Aus drei mach eins: Beim 44. DMV Münsterlandpokal fällt die Entscheidung im Titelrennen der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2019. Und das Team Pixum Adrenalin Motorsport hat dabei gleich zwei heiße Eisen im Feuer. Das Trio des Team Avia Sorg Rennsport ist hingegen auf Mithilfe der Mitstreiter angewiesen. Aus eigener Kraft geht in Sachen Gesamtsieg in der weltweit größten Breitensportserie nichts mehr. Dennoch ist unter gewissen Umständen und Konstellationen ein Hitchcock-Krimi zu erwarten.
Durch den sechsten Saisonsieg in der Cup5 brachten sich Yannick Fübrich und David Griessner bei VLN8 in eine ideale Ausgangsposition. Die Spitzenreiter gaben sich beim achten Saisonlauf mit dem BMW M240i Racing Cup keine Blöße. Gleichzeitig gewannen aber auch die Teamkollegen Christopher Rink, Philipp Leisen und Danny Brink in der V4 und wahrten somit ihre Chancen auf die Titelverteidigung. „Wir führen vor dem letzten Lauf mit zwei Fahrzeugen die Tabelle an, demzufolge haben wir alle Trümpfe in unserer Hand. Aber wie heißt es so schön: to finish first, first you have to finish”, sagt Adrenalin-Teamchef Matthias Unger. Gewinnen Fübrich / Griessner den letzten Lauf ihrer Klasse, sind sie definitiv Meister. Bei 16 gemeldeten Startern kämen sie dann auf 67,90 Punkte.
Die VLN-Titelverteidiger sind stark im Aufwind
Nach einem holprigen Saisonstart hatten die amtierenden Meister Christopher Rink, Danny Brink und Philipp Leisen im BMW 325i mit der Verteidigung ihres VLN-Meistertitels eigentlich schon abgeschlossen. Dank einer bärenstarken zweiten Saisonhälfte und einem erneuten Klassensieg beim 51. ADAC Barbarossapreis hat das Fahrertrio jedoch die Chance aufrechterhalten, am Ende doch noch ganz oben in der Tabelle zu stehen. „Wir haben das Kapitel Meisterschaft noch nicht beendet. Dank des Sieges bei VLN8 haben wir uns einen Vorteil gegenüber unserem härtesten Klassengegner verschafft und können beim Finale noch an unseren Teamkollegen David und Yannick vorbeiziehen. Sie haben jedoch alle Trümpfe in der Hand, daher wird es schwer werden“, sagt Brink. Neben der VLN-Meisterschaft geht es für das Fahrertrio beim Saisonfinale auch noch um die Klassensieger-Trophäe in der V4 sowie um den Produktionswagentitel. Die amtierenden VLN-Champions triumphierten zuvor mit der #1 bei VLN4, VLN5 und VLN7. Die V4 hat mit 31 Fahrzeugen erneut die meisten Starter. Vorausgesetzt die Titelverteidiger siegen und Fübrich / Griessner würden nur Zweite, hätten sie mit 67,80 Punkten gegenüber 67,27 Punkten allerdings die Motorhaube vorn.
Torsten Kratz, Moran Gott und Oliver Frisse vom Team AVIA Sorg Rennsport, kamen in derselben Klasse im BMW 325i bei VLN8 auf den zweiten Platz und wahrten nach Siegen bei VLN1, VLN3 und VLN6 ihre geringen Chancen. Die denkbar knappste Konstellation wäre ein Klassensieg von Kratz, Frisse und Gott bei gleichzeitig dritten Plätzen für Fübrich / Griessner und Brink / Leisen / Rink. Dann wären Kratz / Gott / Frisse Meister mit 67,27 Zählern. Rink / Brink / Leisen kämen dann auf 67,15 Punkte und Fübrich / Griessner auf 67,14 Zähler – die Top-3-Positionen trennten dann nur 0,13 Punkte.
Dies alles unter der Prämisse, dass die gemeldeten 16 beziehungsweise 31 Fahrzeuge in den jeweiligen Klassen letztlich auch wirklich das Rennen bestreiten können und werden. „Ich freue mich auf ein packendes, mitreißendes Finale bei VLN9. Derart spannend war es lange nicht mehr. Die Entscheidung, wer Meister wird, fällt wohl am Samstag erst in der letzten Runde. Ich hoffe, dass alle Teilnehmer auf der Strecke fair miteinander umgehen werden, und dass insbesondere die Fahrzeuge, die nichts mehr mit dem Titelkampf zu tun haben, Rücksicht auf die Konkurrenz nehmen“, sagt Michael Bork, der Leiter Bereich Sport der VLN.
Black Falcon fordert GetSpeed in der Königsklasse heraus
Neben der Frage, wer VLN-Meister wird, ist auch offen, wer den letzten Lauf in der Grünen Hölle gewinnt. Mit drei Podiumsplätzen in Folge ist GetSpeed Performance das Team der Stunde. Bei VLN7 feierte die Crew um Adam Osieka den ersten Sieg der Teamgeschichte in der weltweit populärsten Breitensportserie. Dieses Mal geht der Mercedes-AMG GT3 mit der #2 mit Philip Ellis und Dominik Baumann auf die Reise rund um Schwedenkreuz und Döttinger Höhe. Bei VLN6 wurden sie in derselben Besetzung Dritte. Das Team Black Falcon AutoArena Motorsport bietet mit Patrick Assenheimer und Maro Engel die siegreiche Kombination von VLN5 auf.
Chancenreich ist in der SP9 auch der Porsche von Falken Motorsports mit Sven Müller und Patrick Pilet. Im Doppelpack unterwegs sind Phoenix Racing und Walkenhorst Motorsport. In den Audi R8 LMS sitzen erneut Vincent Kolb und Frank Stippler sowie Michele Beretta, Steve Jans und Kim-Luis Schramm. Der Norweger Christian Krognes und die Briten David Pittard sowie Jody Fannin sind die Speerspitze von Walkenhorst. Die vier Ringe auf der Motorhaube hat auch der Bolide von WRT mit Francois Perrodo, Emmanuel Collard und Matthieu Vaxivière. Der „Grello“-Porsche von Manthey Racing ist bestückt mit Dirk Werner und Mathieu Jaminet. Als Einzelkämpfer ist beim BMW Team Schnitzer dieses Mal DTM-Pilot Philipp Eng unterwegs. Daniel Keilwitz und Hendrik Still pilotieren die Dodge Viper des Team Zakspeed. Aussichtsreich ist auch das Trio Hubert Haupt, Adam Christodoulou und Dirk Müller des Mercedes-AMG Team Black Falcon.
Auf zum Ring – es lohnt sich!
Rund um die mehr als 20 Kilometer lange Nordschleife mit ihren unzähligen Wanderwegen ist der Eintritt frei. Für die geöffneten Tribünen am Grand-Prix-Kurs und den Besuch des Fahrerlagers sind Tickets schon ab 18 Euro zu haben. Kinder bis 14 Jahre haben auch hier freien Eintritt. Tickets zu den VLN-Rennen sind über die kostenlose Tickethotline 0800 20 83 200, den Nürburgring Online-Shop sowie vor Ort im info°center und an den Zugängen zu den geöffneten Tribünen am Grand-Prix-Kurs und zum Fahrerlager erhältlich. Rennstart ist um 12 Uhr, die Startplätze werden zwischen 08:30 und 10 Uhr ausgefahren. Training und Rennen werden im Livestream auf VLN.de und auf www.youtube.com/user/VLNOFFICIAL übertragen.
Text: VLN
Bild: Max Bermel