Nach einem dreitägigen, intensiven Auswahlverfahren ist die Entscheidung gefallen: Erik Johansson (SWE) hat den Sprung ins BMW Motorsport Junior Programm 2019 geschafft.
München. Nach einem dreitägigen, intensiven Auswahlverfahren ist die Entscheidung gefallen: Erik Johansson (SWE) hat den Sprung ins BMW Motorsport Junior Programm 2019 geschafft. Der 22-jährige ehemalige Customer Racing Fahrer setzte sich am Mittwoch im Rahmen eines Shootouts im BMW Motorsport Simulator gegen drei weitere Kandidaten durch und wird in der kommenden Saison als wesentlichen Teil seines Ausbildungsprogramms die komplette Saison der Italian GT Championship am Steuer des BMW M6 GT3 für das BMW Team Italia absolvieren. Am Montag und Dienstag hatten sich 16 Kandidaten einem umfassenden Testprogramm aus physischen, mentalen und kommunikativen Aufgaben gestellt. Die vier besten Teilnehmer qualifizierten sich für den Simulator-Shootout.
„Herzlichen Glückwunsch an Erik Johansson“, sagte BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt. „In ihm hat nach unserem heutigen Werksfahrer und ehemaligen Junior Joel Eriksson bereits der zweite Schwede den Schritt in das BMW Motorsport Junior Programm geschafft. Erik hat sich im Rahmen unseres neu gestalteten Auswahlverfahrens gegen die anderen starken Kandidaten durchgesetzt. Ich freue mich besonders, dass es uns gelungen ist, in unserem Rennsimulator erfolgreich einen solchen Shootout durchzuführen. Nun heiße ich Erik herzlich in der BMW Motorsport Familie willkommen und freue mich darauf, ihn bald auf der Strecke im BMW M6 GT3 zu sehen.“
Neben Johansson, der 2016 im BMW M235i Racing Cup erste Langstrecken-Erfahrungen sammelte, hatten Benjamin Lessennes (BEL) sowie die beiden aktuellen BMW Customer Racing Fahrer Aaron Seton (AUS) und Ben Tuck (GBR) die Gelegenheit, ihre Runden auf einer virtuellen Rennstrecke zu drehen. Das Quartett simulierte Trainings, Qualifying und einen Long-Run. Unterstützt von einem Team aus BMW Motorsport Ingenieuren standen neben den reinen Rundenzeiten Feedbacks der Fahrer und Datenanalysen im Vordergrund. Jeder Fahrer hatte mehrere Sessions zur Verfügung, um sich mit dem Simulator und der Strecke vertraut zu machen. Letztlich hinterließ Johansson den besten Eindruck und sicherte sich den Platz im BMW Motorsport Junior Programm 2019.
„Das ist eine unglaubliche Chance für mich, und ich weiß im ersten Moment gar nicht, was ich sagen soll“, meinte Johansson, der nach Titelgewinnen im Formelsport 2016 als BMW Customer Racing Fahrer im BMW M235i Racing von Securtal Sorg Rennsport erstmals auf der Nürburgring-Nordschleife (GER) antrat. Dort machte er im vergangenen Jahr im GT3-Fahrzeug durch starke Leistungen auf sich aufmerksam. „Ich freue mich sehr darauf, in den kommenden Monaten im BMW M6 GT3 antreten zu können, die anderen BMW Werksfahrer kennenzulernen und ein Teil der BMW Motorsport Familie zu sein.“
An den ersten beiden Tagen des Auswahlverfahrens hatten sich insgesamt 16 vielversprechende Nachwuchsfahrer aus aller Welt um den freien Platz im BMW Motorsport Junior Programm beworben. Darunter waren zum ersten Mal auch zahlreiche Kandidaten, die sich über Renneinsätze in BMW Customer Racing Teams empfohlen hatten. Dirk Adorf (GER), langjähriger Mentor der BMW Motorsport Junioren, und Philipp Eng (AUT), der selbst als ehemaliger BMW Motorsport Junior den Sprung zum erfolgreichen Werksfahrer geschafft hat, bildeten die Jury und lernten die Teilnehmer in intensiven Gesprächen kennen.
„Es war für mich eine großartige Erfahrung, ein Teil dieses Auswahlverfahrens sein zu dürfen“, sagte Eng. „Die Jungs über drei Tage hinweg kennenzulernen und sie durch den Shootout zu begleiten, hat großen Spaß gemacht. Erik hat am Ende gewonnen, weil er sehr schnell, clever und reif für sein Alter ist. Das ist sehr wichtig für einen erfolgreichen Rennfahrer.“
Experten der Formula Medicine unter der Leitung von Dr. Riccardo Ceccarelli unterzogen die Nachwuchsfahrer einem physischen und mentalen Testprogramm. Zudem wurde das Auftreten der Kandidaten vor der Kamera und in den sozialen Netzwerken bewertet. In Abwägung aller Aspekte wählten Adorf und Eng die vier Kandidaten aus, die am dritten Tag die Chance hatten, sich im BMW Motorsport Simulator zu beweisen.
Der Simulator wurde von BMW Motorsport selbst entwickelt und von Beginn an auf Multifunktionalität ausgelegt. Er kann für die Simulation aller BMW Rennfahrzeuge eingesetzt werden. Sowohl in der Entwicklung der Fahrzeuge als auch in der unmittelbaren Rennvorbereitung spielt die Arbeit im Simulator eine entscheidende Rolle. So nutzten ihn kurz vor dem Shootout der Junioren die BMW i Andretti Motorsport Fahrer im Hinblick auf das anstehende Formel-E-Rennen in Mexico City (MEX). Daher nutzten die Junioren ebenfalls die realitätsgetreue Nachbildung des Cockpits des BMW iFE.18 für ihre Fahrten.
„Ich denke, das Paket aus unterschiedlichen Leistungstests, persönlichen Gesprächen und letztlich den erstmals durchgeführten Simulatorfahrten, das wir für die Kandidaten geschnürt haben, hat sehr gut funktioniert“, sagte Adorf. „Besonders freue ich mich, dass wir sehr viele junge BMW Customer Racing Fahrer dabei hatten – aktuelle und ehemalige –, von denen sogar drei den Sprung unter die Top-4 geschafft haben. Ihr extrem hohes Leistungsniveau beweist, dass unsere Entscheidung, das BMW Motorsport Junior Programm deutlich näher an den BMW Kundensport anzubinden, goldrichtig war. Glückwunsch an unseren Sieger Erik Johansson, der sich letztlich als der Stärkste von allen erwiesen und uns nicht nur mit seinem Speed sondern auch mit seiner professionellen Einstellung überzeugt hat.“
Die Saison der Italian GT Championship, in der Johansson im BMW M6 GT3 an den Start gehen wird, beginnt am 5. April mit dem ersten Rennwochenende in Monza (ITA).
Text und Bild: BMW Motorsport