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DTM spult am Lausitzring erfolgreiche Generalprobe ab

Teams kommen zusammen auf annähernd 4.000 Testrunden

Alle Fahrer von Audi, BMW und Aston Martin im Einsatz

Großer Name: Fittipaldi in letzter Minute nominiert

Generalprobe bestanden, die Premiere kann kommen. Mit viertägigen Testfahrten am Lausitzring haben Neuling Aston Martin sowie die etablierten Hersteller Audi und BMW den Countdown für den Saisonauftakt der DTM in zwei Wochen auf dem Hockenheimring (3.–5. Mai) eingeläutet. Erstmals war die moderne Rennstrecke in der Lausitz Austragungsort des traditionellen letzten großen DTM-Tests vor dem Saisonstart. Dabei spulten die Teams ein Mammutprogramm ab: Im Verlauf der vier Tage kamen alle 18 Fahrer der DTM-Generation 2019 zum Einsatz. Zusammen spulten sie von Montag bis Donnerstag 3.921 Testrunden ab.

 

R-Motorsport, das offizielle Aston-Martin-Team, setzte zwei Aston Martin Vantage DTM ein, wovon der eine beim Roll-out am Sonntag erstmals nach der Fertigstellung auf der Rennstrecke zum Einsatz kam. Audi war mit neun Autos vertreten: dem Testauto von Audi Sport, jeweils den beiden Einsatzautos der Teams Abt Sportsline, Rosberg und Phoenix sowie den Audi RS5 DTM des neuen Kundenteams WRT. Allerdings wurde entsprechend dem Reglement nur mit einem Auto pro Team die Testarbeit absolviert, mit dem anderen wurde nur ein Roll-out (Funktionstest) gemacht. Bei BMW standen den sechs Werksfahrern an den vier Tagen insgesamt drei BMW M4 DTM zur Verfügung.

 

Frijns mit Bestzeit, Fittipaldi mit starkem Debüt

Schnellster Fahrer des Tests war Robin Frijns. Der 27-jährige Niederländer setzte am Mittwoch auf dem 4,57 km langen Kurs in 1.35,169 Minuten die Bestmarke – mehr als zwei Sekunden schneller als der Trainingsschnellste beim DTM-Event in 2018 an gleicher Stelle. Die Zeit gibt einen Eindruck vom Potenzial der DTM-Autos 2019, die dank der neuen Vierzylinder-Turbomotoren rund 100 PS mehr leisten als die Vorgänger mit V8-Saugmotor. Gleichzeitig sank das Fahrzeug-Mindestgewicht um 45 Kilogramm auf 986 Kilogramm. Fans dürfen sich auf die schnellste DTM aller Zeiten freuen.

Für einen Coup sorgte das belgische Audi-Team WRT am letzten Testtag. Die Mannschaft des ehemaligen Rennfahrers Vincent Vosse gab die Verpflichtung des Brasilianers Pietro Fittipaldi bekannt. Der Enkel des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters Emerson Fittipaldi saß erst am Dienstag erstmals in einem DTM-Auto und hinterließ auf Anhieb einen starken Eindruck.

 

Zufrieden zeigten sich die Sportchefs nach dem viertägigen Mammutprogramm. Audi Motorsportchef Dieter Gass: „Wir sind grundsätzlich sehr zufrieden und haben viel gelernt. Man darf die Ergebnisse natürlich nicht überbewerten. Bei Testfahrten packt erfahrungsgemäß niemand alle Karten auf den Tisch“, sagte Gass. „Trotzdem ist es schön, wenn man seine Autos oben auf der Zeitenliste sieht. Mit den veränderten Fahrzeugen und den neuen Turbomotoren hatten wir etwas mehr Arbeit als vor einer normalen Saison, aber insgesamt können wir zufrieden sein. Wo wir wirklich stehen, werden wir erst in Hockenheim wissen. Es wird extrem spannend.“

 

BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt: „Das war für unsere Teams und Fahrer ein sehr intensiver letzter Test vor dem DTM-Saisonauftakt. Ein großer Dank geht an die Mechaniker und Ingenieure, die an diesen langen Testtagen hart und top-motiviert gearbeitet haben. Das Gesamtsystem der 2019er Fahrzeuge ist vollkommen neu. Da ist es klar, dass man mit jeder einzelnen Runde hinzulernt und Erfahrungen sammelt. Die ersten zwei Tage liefen für uns nicht unbedingt so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber die gesamte Mannschaft inklusive der Piloten hat gerade in dieser Phase ihre große Flexibilität gezeigt und sich nicht verunsichern lassen. Mittwoch und Donnerstag konnten wir dann viele Runden absolvieren. Insgesamt lag unser Fokus darauf, all die neuen Komponenten im System zu bestätigen und das Fahrzeug insgesamt noch besser zu verstehen. Dabei haben wir große Fortschritte gemacht. In Sachen Performance haben wir all unsere geplanten Vorarbeiten gemacht, um in Hockenheim ordentlich unterwegs zu sein. Wie immer werden nur die ersten Qualifyings und Rennen zeigen können, wo man wirklich steht. Wir freuen uns riesig auf den Saisonstart.“

 

Dr. Florian Kamelger, Team Principal von R-Motorsport/Aston Martin, sagte: „Wir konnten an den vier Testtagen auf dem Lausitzring auf den vielen Long Runs mit insgesamt 3.610,3 zurückgelegten Testkilometern wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung unseres Aston Martin Vantage DTM sammeln. Dabei haben wir, wie bei solchen Tests üblich, ein paar Fehlerquellen identifizieren und abstellen können. Mit der Konstanz bei den erzielten Rundenzeiten sind wir sehr zufrieden, wenn man bedenkt, dass wir nie auf schnelle Rundenzeiten aus waren.“

 

Text und Bild: DTM Presse