· 

SP9 am Nürburgring wird weiter eingebremst!

Die SP9-Klasse der VLN und beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring ist seit mittlerweile mehreren Jahren die Top-Klasse, die die Gesamtsiege unter sich ausfährt. In dieser gehen GT3-Fahrzeuge sämtlicher Hersteller an den Start. Doch nun wurden die Fahrzeuge der Klasse ein weiteres Mal eingebremst. Was führte zu diesem Schritt?

 

2015: Ein Nissan GT-R gesteuert von Jan Mardenborough hebt im Bereich Quidellbacher Höhe ab und fliegt über den Sicherheitszaun. Ein Zuschauer starb und mehrere wurden verletzt. Seitdem wirft die FIA einen sehr genauen Blick auf die Nürburgring Nordschleife. Im Jahr des Unfalls wurden teilweise Geschwindigkeitsbegrenzungen eingeführt, Bereiche für Zuschauer komplett gesperrt, Kuppen abgetragen und die GT3-Boliden in mehreren Punkten eingeschränkt, was hieß, dass Teams mit einem GT3 Fahrzeug ein spezielles "Nordschleifen-Kit" brauchten. Das ist bis heute der Fall.

 

Die FIA hat nun in einem Schreiben dem DMSB nahegelegt, die Leistung der GT3 Autos weiter zu beschränken. Dies setzten die Verantwortlichen num um und den Sportwagen wird zwei Wochen vor dem VLN-Saisonstart 5% weniger Leistung zugesprochen. Nun gibt es zwei Probleme: Erstens war es für die SP9 schon in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden Autos aus kleineren Klassen, mit weniger Luftwiderstand, auf den Geraden zu überholen. Dies dürfte nun noch schwieriger werden. Auch ist die Sp7 mittlerweile in der Lage Zeiten im Bereich von 8:00 bis 8:10 zu fahren. Die GT3-Boliden könnten also in diesem Jahr nicht mehr ganz so unantastbar sein wie sie es waren. Schließlich ist der letzte Gesamtsieg eines nicht SP9-Fahrzeugs vier Jahre her. 

Folgerichtig müsste nun also auch die SP7 eingebremst werden um die SP9 nicht zu gefährden. Dies geschah aber vorerst nicht.

Zweitens kann das Umrüstungspaket die Teams der SP9 mehrere Tausend Euro kosten. Geld das bei manchen Teams im so teuren Motorsport kurz vor Saisonstart fehlen könnte.

 

Betrachtet man nun aber, dass in diesem Winter die größten Umbau- und Renovierungsarbeiten seit 40 Jahren auf der Nordschleife stattfanden, so sollte die jetzige Einbremsung die letzte für viele Jahre sein. Schließlich wurde mit neuem Asphalt und neuen Fangzäunen weiter für mehr Sicherheit gesorgt. 

Außerdem sind die GT3-Boliden ein fester Teil der VLN geworden, weswegen ein Großteil der Nordschleifen-Fans sehr um das gänzliche Verschwinden der Sportwagen trauern würde.

 

 

Text: Max Renfordt

Bild: Max Bermel