Spannung bis zur letzten Sekunde – erst auf den letzten Metern entschied sich das VLN-Auftaktrennen 2019. Nick Catsburg, Marco Wittmann und John Edwards triumphierten bei der 65. ADAC Westfalenfahrt im BMW M6 GT3 von ROWE Racing. Der Vorsprung auf Fred Makowiecki und Patrick Pilet im Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing auf Platz zwei betrug am Ende 5,486 Sekunden. Mit Platz drei komplettierten Connor De Phillippi, Tom Blomqvist und Mikkel Jensen im ROWE-Schwesterfahrzeug den perfekten Saisonstart für das Team aus St. Ingbert.
Lange hatten die VLN-Fans warten müssen, ehe rund um die legendäre Nordschleife endlich wieder die Motoren erklangen. Der Saisonauftakt begann aufgrund starken Nebels mit Verspätung. Das auf 60 Minuten verkürzte Zeittraining wurde erst um 12:30 Uhr freigegeben. Die Pole-Position sicherte sich ebenfalls ROWE Racing. Connor De Phillippi im BMW M6 GT3 fuhr mit 8:01,192 Minuten die Bestzeit. Die Top-10-Fahrzeuge lagen innerhalb von nur 2,550 Sekunden. Das Rennen startete um 15:28 Uhr über die ebenfalls verkürzte Distanz von 2:45 Stunden.
Siebenmal wechselte im Rennen die Führung. Neben den drei erstplatzierten Fahrzeugen sammelte auch der Lamborghini GT3 von Konrad Motorsport Führungskilometer. In der letzten Runde kam es dann zum Showdown. Pilet war in Führung liegend in die letzte Runde gegangen und hatte am Ende doch das Nachsehen. Edwards reagierte am Ende einer Code-60-Phase schneller und schnappte sich die Führung. Die Rennleitung überprüfte unmittelbar nach dem Zieleinlauf die Onboard-Kamera des Porsche und bestätigte schließlich das Ergebnis. „Der Porsche-Fahrer hat vielleicht etwas geschlafen“, grinste Wittmann. Pilet nahm die Niederlage gelassen: „So ist eben manchmal das Leben.“
Neben dem direkten Schlagabtausch in der letzten Runde entschied – wohlgemerkt unter den beiden ROWE-Teams – die Strategie über Sieg und Niederlage. „Wir sind im ersten Stint eine Runde länger draußen geblieben, im zweiten ebenfalls. So hatten wir einen sehr kurzen letzten Stopp“, erklärte Wittmann. „Wir hätten gewinnen müssen“, sagte Blomqvist. „Wir hatten die Pole, einen perfekten Start, einen super ersten Stint und am Ende leider die minimal schwächere Strategie. Für das Team ist der Erfolg natürlich fantastisch.“
Auf Platz vier verpassten Klaus Bachler und Jörg Bergmeister im Porsche 911 GT3 R von Falken Motorsports das Podest nur um 0,281 Sekunden. Platz fünf ging mit Frikadelli-Racing ebenfalls an ein Porsche-Team. Den schnellsten Audi R8 LMS pilotierten Vincent Kolb und Frank Stippler auf Rang sechs, Mann-Filter Team HTP Motorsport belegte mit den Fahrern Maximilian Götz, Christian Hohenadel und Raffaele Marciello als bestes Mercedes-AMG-Team Platz sieben. Das bestplatzierte Pro-Am-Team in der GT3-Klasse war Walkenhorst Motorsport mit den Fahrern Rudi Adams, Immanuel Vinke und Jody Fannin. „Ein guter Start in die neue Saison“, zog Adams Resümee.
Einen sehr guten Einstand gelang Fabian Vettel im Mercedes-AMG GT3 von Rooster Rojo J2Racing. Der Bruder des viermaligen Formel-1-Weltmeisters absolvierte zusammen mit dem Schweizer Philip Ellis und dem Niederländer Indy Dontje 20 Runden. Auf Rang 14 fehlten dem Trio am Ende 4:48,915 Minuten auf die Spitze. Ebenfalls im Ziel war Ex-Formel-1-Star Martin Brundle. Auf dem Weg zu seiner großen Nordschleifen-Lizenz – der Brite plant noch in diesem Jahr ein gemeinsames VLN-Rennen mit seinem Sohn Alex – teilte Brundle sich den Aston Martin Vantage V8 mit Marco Müller und Alexander West. Zusammen fuhr das Trio 17 Runden.
Erste Tabellenführer der Saison 2019 sind die Laufsieger Catsburg, Wittmann und Edwards. Die GT3-Pro-Klasse war mit 20 Fahrzeugen am stärksten besetzt. „Mein erstes Rennen in diesem Jahr und gleich mein erster Sieg, so kann es gerne weitergehen“, grinste Wittmann. Das Trio führt nach dem ersten Rennen auch die am Ende des Jahres mit 25.000 Euro dotierte ROWE Speed Trophäe by VLN an. Auf Platz zwei liegen Torsten Kratz, Oliver Frisse und Moran Gott, die im BMW 325i des Team AVIA Sorg Rennsport die Klasse V4 gewannen.
Der zweite Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet in drei Wochen statt. Das 44. DMV 4-Stunden-Rennen führt am 13. April über die gewohnte Distanz von vier Stunden.
Text: VLN Presse
Bild: Max Bermel