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Homeoffice statt Nürburgring: BMW Junior Team bereitet sich weiter intensiv auf erste Renneinsätze vor

München. Homeoffice ist in der aktuellen weltweiten Situation auch für das 2020 neu geschaffene BMW Junior Team das Gebot der Stunde. Dan Harper (GBR), Max Hesse (GER) und Neil Verhagen (USA) bereiten sich jeweils zu Hause darauf vor, so bald wie möglich ihre ursprünglich in diesen Wochen geplanten ersten Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife (GER) nachzuholen. Dafür bauen sie aktuell auf der Basis auf, die sie beim Mental- und Fitnesstraining bei Formula Medicine im Januar und Februar gelegt haben. Zudem sind sie beim Sim-Racing regelmäßig im virtuellen Renneinsatz. Neu mit dabei: das Unternehmen soft trim, das als Offizieller Partner von BMW Motorsport das BMW Junior Team mit professionellen Rennsitzen ausstattet.

 

Es war alles vorbereitet: Das BMW Junior Team war Anfang März drauf und dran, vom Fitnesscamp in sein gemeinsames Haus am Nürburgring umzuziehen und in seine Rennsportsaison zu starten. Doch dann rückten in der aktuellen Ausnahmesituation viel wichtigere Dinge in den Vordergrund. Nun setzen Harper, Hesse und Verhagen ihr Trainingsprogramm individuell in ihrer Heimat fort. Die Grundlagen, die dafür bei Formula Medicine gelegt wurden, sind extrem wertvoll.

 

„Wir haben einen großen Teil des Camps für mentales Training genutzt. Grundsätzliches Ziel war dabei, dass die Junioren auf der Rennstrecke Höchstleistungen erbringen und dabei so wenig mentale Energie wie möglich verbrauchen. Es ging bei all unseren Übungen also in erster Linie um die Verbesserung der mentalen Effizienz“, erklärt Dr. Riccardo Ceccarelli, der Gründer von Formula Medicine. „Ich bin mit den Fortschritten, die alle drei Junioren dabei gemacht haben, sehr zufrieden. Ich denke, man kann sagen, dass sie sich alle jetzt deutlich besser selbst einschätzen können als zu Beginn des Trainings.“ Auch im Fitnessbereich bescheinigt Ceccarelli den drei Junioren deutliche Leistungssteigerungen und lobt: „Besonders glücklich bin ich, dass alle drei Fahrer das Trainingscamp mit sehr großem Eifer durchgezogen haben und auch menschlich zu einem echten BMW Junior Team zusammengewachsen sind.“

 

Verhagen sagt: „Die zwei Monate in Viareggio waren unglaublich. Ich war sehr überrascht, wie deutlich ich mich durch das Mental- und Fitnesstraining verbessert habe. Es ist beeindruckend, was die Trainer von Formula Medicine leisten. Vielen Dank an alle für die großartige Unterstützung. Das WG-Leben mit Dan und Max war ebenfalls super. Jetzt bin ich zu Hause in den USA und bekomme mit, wie sich die aktuelle Krise hier entwickelt. Das führt einem unglaublich deutlich vor Augen, wie wichtig Gesundheit ist und dass sie im Moment an erster Stelle steht. In dieser Ausnahmesituation müssen wir alle jetzt durchhalten. Mir hilft der Gedanke daran, irgendwann mit dem BMW Junior Team im echten Rennfahrzeug auf der Nordschleife zu fahren. Darauf freue ich mich sehr.“

 

BMW Junior Team mit eigenem Logo und Fahrzeugdesign.

Auch wenn sich das Trio im Moment nur virtuell treffen kann, arbeitet es weiter als Team zusammen – vor allem im Sim-Racing. In dieser Woche trat das BMW Junior Team sowohl im BMW SIM M2 CS Racing Cup als auch in der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie powered by VCO an. Dabei hat das BMW Junior Team auch ein eigenes, von Designworks um Michael Scully für BMW Motorsport entwickeltes Logo und ein entsprechendes Fahrzeugdesign.

 

„Ich hatte kaum Erfahrung mit Sim-Racing, bevor ich Teil des BMW Junior Teams wurde. Wir befinden uns in einem Lernprozess und fahren gegen einige der besten Sim-Racer, die es gibt. Das ist natürlich eine riesige Herauforderung, aber mit jedem Sim-Rennen, das wir bestreiten, werden wir besser“, sagt Harper, der sich aktuell bei seiner Familie in Nordirland aufhält. „Leider jedoch ohne meinen Vater, der beruflich in England war und dort aufgrund des Lockdowns aktuell festsitzt.“

 

soft trim ist Offizieller Partner von BMW Motorsport.

Als neuer Offizieller Partner von BMW Motorsport stattet soft trim die Junioren mit Rennsitzen aus. Als Entwicklungsdienstleister ist soft trim wichtiger Partner für die Automobilindustrie. Seinen Fokus richtet das 2001 gegründete Unternehmen dabei auf den Bereich Sitztechnik. Am Standort in Dresden (GER) arbeiten mehr als 60 Mitarbeiter daran, Sitzkonzepte zu entwickeln und somit die Grundlage für die Serienproduktion zu schaffen. Das in der Industrie gesammelte Know-how findet auch im Motorsport Anklang. Seit 2019 unterstützt soft trim Rennteams dabei, individuelle Sitzschalen für deren Fahrerinnen und Fahrer zu konzipieren. Die Grundlage bildet hierbei ein Messverfahren, durch das die optimale Sitzposition im Fahrzeug ermittelt wird.

 

Kai Rudolph, kaufmännischer Leiter von soft trim, sagt: „Die Partnerschaft ist für soft trim ein logischer Schritt, um vorhandene Synergien noch besser zu nutzen. Die Marke BMW spielt für uns als Sitzentwickler bereits seit vielen Jahren eine wichtige Rolle. Hinzu kommt die stetig wachsende Bedeutung des Motorsports, wo wir Teams und Fahrer mit individuellen Sitzschalen ausstatten.“

 

Hesse hat bereits mit soft trim zusammengearbeitet und meint: „Ich kenne die Mitarbeiter und das Produkt sehr gut. soft trim kann mit einer Sitzschale Dinge machen, die andere nicht können. Sie nutzen ein 3D-Scan-Verfahren, mit dem sie dir deinen Sitz nicht nur perfekt anpassen, was besonders für Langstreckenrennen enorm wichtig ist. Ihre Methode ist zudem noch extrem schnell.“ Zur derzeitigen Situation sagt Hesse: „Wir versuchen, das Beste aus der aktuell schwierigen Lage zu machen, indem wir so intensiv wie möglich trainieren, um dann, wenn das alles überstanden ist und wir wieder auf die Rennstrecke können, noch besser vorbereitet zu sein.“

 

Wann das BMW Junior Team sein ursprünglich geplantes Ausbildungsprogramm fortsetzen kann, ist im Moment nicht vorherzusagen. Wenn es soweit ist, steht für das Trio am Nürburgring aber alles bereit. Das Haus ebenso wie ein eigens für das Mental- und Simulatortraining umgebauter Bereich im BMW M Testcenter in Nürburg (GER), der den Junioren optimale Rahmenbedingungen bietet. Sobald sie wieder auf die Rennstrecke dürfen, werden sie laut aktueller Planung zunächst im BMW M240i Racing ihre Zulassung für die Nordschleife machen, bevor sie in den BMW M4 GT4 und später in den BMW M6 GT3 umsteigen.           

 

Text und Bild: BMW Presse