Sim Racing war früher ein Nischenmarkt, mittlerweile sogar eine vom DMSB als Motorsport anerkannte Disziplin, die auch von vielen „Real Racern“ zur Vorbereitung und Training für ihre eigenen Rennen genutzt wird. Viele vergleichen diese Art von Motorsport immer noch mit dem „Daddeln“ auf einer Konsole, werden aber eines Besseren belehrt, sobald diese die ersten Testrunden in einem Sim Racing Rig auf einer entsprechenden Plattform drehen. Aber auch bei project GT-Eins.de fing alles auf einer Konsole an, genauer gesagt auf der PS4 mit dem Game „Project Cars 2“, bei dem die beiden Gründungsmitglieder das erste Mal virtuell aufeinandertrafen.
Diese zwei virtuellen „Rennfahrer“ in Person von Bernd Ziebell und Markus Ecker merkten schnell, dass sich ihre Interessen und Vorstellungen vom Sim Racing sehr ähnelten. So wurden an mehreren Abenden die vorhandenen Ideen in einem Konzept zusammengetragen und ein Plan entwickelt, wie ein eigenes Sim Racing Team aufgestellt werden könnte. Dieses sollte in einer engen Verbindung zum echten Rennsport stehen und viele Elemente daraus übernehmen können. Diese Verbindung war schnell gefunden, da Markus seit 20 Jahren regelmäßig an den Rennstrecken der Welt unterwegs ist und seitdem viele Kontakte geknüpft hat. So ist als langjähriges Mitglied des größten, deutschsprachigen Sportwagenforums GT-Eins.de auch der Kontakt zum Seitengründer Harald G. vorhanden, mit dem man sein Vorhaben teilte. Diesen konnte man auf Anhieb mit dem „project“ begeistern und man begann mit den ersten Abstimmungen, in Form der Fahrzeugdesigns unter Berücksichtigung der GT-Eins Forensponsoren.
So war das Sim Racing Team „project GT-Eins.de“ geboren. Nun sollte eine Rennsimulation festgelegt und darauf aufbauend die Fahrzeuge und Serien bestimmt werden, mit denen man das Projekt angehen wollte. Die Entscheidung fiel recht schnell auf iRacing, dem Marktführer der Rennsimulationen. Diese bietet dem Team die besten Möglichkeiten, deren Rennen so nah wie möglich am realen Motosport zu betreiben. Durch diverse Kooperationen zwischen iRacing und z.B. Porsche Motorsport und BMW Motorsport verschmelzen auch hier zunehmend die Grenzen zum echten Rennsport.
Seit März diesen Jahres ist „project GT-Eins.de“ nun ein fester Bestandteil im GT- und Sportwagenbereich der aus den USA stammenden Rennsimulation. Fest eingeschrieben und mittlerweile mit 4 Fahrzeugen vertreten ist das Team im Porsche Cup (VrPC), ausgetragen vom Virtual Racing e.V.. Dort hat mittlerweile die zweite Saison des Jahres 2019 begonnen. Das erste Rennen ging am 03.09.2019 in Zolder/Belgien über die Bühne. Der nächste Lauf findet am 17.09.19 in Donington/GB statt. Auch hier wird es, wie bei allen anderen Rennteilnahmen eine entsprechende Ankündigung geben.
Neben den beiden Teamchefs greifen im iRacing Bereich noch Lucas Lippert, der im echten Leben leidenschaftlicher Kart Pilot im Langstreckenbereich ist und Thomas Roth, Fotograf für GT-Eins.de bei den ADAC GT Masters, in das virtuelle Lenkrad. Neben dem Porsche Cup bestreitet das Quartett die virtuelle VLN Langstrecken Meisterschaft (vVLN) vom Simracing Deutschland e.V.. Hier konnte bei der zweiten Rennteilnahme in der stark besetzten Cup Klasse sogar schon ein Platz auf dem Podium eingefahren werden. Auch hier stehen in den kommenden Wochen mit dem 6h und 24h Rennen auf der Nordschleife einige Highlights an. Die Teilnahme an weiteren, internationalen Endurance Serien ist in Planung.
Inzwischen ist das project GT-Eins.de Team in einer weiteren Simulation vertreten. Die unter anderem in den Testzentren von Porsche verwendete und angepasste Simulation rFactor 2 findet sich ebenfalls beim noch jungen Team wieder. Vertreten durch Felix Schendel und Torsten Zwehn, legt man den Fokus auf den Langstreckensport. Hier gehen sie u.a. in der virtuellen Langstreckenmeisterschaft (VrLSM) und der GT Meisterschaft (VrGTM) an den Start, die ebenfalls vom Virtual Racing e.V. organisiert wird.
Wer das Team bei ihren virtuellen Rennen begleiten möchte, wird in Zukunft auf www.nringinfo.de über alle anstehenden Events informiert. Auch Livestreams mit Kommentatoren aus der Szene werden bei jeder Rennankündigung bekannt gegeben.
Text und Bild: Markus Ecker