Unglückliche Rennsituationen werfen die BMW Werksfahrer Philipp Eng und Nick Catsburg zurück / Neue Abläufe durch VLN-Hygienekonzept gut gemeistert
St. Ingbert, 27. Juni 2020 - Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickt ROWE RACING auf den verspäteten Saisonstart der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) zurück. In die allgemeine Freude der gesamten Rennsport-Familie über den gelungenen Neustart nach der COVID-19-Pandemie mischte sich bei der Mannschaft aus St. Ingbert eine deutliche Spur Ernüchterung über die Performance - des BMW M6 GT3 mit Michelin-Reifen im Vergleich zur Konkurrenz. Am Ende belegten die beiden BMW Werksfahrer Philipp Eng aus Österreich und Nick Catsburg aus den Niederlanden trotz fehlerfreier Leistungen am Lenkrad des BMW M6 GT3 mit der #99 den fünften Platz und hatten im Ziel knapp zwei Minuten Rückstand auf den Sieger der 51. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy.
Nach Platz sechs im Qualifying erwischte BMW DTM-Pilot Philipp Eng zunächst einen guten Start und kämpfte sogar um den vierten Platz, musste dann aber noch vor dem ersten Abbiegen auf die Nordschleife einem sich vor ihm drehenden Fahrzeug durchs Kiesbett ausweichen, um einen Unfall zu vermeiden. Im direkten Anschluss verlor er wertvollen Boden und fiel im Laufe der ersten Runde bis auf den neunten Platz zurück. Im weiteren Rennverlauf gerieten beide Piloten unglücklich in Code-60-Phasen, die sie weitere Zeit kosteten. In der letzten Runde profitierte Nick Catsburg von einem technischen Problem eines Konkurrenten und „erbte“ dadurch noch den fünften Platz.
Das erste Rennen der Nordschleifen-Saison war für alle Teilnehmer nicht nur wegen des neuen Namens der ehemaligen VLN heißt, völliges Neuland. Wegen des Hygienekonzeptes, das die Veranstalter als Grundlage für die Genehmigung des Rennens erarbeitet hatten, mussten die gewohnten Abläufe umgestellt werden. Das Fahrerlager wurde zur Outdoor-Boxengasse, reduziertes Personal und eine weitreichende Maskenpflicht sorgten für ganz neue Bedingungen. Diese gelten auch bei den nächsten beiden Saisonläufen in zwei Wochen. Die Rennen zwei und drei werden für die Teams am 11. und 12. Juli zu einem ungewohnten Doppelschlag.
Hans-Peter Naundorf, Teamchef ROWE RACING: „Für uns war das heute ein Tag mit gemischten Gefühlen. Zum einen sind wir sehr froh, dass wir nach der Corona-Pause zum ersten Mal wieder ein Rennen fahren durften. Das VLN-Hygienekonzept hat sehr gut funktioniert, da haben die Verantwortlichen einen tollen Job gemacht und sich die Note 1 verdient. Ich hoffe, dass das auch von außen so wahrgenommen wurde. Alle Teams haben sich mit den Vorgaben arrangiert und konnten sich ganz auf das Renngeschehen konzentrieren. Allerdings fehlen uns natürlich die Fans, die uns allen noch einen zusätzlichen Schub geben würden. Genau den könnten wir auch gut gebrauchen, weil sich an der Performance und der Einstufung unserer Fahrzeug-Reifen-Kombination BMW-Michelin leider nicht viel getan hat. Wir hatten gehofft, dass wir von unserem Reifenhersteller besseres Material erhalten würden, aber diese Verbesserung sehen wir im Vergleich zum letzten Jahr nicht. So reichen auch die fehlerfreien Auftritte unserer Fahrer nicht, um weiter vorn zu landen, was im Team für eine gewisse Ernüchterung sorgt. Philipp Eng und Nick Catsburg waren im ersten Rennen nach der langen Pause wie gewohnt top unterwegs und haben in einigen Situationen perfekt reagiert, um Unfälle zu vermeiden. Einige andere Piloten waren schon im Qualifying und dann auch in der Anfangsphase des Rennens sehr hart unterwegs. Da konnte man fast den Eindruck gewinnen, dass einige noch im Sim-Racing-Modus waren.“
Text: ROWE Racing
Bild: Max Bermel