Neuling Aston Martin tritt ab Saisonstart mit vier Autos an
Berger: „Extrem schwer zu sagen, wer die Nase vorn hat“
SAT.1 berichtet live, Highlights bei SPORT1
Die DTM macht Druck: Mit Turbo-Power und einer neuen Automobilmarke bricht die Rennserie am Wochenende in Hockenheim (3.–5. Mai) in eine neue Ära auf. Die 33. Saison der Tourenwagen-Serie steht im Zeichen der neuen Vierzylinder-Turbomotoren, des Einstiegs von Aston Martin und des ersten Kundenteams seit Jahren, der Rückkehr der Traditionstrecke Zolder in den DTM-Kalender sowie gleich fünf hoffnungsvollen Rookies.
„Endlich steht wieder der Sport im Vordergrund“, freut sich Gerhard Berger, Vorsitzender der DTM-Dachorganisation ITR, nach einer intensiven Vorbereitszeit auf das erste von neun DTM-Wochenenden 2019. „Angesichts des neuen Reglements ist es extrem schwer zu sagen, wer die Nase vorn haben wird.“
Eine bemerkenswerte Leistung hat Neuling Aston Martin bereits vor dem Saisonstart hingelegt. R-Motorsport, das Schweizer Unternehmen, das unter exklusiver Lizenz des britischen Luxus-Sportwagenbauers mit dem Aston Martin Vantage DTM Neuland betritt, wird bereits in Hockenheim mit vier Autos antreten. Dies war bis zuletzt offen. Dank eines wahren Kraftakts beim Aufbau der Fahrzeuge können die erfahrenen Paul Di Resta (GBR) und Daniel Juncadella (ESP) sowie die Neulinge Ferdinand von Habsburg (AUT) und Jake Dennis (GBR) allesamt im badischen Motodrom antreten.
Fünf Youngster geben ihr DTM-Debüt
Damit kommt es in Hockenheim zum Debüt von gleich fünf DTM-Neulingen. Neben von Habsburg und Dennis kämpfen die Südafrikaner Sheldon van der Linde (BMW) und Jonathan Aberdein sowie Pietro Fittipaldi (beide Audi) erstmals um DTM-Punkte. Der Brasilianer Fittipaldi, Testfahrer beim Formel-1-Team Haas, ist Enkel des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters Emerson Fittipaldi.
Mit Aberdein und Fittipaldi bildet das neue Audi-Kundenteam WRT ein vielversprechendes Juniorteam. In den sechs Audi-Werkswagen sitzen altbewährte Kräfte: die früheren Champions René Rast und Mike Rockenfeller (beide GER) sowie Nico Müller (SUI), Loïc Duval (FRA), Robin Frijns (NED) und Jamie Green (GBR). Ein starkes Sextett kann auch BMW vorweisen: Ex-Formel-1-Fahrer Timo Glock, der zweimalige DTM-Champion Marco Wittmann (beide GER), Ex-Meister Bruno Spengler (CAN), Philipp Eng (AUT), Joel Eriksson (SWE) und van der Linde.
„Cooler Turbo-Sound“
Wittmann kann es kaum erwarten: „Ich freue mich, dass wir mehr Leistung haben. Wir Fahrer spüren es – und es ist für die Fans von außen sichtbar. Der Turbo-Sound der Autos ist sehr cool, wir können uns alle auf einen tollen Auftakt freuen.“ Aston-Martin-Fahrer Juncadella: „Wir müssen realistisch sein. Wir haben ein Auto, das in kurzer Zeit entwickelt und aufgebaut worden ist, deshalb müssen wir noch einiges testen und verstehen. Am ersten Rennwochenende schaue ich noch nicht so viel auf die Resultate. Aber ich bin Rennfahrer und will natürlich immer gewinnen.“
Der aktuelle DTM-Champion Gary Paffett schaut derweil in aller Stille aus der Ferne zu. Der Brite ist nach dem Ausstieg von Mercedes zum Ende der vergangenen Saison in die Formel E gewechselt. „Die DTM spielt eine besondere Rolle in meinem Leben. 2019 wagt sie eine Zäsur – mit einem neuen technischen Reglement. Wie die neuen Kräfteverhältnisse ausfallen werden, wird aus meiner neuen Rolle als DTM-Fan sicher aufregend zu erleben sein.“
Mehr Leistung, weniger Abtrieb
Die signifikanteste Neuerung an den insgesamt 18 Renntourenwagen ist der Motor. Die neuen, effizienten Vierzylinder-Turboaggregate mit zwei Litern Hubraum leisten rund 610 PS und 650 Nm Drehmoment. Das zulässige Leergewicht der Autos wurde auf 986 Kilogramm abgesenkt. Gegenüber den Vorjahresautos sind die DTM-Renner der Generation 2019 rund drei Sekunden pro Runde schneller. Die Fahrer müssen ihren Fahrstil ändern, nicht zuletzt, da ein neuer Heckflügel in Verbindung mit einem geänderten Heckdiffusor sowie neuer Frontpartie für weniger aerodynamischen Abtrieb sorgen.
Der Effekt ist gewünscht – die Autos sollen für die Fahrer eine größere Herausforderung darstellen. Aus diesem Grund wurde auch das sogenannte Vorspannen der Autos kurz vor dem Start durch Arretierung der Bremse abgeschafft. Es kommt auf eine kurze Reaktionszeit und den geübten Umgang mit der Kupplung an. „Der Start wird eine der größten Herausforderungen für uns Fahrer“, sagt Audi-Pilot Rockenfeller. „Für mich ist es noch ein große Baustelle, die ich hoffentlich schnell in den Griff bekomme.“
Neu im Kalender: Zolder, Assen – und Fuji als Zugabe
Der DTM-Kalender weist gegenüber 2018 zwei neue Rennstrecken auf: Zolder und Assen. „Back to the roots“ heißt es Ende Mai im belgische Zolder, wo 1984 das erste Rennen der DTM-Historie ausgetragen wurde. Die Geburtsstätte der DTM zählte in den 80er- und 90er- Jahren zum Inventar der DTM. Zum ersten Mal gastiert die DTM im niederländische Assen. Die anspruchsvolle Rennstrecke ist seit Jahren fester Bestandteil des MotoGP-Kalenders.
Im November erhalten Race-Fans eine Zugabe der besonderen Art. Auf dem Fuji Speedway tragen DTM und die japanische SUPER-GT-Serie ein gemeinsames Non-Championship-Event aus. Bereits beim Saisonfinale der DTM in Hockenheim werden SUPER-GT-Fahrzeuge außerhalb der Wertung im DTM-Rennen teilnehmen. 2019 stellt den vorläufigen Höhepunkt der Zusammenarbeit zwischen DTM und SUPER GT dar. Die Autos beider Serien basieren auf dem gemeinsam erarbeiteten „CLASS 1“-Reglement. In Hockenheim inszenieren Aston Martin, Audi, BMW, Honda, Lexus und Nissan ein historisches Gipfeltreffen.
Die neue W Series: fester Bestandteil des Rahmenprogramms
Ein erstarktes Rahmenprogramm hat die DTM 2019 aufzubieten. An den ersten sechs Rennwochenenden der Saison trägt die neue W Series, in der ausschließlich junge Frauen antreten und gefördert werden, ihre Rennen aus. Ebenfalls sechs Mal sind die beliebten Porsche Markenpokale aus Deutschland, Benelux und Frankreich. Die Tourenwagen Classics sind bei fünf DTM-Veranstaltungen zu Gast. Dazu kommen weitere Rahmenrennen
Abseits der Rennstrecke hat die DTM auch 2019 viel zu bieten. Fans erwartet im Fan-Village ein buntes Unterhaltungsprogramm mit Fahrerauftritten auf der Fanbühne, Autogrammstunden und Food-Trucks. Bei Pit-View und Pit-Walk lassen sich die DTM-Teams bei der Arbeit aus nächster Nähe über die Schulter schauen. Der Zugang zum Fahrerlager ist erstmals in allen Ticketkategorien im Eintrittspreis inklusive (solange der Vorrat reicht). Highlight des Unterhaltungsprogramms bildet ein Konzert am Samstagabend. An jedem Rennwochenende wird es ein Konzert im Fan-Village geben. Der Zutritt ist für alle Ticketinhaber frei. Den Anfang macht in Hockenheim DJ Antoine.
SAT.1 und SPORT1 berichten von der DTM
SAT.1 geht in die zweite Saison als exklusiver Live-TV-Partner der DTM in Deutschland. An jedem Rennsamstag und -sonntag starten die Live-Übertragungen um 13:00 Uhr (Brands Hatch 14:00 Uhr). Die Moderatoren Andrea Kaiser und Matthias Killing, die beiden früheren DTM-Fahrer Timo Scheider und Martin Tomczyk sowie Kommentator Edgar Mielke sind auch 2019 vor Ort für ran racing im Einsatz. SPORT1 berichtet von beiden Läufen eines Rennwochenendes jeweils sonntags in halbstündigen Zusammenfassungen. Zum Saisonauftakt in Hockenheim am kommenden Wochenende gibt es die Höhepunkte der beiden Rennen am Sonntag, 5. Mai, ab 22:00 Uhr zu sehen.
Weltweit können die DTM-Fans die Rennen live im TV oder im Livestream auf DTM.comverfolgen. Exklusive TV-Partner hat die DTM unter anderem in den USA (CBS Sports Network), Großbritannien (Premiere Sports), Spanien (Moviestar+), Italien (DAZN), Japan (J-Sports), Österreich (ORF) und den Niederlanden (Ziggo Sport).
Text und Bild: DTM Presse