Fernando Alonso, Kazuki Najajima und Sébastien Buemi haben zum zweiten Mal in Folge die 24 Stunden von Le Mans gewonnen. Das Trio profitierte von einem Fehler der Boxenmannschaft des Schwesterwagens, die den falschen Reifen wechselten. In der GTE-Pro-Klasse ging der Sieg an AF Corse.
Zuerst die Überraschung: Bei den 24 Stunden von Le Mans ist es doch nicht zu einem Start-Ziel-Sieg für Toyota gekommen. Statt der über zweiundzwanzig Stunden an der Spitze fahrenden Truppe, bestehend aus Kamui Kobayashi, José Maréa López und Mike Conway, ging der Sieg, wie schon im Vorjahr, an Fernando Alonso, Kazuki Nakajima und Sébastien Buemi, welche hiermit die Weltmeisterschaft gewinnen konnten.
Die entscheidende Szene ereignete sich rund zwei Stunden vor Rennende. López pilotierte den führenden Toyota TS 050 Hybrid, als er der Box mitteilte, dass sein Auto nicht richtig funktioniere. An der Boxenmauer vermutete man einen Reifenschaden und wechselte ein Rad. Allerdings kam der Argentinier postwendend zurück in die Box – denn es war der falsche Reifen. Die Toyota-Crew wechselte alle vier Pneus und hatte das Problem im zweiten Anlauf behoben.
Allerdings machte dies den kompletten Vorsprung auf die Schwestermannschaft zunichte, welchen sich Lopez, Kobayashi und ein überragender Conway herausgefahren hatten. Über die gesamte Distanz sah das Trio nach den sicheren Siegern aus. Nach diesem Faupax jedoch blieb nur der Silberrang und die neuen Weltmeister durften auch den zweiten Le-Mans-Sieg in Folge einheimsen.
Toyota distanziert private LMP1 deutlich
Wenig überraschend spielten die privaten LMP1-Teilnehmer bei der Entscheidung keine Rolle und konnten auch aus den Fehlern der kölschen Japaner kein Kapital schlagen. Das materialmordende Rennen überstanden Stoffel Vandoorne, Mikhail Aleshin und Vitali Petrow am besten und sicherten sich den dritten Rang, allerdings mit sechs Runden Rückstand.
Anfangs lieferte sich die SMP-Truppe ein Duell mit Rebellion Racing. Jedoch sind die Privatteams stets am Limit unterwegs, um den Rückstand auf Toyota nicht zu weit anwachsen zu lassen. Dies wurde den Schweizern zum Verhängnis, die ihre Autos mehrfach reparieren mussten. Die besseren Karten hatten Thomas Laurent, Nathanaël Berthon und Gustavo Menezes bis zum Unfall am Abend. Laurent verlor vor der zweiten Schikane das Heck und schlug vorwärts in die Streckenbegrenzung ein.
Den Sieg in der LMP2-Klasse sicherte sich das Team Signatech Alpine, das gleichzeitig auch die Weltmeisterschaft gewinnen konnte. Für Nicolas Lapierre, André Negrão und Pierre Thiriet war es der krönende Abschluss einer WEC-Saison, die mit dem Sieg in Le Mans 2018 ihren Anfang nahm. Die Signatech-Truppe überstand das Rennen ohne größere Probleme und kam vor Jackie Chan DC Racing und TDS Racing über die Ziellinie.
Die russische G-Drive-Mannschaft, die antrat den verlorenen Sieg des Vorjahres wieder auszugleichen, verlor den Anschluss an die Spitze durch ein Problem mit dem Aktuator des Getriebes. Nachwuchspilot Job van Uitert war in der Anfangsphase imstande die Führung zu übernehmen. Jedoch stand nach 24 Stunden nur Rang sechs auf dem Zeitenmonitor, womit Roman Rusinov weiter auf seinen ersten Sieg warten muss.
Text: Daniel Stauche | Sportscar-Info
Bild: Marius Hecker | Adrenal Media