#63 fährt trotz schwierigem Rennen erste Punkte der Saison ein
#19 scheidet nach unverschuldeter Kollision aus
Gottfried Grasser: "Uns ist wieder ein Top-3-Resultat entwischt. Das ist sehr schade, aber wir lassen uns davon nicht entmutigen."
GRT Grasser Racing verließ den Circuit Paul Ricard am vergangenen Samstag mit gemischten Gefühlen. Beim dritten Lauf des Blancpain GT Series Endurance Cup 2019 im französischen Le Castellet erlebten die Fahrertrios der beiden Lamborghini Huracán GT3 EVO trotz starker Pace kein Wochenende nach Maß. Für die Startnummer 63 von Lamborghini-Werksfahrer Mirko Bortolotti und seinen Teamkollegen Rolf Ineichen und Christian Engelhart nahm das Rennen mit dem siebten Platz im Feld der insgesamt 49 GT3-Sportwagen trotz aller Schwierigkeiten aber ein versöhnliches Ende.
Das Schwesterauto mit der Startnummer 19 verließ das Glück leider völlig. Vor drei Wochen hatten Lucas Mauron, Gerhard Tweraser und Arno Santamato in Silverstone noch einen spektakulären Sieg im Silver Cup gefeiert. Beim sechsstündigen Rennen hinein in die Nacht von Le Castellet war das Podest erneut in Reichweite. Nach einer unverschuldeten Kollision schied das Trio jedoch bereits vor Halbzeit der Renndistanz aus und musste damit einen Rückschlag im Kampf um die Meisterschaft hinnehmen.
#63 holt erste Punkte im Blancpain GT Series Endurance Cup 2019
Nach zwei Pole Positions in Folge starteten Bortolotti, Ineichen und Engelhart in Frankreich nach einem durchwachsenen Qualifying von der elften Position. Ein Problem mit dem Getriebe hatte die Jagd nach dem Pole-Hattrick vereitelt. Von diesem kleinen Rückschlag erholte sich der Lamborghini Huracán GT3 EVO mit der Startnummer 63 im Rennen jedoch schnell.
Ineichen lag anderthalb Stunden nach dem Start um 18:00 Uhr Ortszeit schon auf der vierten Position. Der Vorwärtsdrang wurde jedoch durch ein Problem mit der Tankanlage ausgebremst, welches bei den Boxenstopps wertvolle Zeit kostete. Engelhart und Bortolotti behaupteten sich dennoch sicher in den Top-10.
Nach sechs Stunden überquerte das Fahrertrio die Ziellinie als Siebter. Damit holten Bortolotti, Ineichen und Engelhart das Maximum aus der schwierigen Situation. Nachdem die Startnummer 63 in den ersten beiden Saisonrennen durch Defekte ausgeschieden war, bedeutete dieses Top-10-Resultat die ersten Meisterschaftspunkte in der laufenden Saison.
Mirko Bortolotti: "Ich bin mit der Performance auf der Strecke sehr zufrieden. Wir haben alles aus unserem Paket herausgequetscht, haben aber leider bei jedem Tankstopp viel Zeit in der Box verloren. Das ist wirklich bitter, denn für uns war definitiv mehr drin. Wir müssen den Fehler intern analysieren und die Ursache dafür finden, damit es uns beim nächsten Rennen gelingt, unser Potential auch in ein entsprechendes Resultat zu verwandeln. Die Pace hat wie immer gepasst. Wir nehmen also auch viel Positives aus Frankreich mit."
#19 auf Top-10-Kurs durch Kollision gestoppt
Mit Startplatz 25 lieferten Mauron, Tweraser und Santamato auch auf dem Circuit Paul Ricard ein solides Qualifying ab. Im Silver Cup reichte dieses Ergebnis für den siebten Rang, womit der Lamborghini Huracán GT3 EVO mit der Startnummer 19 in dieser Wertung erneut in Schlagdistanz zum Podest ins Rennen ging.
Das Rennen begann vielversprechend. Startfahrer Santamato behielt in der im Mittelfeld mit vielen Unfällen chaotisch verlaufenen Anfangsphase den Überblick und lag nach anderthalb Stunden auf der 19. Position. Nachdem es bereits in Silverstone zum achten Platz im Gesamtklassement gereicht hatte, war auch in Le Castellet ein Top-10-Ergebnis in Reichweite.
Die Ambitionen der drei GRT Grasser Racing-Piloten fanden nach zweieinhalb Stunden jedoch ein jähes Ende. Tweraser wurde unverschuldet in eine Kollision verwickelt, welche das Rennen der Startnummer 19 vorzeitig beendete. In der Gesamtwertung des Silver Cup liegt das Trio trotz des Ausfalls weiter auf der dritten Position.
Lucas Mauron: "Es war für mich leider ein relativ kurzes Wochenende. Wir hatten wirklich großes Pech, schon so früh unverschuldet auszuscheiden. Für mich war es bitter, da ich eigentlich den letzten Stint gefahren wäre und so im Rennen gar nicht mehr zum Einsatz kam. Das Positive ist, dass unsere Pace wieder sehr gut war. Das Auto lief super und wir wären sicherlich noch weiter nach vorne gekommen. Sowohl im Silver Cup als auch in der Gesamtwertung sah es gut aus. Aber so läuft es im Motorsport manchmal. Jetzt müssen wir das nächste Rennen anvisieren und da wieder unser Bestes geben."
Gerhard Tweraser: "Wir hatten eine gute Rennpace und lagen wieder auf Podestkurs. Zwischenzeitlich waren wir sogar auf Platz fünf in der Gesamtwertung und im Silver Cup in Führung. Ich habe dann den Lamborghini eines anderen Teams überholt, ein paar Runden später hat er mich abgeschossen. Das Auto wurde bei der Kollision so stark beschädigt, dass ich nicht weiterfahren konnte. Das frustriert mich, denn solche Aktionen sind wirklich unnötig. Wir haben in der Meisterschaft dadurch wichtige Punkte verloren. Es wird jetzt sehr schwer, noch den Titel zu holen. Aber wir werden in Spa wieder alles geben und versuchen, ein weiteres Podium einzufahren."
Die Chance auf Wiedergutmachung im Blancpain GT Series Endurance Cup 2019 erhält GRT Grasser Racing vom 25. bis 28. Juli bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Der Langstreckenklassiker, bei dem dreifache Punkte vergeben werden, stellt traditionell das Highlight der Rennserie da. Bis es nach Belgien geht, stehen allerdings noch ein Rennwochenende in der Blancpain GT World Challenge Europe (12. bis 14. Juli in Zandvoort) sowie das Heimspiel im ADAC GT Masters (7. bis 9. Juni in Spielberg) an.
Teamchef Gottfried Grasser: "Es war wirklich ein durchwachsenes Wochenende. Bei der Startnummer 19 lief es erstmal nicht perfekt, aber im Rennen sind die Drei wieder sehr gut nach vorne gekommen. Leider wurde Gerhard dann von einem Markenkollegen in der Spitzkehre unverschuldet abgeschossen. Dadurch war das Rennen für die Jungs vorbei. Für die Startnummer 63 war das Qualifying okay. Es war nur ein bisschen schade, weil ein kleines Getriebeproblem Mirko die Pole-Runde gekostet hat. Da wäre sicherlich etwas mehr gegangen. Im Rennen konnten sie wieder super mithalten, aber leider hat ein Problem mit unserer Tankanlage bei jedem Stopp zwischen fünf und acht Sekunden gekostet. Das Problem müssen wir analysieren. Uns ist wieder ein Top-3-Resultat entwischt. Das ist sehr schade, aber wir lassen uns davon nicht entmutigen. Nächstes Wochenende steht unser Heimrennen auf dem Red Bull Ring an, auf das wir uns riesig freuen. Wir schauen positiv nach vorne."
Text: GRT Grasser Racing
Bild: Fotospeedy