Mannschaft aus St. Ingbert blickt nach der Enttäuschung beim ADAC 24h-Rennen nach vorn / Schon in der kommenden Woche nächster Einsatz in Spa
St. Ingbert, 26. Juni 2019 - Der Stachel der Enttäuschung sitzt nach dem frühen Aus beim 47. ADAC 24h-Rennen tief, doch ROWE RACING blickt bereits wieder nach vorne. Schon in der kommenden Woche steht mit den offiziellen Testfahrten für die 24 Stunden von Spa die nächste Aufgabe für die Mannschaft aus St. Ingbert an, die aber das Abschneiden am vorigen Wochenende in der Eifel noch intensiv analysieren wird. Eines verspricht Teamchef Hans-Peter Naundorf aber bereits: „ROWE RACING bleibt der Nordschleife auf jeden Fall treu.“
Wie groß ist jetzt mit drei Tagen Abstand die Enttäuschung nach dem frustrierenden Abschneiden beim ADAC 24h-Rennen, das für ROWE RACING bereits nach 3,5 Stunden vorbei war?
Hans-Peter Naundorf, Teamchef ROWE RACING: „Da müssen wir gar nicht drumherum reden: Dieses Rennen war für uns die größte Enttäuschung, seit wir Motorsport betreiben, und leider unser bisher kürzestes 24-Stunden-Rennen. In diesem Rennen steckten sechs Monate Vorarbeit, vor allem die letzten vier Wochen waren unheimlich intensiv. Wenn man dann schon nach 3,5 Stunden mit beiden Autos nur noch Zuschauer ist, dann frustriert das unheimlich. Aber wir haben gar keine Zeit, den Kopf lange in den Sand zu stecken, und das entspricht auch gar nicht unserem Naturell. Schon in der kommenden Woche stehen für uns die Testfahrten für die 24 Stunden von Spa auf dem Programm. Da haben wir gleich nochmal die Chance, in diesem Jahr bei einem wichtigen 24-Stunden-Rennen gut abzuschneiden und wieder unser wahres Potential zu zeigen.“
Aber warum lief es denn am Nürburgring mit den BMW M6 GT3 beim 24h-Rennen überhaupt nicht nach Plan, nachdem die Ergebnisse in der Vorbereitung mit einem Sieg und drei weiteren Podestplätzen so vielversprechend waren? Warum waren die BMW M6 GT3 plötzlich so viel langsamer als die Konkurrenten?
Naundorf: „Es war für alle sichtbar, dass vom Beginn des Wochenendes an eine deutliche Unausgeglichenheit im Vergleich zu anderen Hersteller vorhanden war. Woran es im Detail gelegen hat, dass wir gefühlt eher in einer GT3,5-Klasse als in der GT3 unterwegs waren, müssen und werden wir in den nächsten Wochen noch intensiv analysieren, um daraus die richtigen Schlüsse ziehen zu können. Wir können allerdings sagen, dass wir mit unseren Fahrzeugen die gleiche Performance hatten wie zuvor in den beiden VLN-Läufen und im 24h-Qualifikationsrennen. Warum das bei unseren Konkurrenten anscheinend anders war, darüber können wir nur spekulieren. Dass man dann bei solchen Rahmenbedingungen von Anfang an unter Druck steht und auf der Strecke die Defizite mit einem höheren Risiko kompensieren muss, ist nachvollziehbar. Und vor allem ist es menschlich, dass dabei dann auch mal kleine Fehler passieren, die in unserem Fall jeweils weitreichende Konsequenzen hatten. Da kann und werde ich unseren Fahrern überhaupt keine Vorwürfe machen.“
Warum hat das Team nicht versucht, die Fahrzeuge zu reparieren und das Rennen wieder aufzunehmen? Hatte das auch etwas mit dem Frust über die mangelnde Konkurrenzfähigkeit zu tun?
Naundorf: „Natürlich ist es nicht leicht, die Motivation im Team hochzuhalten, wenn generell in jeder Runde einige Sekunden auf die direkten Konkurrenten fehlen. Das hat aber die Entscheidung, das Rennen nicht fortzusetzen, nicht beeinflusst. Unsere #99 war bereits in der Startphase in der ersten Kurve heftig getroffen worden, die Kollision in der achten Runde hat dann das Fahrwerk und Teile des Motorumfeldes stark in Mitleidenschaft gezogen. Wir haben alles versucht, die Schäden zu beheben und sind nach 60-minütiger Reparaturpause noch einmal rausgefahren. Jedoch lief das Fahrzeug immer noch nicht einwandfrei, und wir mussten es wegen Sicherheitsbedenken dann leider stehen lassen. Bei der #98 waren wir nach den ersten Eindrücken von einem Motorschaden ausgegangen, und während eines Rennens einen Motor zu wechseln, ist sehr aufwändig und macht aus sportlichen wie aus finanziellen Gesichtspunkten wenig Sinn. Nach einer solchen Reparatur einfach nur aus Spaß dem Feld hinterherzufahren, kostet schließlich auch eine nicht unbedeutende Summe Geld. Aber ich kann natürlich auch die Enttäuschung unserer vielen Fans verstehen, die unsere Autos gerne weiter auf der Strecke gesehen hätten. Ich kann ihnen allerdings versprechen, dass sie dazu auf der Nordschleife bald auch wieder Gelegenheit haben werden.“
Was bedeutet das genau? Wie geht es für ROWE RACING auf der Nordschleife weiter?
Naundorf: „ROWE RACING wird der Nordschleife auf jeden Fall treu bleiben, das ist sicher. Unsere Fans können sich schon auf den 3. August freuen, dann werden wir natürlich beim ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen, unserem Heimspiel in der VLN, wieder am Start sein. Und beim ADAC 24h-Rennen nehmen wir im nächsten Jahr den zehnten Anlauf auf den Sieg. Wir stehen zur Nordschleife.“
Text: Rowe Racing
Bild: Max Bermel