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Neue Nürburgring Race Control im ersten Renneinsatz

Die neue Race Control des Nürburgrings hat am vergangenen Wochenende Premiere gefeiert. Zum ersten Mal ist das neue, moderne Herzstück der legendären Grünen Hölle im Rahmen eines Rennens zum Einsatz gekommen. Ein echter Hingucker ist die 10 Meter breite und 3,5 Meter hohe, curved Videowand aus 21 großen Monitoren mit 4k-Auflösung. Zusätzlich sind weitere Monitore oberhalb der terrassenartig angeordneten Sitzreihen angebracht, die es den Verantwortlichen ermöglichen, auch besondere Vorfälle noch einmal unter die Lupe zu nehmen. Durch diese Kombination ist ein perfekter Überblick über alle Bereiche der Grand-Prix-Strecke gegeben. An der Strecke neu installierte HD High Speed Kameras mit 30-fach optischem Zoom und 17 Kilometer verlegte Glasfaserkabel sorgen derweil dafür, dass das Signal störungsfrei und in hoher Qualität ankommt. Die Premiere der Race Control am vergangenen Wochenende ist zugleich der gelungene Abschluss einer umfassenden Digitalisierungsmaßnahme des Nürburgrings an der Grand-Prix-Strecke gewesen.

  

Eigentlich hätte die neue Race Control bereits im März Premiere feiern sollen, pünktlich zum ursprünglichen Saisonstart beim ersten Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie. Bereits über die Wintermonate war deshalb am Nürburgring fieberhaft für die Fertigstellung gearbeitet worden. Nun hat das neue Herzstück der Rennstrecke – wenn auch mit Corona-bedingter Verspätung - das erste Rennen erleben dürfen.

  

Das Fazit aller Beteiligten lautet: „Das Ergebnis kann sich sehen lassen.“ Denn in einem durchdachten Konzept harmoniert nun alles miteinander auf dem neuesten Stand der Technik. So ist es zum Beispiel möglich, dass jeweils vier der Full HD Streckenkameras gleichzeitig auf einem der 4k Monitoren der Race Control dargestellt werden können. Insgesamt sind deshalb bis zu 84 Bildsignale möglich. So kann das Layout der Video-Wand individuell auf den Bedarf des jeweiligen Events angepasst werden. Die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG hat einen siebenstelligen Betrag in die Hand genommen, um diese Modernisierung durchzuführen und den Organisatoren von offiziellen Rennen, Automobil-Tests und Anbietern von Fahraktivitäten eine moderne Infrastruktur und einen noch höheren Sicherheitsstandard zu gewährleisten.

  

„Backstage-Tour“ ermöglicht Besuchern Blick in die neue Race Control

Im Rahmen der Nürburgring Backstage-Tour haben Besucher die Möglichkeit, einen Blick in die neue Race Control zu werfen. Hierfür wurde eigens eine große Scheibe eingebaut, die von außen die interessanten Einblicke ermöglicht. Die Sicherheit ist dabei immer gewährleistet: Im Falle eines Unfalls auf der Strecke kann die durchsichtige Scheibe per Knopfdruck in blickdichtes Milchglas verwandelt werden.

  

Aushängeschild für umfassende Digitalisierungsmaßnahme

Als zentraler Faktor des Geschehens auf der Strecke und als gut sichtbares Aushängeschild steht die Race Control für eine deutlich weiterreichende Digitalisierungsmaßnahme. „Wir haben durch den umfassenden Austausch und den Einsatz moderner Digitaltechnik die komplette Datenstruktur der Rennstrecke leistungsfähiger gemacht“, sagt Alexander Schnobel, der seitens der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG für die gesamte Maßnahme verantwortlich ist. „Im Endeffekt kann man nun an verschiedenen Punkten der Rennstrecke Signale über standardisierte Anschlüsse abgreifen, senden und technische Lösungen einbinden – bis hin zu einer kleinen Race Control.“

  

Dass die Modernisierungsmaßnahme so reibungslos und erfolgreich verlief ist für Schnobel vor allem ein Erfolg der Nürburgring-eigenen Mitarbeiter und bewährter Partnerschaften. „Von der Planung bis zur Umsetzung haben wir einen Großteil der Arbeiten selbst durchführen können“, erklärt Schnobel. Unterstützt wurde der Nürburgring von der Sporttotal Venues GmbH, die als offizieller Technologie- und Entwicklungspartner die Konzeptionierung und Implementierung der Systeme übernommen hat. Das Unternehmen aus Köln war, aufgrund der großen Erfahrung in der Entwicklung spezieller Technologie- und Softwarelösungen für Rennstrecken sowie der langjährigen Verbundenheit im Rahmen verschiedener Nürburgring-Projekte und Veranstaltungen, erste Wahl. In den Neu- und Ausbau von Race Control und Infrastruktur eingebunden waren zudem regionale, Nürburgring-erfahrene Dienstleister, wie die Schreinerei Rönnefarth aus Dernau, die Sanitärfirma Michael Mönch aus Adenau, Körtgen Bau aus Kelberg oder Metall- und Stahlbau Nett aus dem nahegelegenen Industriegebiet in Meuspath.

 

Text und Bild: Nürburgring