Teil eins des Double-Headers ist geschafft. Sieger im zweiten Rennen zur Nürburgring Langstrecken-Serie, dem ersten an diesem Wochenende, ist das Mercedes-AMG Team HRT. Die Mannschaft von Hubert Haupt hat dem zweiten Rennen ihren Stempel aufgedrückt. Maro Engel, Manuel Metzger, Adam Christodoulou und Luca Stolz gewannen das 60. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen mit einem Vorsprung von 34,244 Sekunden vor den Auftaktsiegern David Pittard und Mikkel Jensen – diesmal zusammen mit Christian Krognes – im BMW M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport. Ebenfalls zum zweiten Mal in Folge auf dem Podium: Fabian Schiller und Maximilian Buhk des Mercedes-AMG Team GetSpeed. Zeit zum Verschnaufen bleibt kaum, denn morgen geht es bereits weiter: Dann steht das zweite Vier-Stunden-Rennen an diesem Wochenende auf dem Programm.
Von Position drei aus gestartet, schob sich Startfahrer Stolz bereits in der ersten Runde an die Spitze. Insgesamt führte das HRT-Quartett 18 von 28 Runden lang das Feld an. „Viel besser kann die Saison nicht starten“, sagte Metzger. „Luca hat einen sensationellen Start hingelegt und ich konnte ein gutes Polster herausfahren.“ Stolz ergänzte: „Wir haben schon gestern beim Test gemerkt, dass wir sehr stark sein würden. Heraus gekommen ist der erste Sieg für das Team HRT und der erste Nordschleifen-Erfolg für das Evo-Modell des Mercedes-AMG GT3. Jetzt strengen wir uns an, damit wir morgen wieder ganz oben stehen.“ Voller Freude auf das dritte NLS-Rennen ist auch Engel: „Zwei Rennen an einem Wochenende sind einfach mega. Wir werden jetzt noch eine Runde Radfahren. Morgen früh geht es dann wieder rund.“
Jensen war mit Platz zwei nicht hundertprozentig zufrieden. „Den Start habe ich leider versiebt“, gestand der Däne. „Es war mein erster Start bei einem Nordschleifenrennen und ich habe schlichtweg auf die falsche Ampel geschaut. Plötzlich hat Martin Tomczyk neben mir Gas gegeben und ich konnte nur noch reagieren. Ansonsten war es ein sauberes Rennen.“ Pittard sah das Ergebnis realistisch, will aber morgen in Teil 2 des Double-Headers nachlegen. „Der Mercedes war heute mit einem Werksaufgebot an Fahrern einfach zu stark. Mit Platz zwei können wir da als Kundenteam zufrieden sein. Aber das ist nicht unser Anspruch. Morgen wollen wir das Rennen einen Platz besser beenden.“
Auch der drittplatzierte Buhk war mit seinem Start nicht zufrieden: „In Kurve eins habe ich mich für die falsche Seite entschieden und das bis in die Querspange bereut. Ich habe einige Plätze verloren. Danach fand ich dann aber in einen guten Rhythmus. Das Auto war im Vergleich zu Rennen eins noch einmal besser. Vor allem in den schnellen Passagen hatte ich Vertrauen ins Auto und konnte mehr pushen.“ Für Schiller überwog am Ende die Freude über Platz drei. „Das ist ein gutes Ergebnis. Jetzt drücken wir morgen unseren Teamgefährten Maximilian Götz und Raffaele Marciello die Daumen, die Teil zwei des Double-Headers in der Startnummer 2 bestreiten.“
Im Zeittraining, das von einigen Gelbphasen beeinträchtigt war, erwischte Augusto Farfus eine sehr gute Runde und durchbrach mit einer Zeit von 7:59,580 Minuten als einziger Fahrer die 8-Minuten-Schallmauer. Zusammen mit Martin Tomczyk und Sheldon Van der Linde fuhr der Brasilianer im Rennen auf Rang vier. Fünfte wurden Alexander Sims und Nick Yelloy im ROWE-BMW vor dem schnellsten Porsche. Michael Christensen, Kevin Estre und Felipe Fernandez Laser pilotierten den Frikadelli-Elfer auf Platz sechs. Schnellstes Pro-Am-Team war Huber Motorsport mit einem weiteren Porsche 911 GT3 R. Die Am-Wertung gewann der Ferrari 488 GT3 von Hela Pagid – racing one.
Volker Strycek hat Geschichte geschrieben
Führungswechsel in der ewigen Statistik der NLS-Klassensiege seit 1977. Gleich zweimal triumphierte Volker Strycek im heutigen Rennen und stieß damit Nordschleifen-Urgestein Johannes Scheid vom Thron, der auf 131 Klassensiege zurückblickt. „Ich freue mich riesig“, strahlte Strycek nach dem Rennen. „Johannes wartete bereits an der Box als ich nach dem Rennen hereinkam und hat mir gratuliert. Das ist wahre Größe unter Motorsportlern.“ Scheid sagte über seinen langjährigen Mitstreiter Strycek: „Ich gönne Volker den Erfolg von ganzem Herzen und kann mir keinen besseren vorstellen, um mich an der Spitze zu beerben.“ Strycek gewann zusammen mit seinen Kindern Lena und Robin die OPC-Klasse. Daneben triumphierte er auch an der Seite von Olaf Beckmann und Peter Hass mit dem Opel Manta in der Klasse H2. Strycek: „Die Konstellation ist einfach fantastisch und an diesen Tag werde ich mich noch lange erinnern. Heute Abend wird ein bisschen gefeiert. Morgen steht dann Rennen drei auf dem Programm. Mal sehen, ob wir dann nachlegen können.“
Das erfolgreichste Mannschaft des Tages war das Pixum CFN Team Adrenalin Motorsport mit Siegen in den Klassen SP10 (Fübrich / Griessner / Naumann, BMW M4 GT4), V4 (Rink / Brink / Leisen, BMW 325i), V5 (Fischer / Zils / Sandberg, Porsche Cayman) und schließlich VT2 (Stahlschmidt / Rink, BMW 330i). Letztere Klasse war mit 17 Fahrzeugen die am stärksten besetzte Klasse neben der SP9. Danny Brink, Philipp Leisen und Christopher Rink – die Meister von 2018 – haben mit ihrem zweiten Klassensieg in Folge die Tabellenführung übernommen.
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen
Diese Floskel war nie zutreffender, denn die NLS-Teams haben nur eine Nacht Zeit, die Rennboliden für den nächsten Einsatz fit zu machen. Am Sonntag findet das dritte Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie statt. Der 52. ADAC Barbarossapreis führt über gewohnte Distanz von 4 Stunden. Das Zeittraining entscheidet von 8:30 bis 10 Uhr über die Startplätze für das Rennen. Start ist um 12 Uhr.
Text und Bild: VLN Presse