Für Christopher Rink endete das 24h-Wochenende auf dem Nürburgring überaus erfolgreich. Gleich bei seinem Premierenstart im Rahmen der Youngtimer Trophy bei den 24h-Classic gewann der Kfz-Unternehmer aus Maintal, der in Frankfurt lebt, mit beiden Fahrzeug seine Klasse. Zudem führte Rink mit einem erfolgreichen Fahrercoaching in der RCN seinen Schützling Daniel Niermann zu einem Podiumsplatz und fuhr beim kürzesten 24h-Rennen aller Zeiten auf den zweiten Platz in der Produktionswagenklasse V2T.
„Das Wochenende hat mir unheimlich viel Spaß bereitet, weil es wirklich extrem abwechslungsreich und darüber hinaus sehr erfolgreich war. Zunächst war ich im Rahmen der RCN als Fahrercoach unterwegs und habe Daniel Niermann betreut. Daniel hat meine Tipps im Cockpit sehr gut umsetzen können und mit dem dritten Klassenrang ein hervorragendes Ergebnis eingefahren. Die Freude über ein solches Resultat ist bei mir genauso groß, wie wenn ich selbst am Lenkrad drehe. Danach folgte mein erster Aufritt bei den 24h-Classics und es war einfach nur fantastisch mit den altehrwürdigen Fahrzeugen unterwegs zu sein. Das wird definitiv nicht mein letzter Start bei dieser Veranstaltung gewesen sein. Es war ein unvergessliches Erlebnis“, strahlte Rink im Anschluss.
Großer Erfolg für die Scuderia Offenbach e.V. und ein perfektes Geburtstagsgeschenk
Zusammen mit Vereinskollege Christoph Renicke griff Christopher Rink bei den 24h-Classics unter der Bewerbung der „Scuderia Offenbach e.V.“ ins Lenkrad des #158 Opel Kadett C GT/E (Klasse 31 über 1.600 bis 2.000 ccm), parallel startete er gemeinsam mit Stephan Reuter und Herbert Neumann auf dem #462 BMW E36 325i (Klasse 52 bis 3.000 ccm). Von Beginn an prägte schwierig wechselhaftes Eifelwetter das Geschehen auf der Nürburgring Nordschleife und es waren die Qualitäten im Regen gefragt.
„Ich fühle mich unter solchen Bedingungen sehr wohl und konnte unseren #462 BMW E36 325i im ersten Teil des Qualifyings unter den Top-10 im Gesamtklassement und ganz vorne in unserer Klasse platzieren. Das Auto hat sich super angefühlt und war glänzend vorbereitet. Danach ist die Strecke leider noch einmal etwas abgetrocknet und die Zeiten sind entsprechend gepurzelt. Trotzdem hat es für uns zur Pole Position gereicht. Stephan ist am Ende noch einmal eine starke Zeit gefahren“, so Rink, der mit dem Fahrzeug auch im Rennen auf sich aufmerksam machen konnte. Der Frankfurter verteidigte nicht nur während seines Startstints die Klassenführung, sondern brannte auch die schnellste Runde, die jemals mit dem Fahrzeug gefahren worden ist, in den Asphalt. Auch seine Teamkollegen konnten im Anschluss bei den schwierig wechselhaften Bedingungen überzeugen und den Klassensieg sowie einen famosen sechsten Gesamtrang von 145 Startern über die Ziellinie bringen.
Mit dem #158 Opel Kadett C GT/E war die Ausgangsposition nach dem Qualifying ebenfalls äußerst vielversprechend. Hier stand Platz drei in der Klasse zu Buche. „Ich musste mich an den Opel Kadett etwas mehr gewöhnen, aber von Runde zu Runde hat es immer besser funktioniert. Christoph konnte beim Rennstart den dritten Platz festigen, ist jedoch leider ein wenig im Verkehr hängen geblieben. Daher haben wir zu Beginn ungefähr 40-50 Sekunden zu den beiden Führenden verloren.“
Nachdem die Rennleitung das Rennen wegen stark einsetzendem Regen und mehreren Zwischenfällen aus Sicherheitsgründen unterbrechen musste, ging der Kampf um den Klassensieg jedoch von Neuem los. Rink übernahm den Restart und überquerte nach den drei verbleibenden Rennrunden als Klassensieger die Ziellinie. „Es war bis zum Schluss richtig spannend. Unser Hauptkonkurrent in der Klasse ist kurz vor Schluss mit Getriebeproblemen ausgeschieden, weshalb wir letztlich kampflos die Führung übernommen haben. Auf der Strecke wäre es sonst noch einmal richtig eng geworden. Nachdem ich aus der Einführungsrunde heraus auf Regenreifen gewechselt hatte, bin ich ihm mit großen Schritten immer nähergekommen.“
Damit gelang Christopher Rink bei seinem 24h-Classic Debüt auf Anhieb der Doppelsieg. „Ich möchte mich sehr bei den beiden Teams für die Gelegenheit der Teilnahme bedanken. Wir können super happy sein mit diesen tollen Ergebnissen. Gleichzeitig ist es auch ein großer Erfolg für meinen Heimatverein, die Scuderia Offenbach e.V. Unser Vorsitzender hatte an diesem Wochenende Geburtstag, daher haben wir ihm mit dem Sieg das schönste Geschenk beschert.“
Platz zwei beim zehnjährigen 24h-Jubiläum
Bei seiner insgesamt zehnten Teilnahme am 24h-Rennen auf dem Nürburgring hatte Christopher Rink ebenfalls den Klassensieg anvisiert. Zusammen mit Daniel Zils, Danny Brink und Philipp Stahlschmidt pilotierte er den #330 Mainhattan-Wheels BMW 330i G20 von Adrenalin Motorsport in der hart umkämpften Produktionswagenklasse V2T. Im Ziel musste er sich allerdings knapp geschlagen geben. „Der zweite Platz ist ein Ergebnis, mit dem wir angesichts der Klassenstärke sicherlich auch zufrieden sein können. Klar hätten wir uns den Sieg gewünscht, allerdings haben wir in der ersten Phase des Rennens zu viele kleine Fehler gemacht. Glückwunsch daher an die Mannschaft von FK Performance.“
Vom zweiten Startplatz aus übernahm Rinks Teamkollege Philipp Stahlschmidt den Rennstart und konnte die Position zunächst festigen. Nach wenigen Runden entschied man sich für den Wechsel von Regenreifen auf Slicks, doch die Eifel kannte keine Gnade. Gerade als es schien, dass sich das Wetter bessert und die Taktik aufgehen könnte, setzte an einigen Stellen an der Nordschleife Starkregen ein. Dadurch musste die Mannschaft erneut die Box aufzusuchen um wieder zurück auf die Regenreifen zu wechseln. „Im Nachgang haben wir uns bei der Reifenlotterie leider falsch entschieden und dadurch einiges an Zeit auf unsere Konkurrenz verloren.“
Da die Mannschaft des zweifachen NLS-Champions allerdings immer noch in der Führungsrunde lag, profitierten sie am Abend von einer Entscheidung der Rennleitung. Diese unterbrach aus Sicherheitsgründen nach rund sechs Stunden das Rennen aufgrund von zunehmendem Nebel. Für den Neustart, der erst am Sonntagnachmittag nach einer Pause von 14,5 Stunden erfolgen konnte, wurde der Rückstand neutralisiert.
„Das hat uns natürlich zunächst einmal gefreut, weil wir dadurch wieder in Klassensiegreichweite gewesen sind. Allerdings mussten wir im Vergleich zu unseren direkten Konkurrenten nach dem Restart noch Zeit herausfahren, da wir eine längere Standzeit an der Box kompensieren mussten.“ Rink und seine Teamkollegen gaben fortan alles und übernahmen mit dem #330 BMW 330i G20 die Führung. Doch der Vorsprung, den man auf der Strecke herausfahren konnte, reichte am Ende nicht, um nach dem Boxenstopp an der Spitze zu bleiben. Schlussendlich überquerten sie mit einem Rückstand von 25 Sekunden auf Platz zwei die Ziellinie.
Text: Daniel Cornesse / Media Da-Co
Bild: Max Bermel