem guten Vorsprung auf die um Platz drei Kämpfenden, die Ziellinie. Platz zwei ist das beste Ergebnis, das Aston Martin jemals bei diesem Rennen erzielt hat.
Für den von R-Motorsport in der Pro/Am-Kategorie eingesetzten Aston Martin Vantage V12 GT3 begann das Rennen gut. Der neue Fahrer im Team, Matt Parry, hielt sich im ersten Stint in den Top-15. Leider hatte Andreas Baenziger auf der Strecke einen Unfall, bei dem die Front des Autos beschädigt wurde.
Nach Untersuchungen im Medical Centre wurde er für fit erklärt und das Team leistete hervorragende Arbeit, um das Auto nach weniger als fünf Stunden Reparatur zurück auf die Strecke und schließlich ins Ziel zu bringen.
Jake Dennis, Fahrer des #62 Aston Martin Vantage V12 GT3: "Es zeigt, wie gut es für uns lief, wenn wir als Bathurst-Rookies etwas enttäuscht über Platz zwei sind. Wir haben die ganze Zeit hart gekämpft und waren mit dem Auto immer bei der Musik. Die Leistung des Teams war großartig. Wir wussten vorher schon, dass hier einige Teams mit erfahrenen Fahrern und neueren Autos an den Start gehen würden. Das war eine große Herausforderung. Trotzdem war unser Speed den ganzen Tag gut. Ich bin mir sicher, wir hätten den Sieg nach Hause gebracht, hätte es die späte Safety-Car-Phase nicht gegeben. Gegen Rennende waren die Bremsen durch und es ist schade, dass wir so die Führung verloren haben. Aber danach konnte ich nur zusehen, möglichst nah dran zu bleiben und auf eine Gelegenheit zu warten. Dieser Ort und das Rennen sind einfach unglaublich. Wir kommen mit Sicherheit zurück. Jetzt freuen wir uns aber alle auf das neue Auto und nehmen die Blancpain Endurance Meisterschaft in Angriff."
Marvin Kirchhöfer, Fahrer des #62 Aston Martin Vantage V12 GT3: "Es war ein hartes Rennen, das Feld war sehr eng und es wurde den ganzen Tag hart gekämpft. Wir sind viel unter Grün gefahren und mussten um jede Position hart kämpfen. Das Team hat einen brillanten Job abgeliefert. Dies half uns dabei, bei der Musik zu bleiben. Matt und Jake sind ebenfalls fantastisch gefahren. Zweiter zu sein, fühlt sich etwas seltsam an. Denn es war ein besseres Ergebnis, als wir uns vor ein paar Tagen erhofft hätten. Aber letztlich kannst du nicht anders, als daran zu denken, was möglich gewesen wäre."
Matthieu Vaxiviere, Fahrer des #62 Aston Martin Vantage V12 GT3: "Ich bin eigentlich ziemlich überrascht, dass wir so gut abgeschnitten haben. Dabei hat das gesamte Team einen großen Beitrag geleistet, uns ein Auto zur Verfügung zu stellen, mit dem wir uns dem Kampf gegen die anderen stellen konnten. Dieses Rennen hat den Ruf, eines der härtesten zu sein - und das war absolut der Fall. Ein Sieg wäre unglaublich gewesen, aber wir sollten überglücklich damit sein, was wir erreicht haben."
Dr. Andreas Baenziger, Team-Mitbesitzer R-Motorsport und Fahrer des #760 Aston Martin Vantage V12 GT3: "Ich weiß immer noch nicht genau, wie es zu dem Unfall kam, da wir die Daten des Hergangs im Detail analysieren, bevor wir genaueres aussagen können. Wichtig ist, dass ich unverletzt nach einem Check im Medical Center zum Team zurückkehren konnte. Dies auch Dank des stabilen Aston Martin Vantage V12 GT3, der nach einer längeren Reparaturpause von weniger als fünf Stunden wieder das Rennen aufnehmen konnte."
Dr. Florian Kamelger, Team Principal R-Motorsport und Fahrer des #760 Aston Martin Vantage V12 GT3: "Welch ein Wochenende in Bathurst. Wir haben den zweiten Gesamtrang gewonnen und nicht das Rennen verloren. Das ist nach den Höhen und Tiefen ein super Ergebnis zum Schluss. Unser Team hat unter den schwierigen Bedingungen mit der Zurückversetzung von der Pole Position auf Platz zwölf auf der Startaufstellung und einer schwierigen Anfangsphase eine fantastische Leistung gezeigt. Die Strategie war perfekt und Jake, Marvin und Matthieu haben alles aus unserem Aston Martin Vantage V12 GT3 bei dessen letztem großen Auftritt herausgeholt. Leider hatten wir einen heftigen Unfall mit unserem zweiten in der ProAm-Kategorie startenden Fahrzeug #760, der für meinen Freund und Geschäftspartner Andreas zum Glück ohne Folgen blieb. Unser Team hat das ziemlich zerstörte Auto in weniger als fünf Stunden wieder renneinsatzfähig gemacht. Das Ergebnis mit dem zweiten Platz unseres Pro-Fahrzeugs ist eine tolle Belohnung für alle im Team, die so hart gearbeitet haben."
Text und Bild: R-Motorsport