· 

Turbulentes Wochenende für das Team Giti Tire Motorsport by WS Racing

Das Qualifikationsrennen für die 24h auf dem Nürburgring war die letzte Gelegenheit, sich unter Rennbedingungen auf den Saisonhöhepunkt Anfang Juni vorzubereiten. Das Team Giti Tire Motorsport by WS Racing schickte daher noch einmal vier Rennwagen in den Ring, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Leider lief dabei nicht alles glatt. Bis auf den Audi R8 LMS GT4 des Projektes „Girls Only – Ready to rock the Green Hell“, der absolut problemlos seine Runden zog, kam keines der Autos ins Ziel.

 

Eine missglückte Generalprobe bedeutet einem alten Sprichwort nach ein gutes Omen für die folgende Premiere. Unter diesem Motto muss die Mannschaft von Giti Tire Motorsport by WS Racing das Rennwochenende des 24h Qualifikationsrennens abhaken. Während man eigentlich angetreten war, um sich den letzten Feinschliff vor dem Höhepunkt zu holen, steht das Team nun vor einer gewaltigen Aufgabe. Drei von vier Fahrzeugen kamen wegen mehr oder weniger schweren Problemen nicht ins Ziel und müssen vor dem Hauptrennen in knapp vier Wochen instandgesetzt werden.

 

"Girls Only" mit blitzsauberem Rennen

Von allen Problemen verschont blieb der Audi R8 LMS GT4 von „Girls Only“. Hier gab es nur vor dem Event einige Aufregung, denn die eigentlich gesetzten Pilotinnen Pippa Mann und Christina Nielsen erhielten vom DMSB wider Erwarten noch keine Permit A, die für den Einsatz im GT4-Audi nötig gewesen wäre. Damit Carrie Schreiner und Célia Martin die sechs Rennstunden nicht alleine bewältigen mussten, konnte kurzerhand die letztjährige „Girls Only“-Pilotin Laura Kraihamer dank einer freundlichen Freigabe ihres Arbeitgebers KTM einspringen. Fabienne Wohlwend aus Lichtenstein vervollständigte das Quartett. Die vier Renn-Amazonen erlebten ein problemloses Rennen und konnten sich weiterhin steigern. Auch bei der Arbeit an den Boxen machte die ausschließlich aus weiblichen Mitgliedern bestehende Mannschaft deutliche Fortschritte, auch dank des intensiven Supports von Audi Customer Racing. Von Qualifyingrang 51 gestartet machte die Fahrercrew mit sehr guten Leistungen Platz um Platz gut und konnte schließlich die Ziellinie auf Rang 34 kreuzen.

 

Girls-BMW mit vielen Problemen

Die drei in der Klasse V2T gestarteten Fahrzeuge blieben leider nicht von Problemen verschont. Der BMW F30 mit der Startnummer 169, den die beiden verbliebene „Girls Only“-Pilotinnen Christina Nielsen und Pippa Mann zusammen mit Oskar Sandberg als Coach steuerten, legten noch ein sehr gutes Qualifying auf den Asphalt des Nürburgringes. Allerdings machten sich bereits am Samstagabend Probleme mit der Lenkung bemerkbar. Auch ein nächtlicher Wechsel des Lenkgetriebes, bei dem die Mechanikercrew Höchstleistungen vollbrachte, führte nicht zum gewünschten Erfolg. Dazu litt der Motor im Rennen unter einem unerklärlichen Leistungsverlust. Als am Ende trotz aller Bemühungen, dem Fehler auf die Spur zu kommen, auch noch Aussetzer auftraten, nahm das Team den BMW sicherheitshalber aus dem Rennen, um keinen teuren Folgeschaden zu riskieren.

 

Kapitaler Motorschaden beim Top-BMW

Nicht mehr zu retten war indes der Motor des zweiten BMW, der mit der Startnummer 167 und den Piloten Niklas Kry, Nils Steinberg, Tobias Wolf und Nikolaj Kandborg antrat. In dieser Konstellation rechnete man sich Chancen beim Kampf um das Klassenpodium aus. Im Rennen erfüllten die Piloten die in sie gesteckten Erwartungen und lagen lange Zeit auf einen guten vierten Klassenrang. Eine Stunde vor Rennende kam allerdings die Hiobsbotschaft in Form eines Funkspruches des Fahrers, der einen kapitalen Motorschaden am Dreier BMW meldete und das Fahrzeug abstellen musste. Die Analyse ergab ein abgerissenes Pleuel, womit bei diesem Fahrzeug nun ein Motorwechsel ansteht.

 

"Mr. Zuverlässig" VW Golf in Nöten

Der Vierte im Fahrzeug-Bunde war der bewährte VW Golf 7 GTI Cup, der in den bisherigen Rennen wie das sprichwörtliche Uhrwerk lief und damit seinen leichten Performance-Nachteil ausgleichen konnte. Beim 24h-Qualifikatiionsrennen gelang aber auch ihm unter den Fahrern Axel Jahn, Lutz Wolzenburg, Ulrich Schmidt und Andrei Sidorenko diesmal kein problemloses Rennen. Infolge eines Missverständnisses beim Überrunden kollidierte der VW mit einem Porsche Cayman, was dem Golf eine völlig verbogene Achsgeometrie bescherte. Nach der nötigen Vermessung und Einstellung nahm das Fahrerquartett das Rennen wieder auf und machte mit einer soliden Performance mehrere Positionen gut. In der letzten Runde traf der GTI allerdings ein Trümmerteil auf der Strecke und handelte sich so einen Reifenschaden ein. Dadurch konnte er die Ziellinie nicht mehr überqueren und wurde infolge dessen nicht gewertet.

 

Teamchef Thorsten Willems war angesichts dieser Ausfallorgie wenig begeistert: „Das war – mit Ausnahme des „Girls Only“ Audis – ein Wochenende zum Abhaken. Bislang waren wir eigentlich immer verwöhnt und sind meistens angekommen. Aber das hier war so ziemlich das härteste Rennwochenende, was ich jemals erlebt habe. Jetzt heißt es erstmal die Fehler analysieren und dann beheben. Das bedeutet sehr viel Schraubarbeit für die Mechaniker, was so gar nicht geplant war. Aber besser so, als wenn wir diese ganzen Probleme beim 24h-Rennen gehabt hätten. Wir bereiten uns jetzt wie immer perfekt vor und greifen wieder an.“

 

Das 24h-Rennen auf dem Nürburgring findet vom 03. – 06. Juni. 2021 statt.

 

Text und Bild: WS Racing Pressemitteilung