Saisonfinale Hockenheim: Renntaxis fahren klimafreundlicheres Hochleistungsbenzin mit 50 % erneuerbaren Komponenten
Pilotversuch mit Serienpartner Aral: mehr als 30 % bessere CO2-Bilanz
Erprobung ist Teil eines Zukunftsprogramms, das auch Hybridantrieb vorsieht
Mit einem Pilotversuch zu einem klimafreundlicherem Hochleistungsbenzin stößt die DTM beim Saisonfinale am Wochenende auf dem Hockenheimring (4.–6. Oktober) ein schrittweises Entwicklungsprogramm für einen schadstoffreduzierten Hochleistungskraftstoff der Zukunft an. Der vom langjährigen Serienpartner Aral entwickelte Spezial-Kraftstoff besteht zur Hälfte aus hochwertigen erneuerbaren Komponenten, die aus Abfallstoffen gewonnen werden. Dadurch sorgt er für eine um über 30 % bessere CO2-Bilanz verglichen mit Kraftstoffen, die ausschließlich aus Mineralöl hergestellt werden. Dieser Kraftstoff wird nun in Hockenheim erstmals in Rennfahrzeugen getestet.
Als Testträger dienen zunächst die sogenannten Renntaxis von Audi und Aston Martin, mit denen die Hersteller im Rahmenprogramm der Veranstaltung Siegern von Preisausschreiben, ausgewählten VIP-Kunden und Prominenten eine einmalige Mitfahrgelegenheit im Renntempo ermöglichen. Audi verwendet als Renntaxi einen Audi RS 5 DTM von 2017 mit zusätzlichem Beifahrersitz, R-Motorsport setzt für das Erlebnisprogramm ein Aston Martin Vantage GT4-Rennfahrzeug ein.
Hochleistungskraftstoff mit der DTM-üblichen hohen Oktanzahl von 102
Nach Versuchen auf dem Prüfstand kommt das Benzin von Aral erstmals auf der Rennstrecke zum Einsatz. Der Pilotversuch soll die Leistungsfähigkeit eines klimafreundlicheren Hochleistungsbenzins unter Praxisbedingungen demonstrieren. In seinen Eigenschaften entspricht die neue Formulierung, also die technische Zusammensetzung, der hohen Qualität und Leistungsfähigkeit des in der DTM verwendeten Aral Ultimate 102. Dazu zählt unter anderem die hohe Oktanzahl von 102. Darüber hinaus erfüllt der Kraftstoff nicht nur die Anforderungen der DTM, sondern gleichzeitig auch die der gesetzlichen Kraftstoffnorm DIN EN 228.
„Mit der Entwicklung und dem erstmaligen Einsatz dieses Kraftstoffes demonstrieren wir das Potenzial von weiterentwickelten flüssigen Kraftstoffen im Verbrennungsmotor. Sie können zukünftig einen wichtigen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen des Verkehrs leisten,“ erläutert Peter Sauermann, Leiter der Aral Forschung.
„Pilotprojekt ist Teil eines Zukunftsprogramms“
Es ist vorgesehen, dass die Versuche mit dem Kraftstoff in der kommenden Saison in den Renntaxi-Fahrzeugen fortgesetzt werden. „Das Pilotprojekt ist Teil eines Zukunftsprogramms für den Einsatz nachhaltiger Antriebe in der DTM“, sagt Achim Kostron, Geschäftsführer der DTM-Dachorganisation ITR. „Dabei liegt unser Fokus nicht nur auf klimafreundlicheren Kraftstoffen, sondern auch auf dem Thema Hybridantrieb“, so Kostron. Wie die ITR bereits in der Vergangenheit bestätigt hatte, wird derzeit mit potenziellen technischen Partnern ein detailliertes Lastenheft für ein Hybridsystem erarbeitet. Aus Kostengründen soll das System mit sämtlichen Komponenten als Einheitsbauteil für alle DTM-Fahrzeuge unter Verwendung der derzeitigen Vierzylinder-Effizienzmotoren mit Turboaufladung ausgelegt werden.
Kostron: „Unser oberstes Ziel wird immer sein, den Fans spektakuläres Racing zu bieten. Ebenso muss aber Motorsport Entwicklungen der Automobilindustrie aufgreifen bzw. als hochkompetitives Testfeld Entwicklungen vorantreiben. Die ITR arbeitet gemeinsam mit den Herstellern sowie Technologiepartnern intensiv an der technischen Auslegung des DTM-Fahrzeugs der Zukunft.“
Text und Bild: DTM Presse