Das Rennen vor dem Rennen ist gestartet: Schon ab dem Start bot das 24h-Qualirennen hochklassigen Sport, bei dem zu Beginn Jonathan Hirschi im octane126-Ferrari 488 GT3 Evo glänzen konnte. Denn er übernahm nach einem Blitzstart die Führung, musste sich aber schon zu Ende der ersten Runde gefallen lassen, dass ihn die Konkurrenten einfingen. Allen voran erneut der Phoenix-Audi mit der #11: Hier konnten Startfahrer Nicky Thiim sowie anschließend Michele Beretta die versammelte Konkurrenz in Schach halten. Einen sehr starken Eindruck hinterließ auch das Konrad-Team mit seinem Lamborghini (#19): Die Mannschaft um Franz Konrad hätte im Rennverlauf wohl mehr erreichen können, wenn nicht zwei Reifenschäden sie zurückgeworfen hätten. Durch unterschiedliche Boxenstopp-Strategien wurde das Feld danach bis zur Rennhälfte erwartungsgemäß durchmischt: Zur Halbzeit nach drei Stunden hat sich jedoch bewahrheitet, was sich ebenfalls schon zu Beginn des Rennens andeutete: Die Porsche-Teams sind auch an diesem Wochenende stark unterwegs. Als die Uhr auf 15:00 Uhr umspringt und damit die zweite Halbzeit eingeläutet wird, liegen mit Frikadelli (#31), dem "Grello" von Manthey (#911) und Falken (#44) drei Porsche 911 GT3 R in Führung
Der Mann der Startphase war wohl Jonathan Hirschi, der im Ferrari die versammelte Konkurrenz überrumpelte. „Das ist doch mal ein schönes Wetter für ein Sechs-Stunden-Rennen!“, strahlte er, als er nach seinem Stint aus dem Cockpit kletterte. „Ich habe mich beim Start gut gefühlt, war zufrieden mit dem Auto und habe meine Chancen genutzt. Es hat wirklich viel Spaß gemacht, an der Spitze zu fahren – aber man muss da auch realistisch bleiben: Dies ist kein Sprintrennen. Am Ende der Döttinger Höhe fehlte es etwas an Topspeed, da haben sich die Konkurrenten zurückgekämpft. Bis zum 24h-Rennen liegt noch ein wenig Arbeit vor uns: Die Geschwindigkeit ist da, aber nach zwei, drei, vier Runden ist die Lücke dann doch zu groß.“ Überhaupt ist das Gewinnen von Informationen natürlich zentral für die Teams. So berichtet Martin Tomczyk von der Arbeit im Team der Vorjahressieger bei Rowe Racing: „Es ist wahnsinnig eng – das haben wir schon in den letzten NLS-Rennen gesehen und es bestätigt sich jetzt wieder. Hier versteckt sich keiner und alle geben Vollgas – aber das ist ja auch das schöne, denn das wollen alle sehen. Die Pace der Porsche konnte ich am Anfang nicht mitgehen. Mit den Mercedes-AMG war es schon etwas anderes. Das wichtigste für uns ist aber, dass wir viele Infos sammeln. Die Temperaturen heute sind bislang die höchsten der Saison, und es ist wichtig für uns diese Daten zu sammeln. Das ist im Hinblick auf die Reifenperformance beim 24h-Rennen wichtig. Aber wir wollen auch das Gesamtresultat nicht aus den Augen lassen, vielleicht geht ja noch etwas nach vorne.“
Text und Bild: 24h-Rennen