Der Space Drive Mercedes-AMG GT3 #18 behauptete sich gut im Feld und konnte beim ersten DTM Rennen in die Top 10 gefahren. AMG-Fahrer Maximilian Buhk konnte erste Punkte einfahren. Steer-by-Wire Technologie hat sich als konkurrenzfähig erwiesen
Gelungenes DTM-Comeback von Mercedes-AMG Team Mücke Motorsport: Gleich beim ersten Lauf gelang es dem Berliner Team um Maximilian Buhk mit Platz sieben unter die Top 10 zu fahren. Der Traditionsrennstall kam mit einem ganz besonderen Mercedes-AMG GT3 zurück in die DTM nach Monza. Der Bolide ist einer von drei Technologieträgern in der DTM, der mit der Steer-by-Wire-Technologie Space Drive der Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co. KG ausgerüstet ist und ganz ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkeinheit und Lenkgetriebe auskommt. Er soll im hart umkämpften GT3 Starterfeld wichtige Daten für die Weiterentwicklung von Space Drive 3 liefern.
Beim ersten Lauf im königlichen Park von Monza konnte der #18 Mercedes-AMG GT3 auf Anhieb in die Punkte fahren. Nach einem gelungenen Qualifying startete Maximilian Buhk vom 9. Startplatz, kam gut durch die Schikane und machte zwei Positionen gut. Durch einen späten Pflichtboxenstopp konnte sich Buhk ab der 13. Runde an die Spitze des 19 GT3-Boliden starken Teilnehmerfeldes setzen. Nach dem Pflichtboxenstopp in der 23. Runde ordnetet sich Buhk an neuner Stelle wieder ein. In den letzten fünf Schlussrunden konnte er noch zwei seiner Kontrahenten hinter sich lassen und fuhr mit Platz sieben gleich im ersten Rennen die ersten Punkte ein.
Peter Mücke, Team-Chef Mercedes-AMG Team Mücke Motorsport: "Ich bin zufrieden mit dem ersten Resultat. Für mich war sehr wichtig zu sehen, wie das Lenksystem funktioniert und wie Maximilian Buhk im Rennen damit umgehen kann. Die Konstanz, die wir hatten, war sensationell. In dem Space Drive Projekt liegt enorm viel Potential. Ich glaube wir sind auf einem sehr guten Weg. Wir dürfen nicht vergessen, die Zukunft steht vor der Tür. Wir sind in einer Epoche, in der sich sehr viel im Automobilbau ändern wird und Steer-by-Wire ist ein ganz wichtiger Teil davon. Es macht mir eine große Freude da einen Beitrag zu leisten."
Maximilian Buhk: "Wir hatten einen guten Start. Ich konnte zwei Positionen gut machen. Nach dem Stopp konnten wir auf frischen Reifen zwei weitere gut machen. Das Auto hat sich gut angefühlt während des gesamten Rennens, auch die Lenkung. Positiv finde ich, dass ich wenn ich mich ins Auto setze überhaupt nicht darüber nachdenke, was für eine Lenkung ich habe, ob eine mit normaler Lenksäule oder eben Steer-by-Wire. Das ist für mich sehr positiv."
Der Plan des Mercedes-AMG Team Mücke-Motorsport am Sonntag noch einen draufzusetzen ist leider nicht geglückt. Nach einem misslungenen Qualifying ging der Space Drive Mercedes-AMG mit der #18 von Startplatz 15 ins Rennen. Die Aufholjagd gestaltete sich schwierig. Aus dem fliegenden Start kam der 28-jährige in ein Gerangel in der ersten Schikane und kehrte als 17. aus der ersten Runde zurück. In der Folge stabilisierte der Space Drive-Pilot seine Pace auf hohem Niveau, verlor aber durch einen nicht optimalen Boxenstopp rund drei Sekunden und kam letztlich am Ende einer Mercedes-AMG Vierergruppe als 13. ins Ziel.
Peter Mücke: "Wir müssen im zweiten Rennen ein besseres Qualifying abliefern, denn der Speed war zum Schluss durchaus so, dass man auf dem Niveau der anderen Mercedes-AMG mitfahren konnte. Wir waren schneller als die Mercedes-AMG vor uns. Eigentlich sind wir schon auf einem sehr guten Weg. Für mich war der Spruch zu Space Drive von Maximilian Buhk bemerkenswert: Er hat gar nicht gemerkt, dass er eine andere Lenkung hat, sondern er hat gemerkt, dass er sehr gut damit zurechtkommt. Ich glaube das ist ein riesengroßer Erfolg."
Von der Space Drive-Technologie, welche die klassische Lenksäule durch ein "Steer-by-Wire"-Konzept ersetzt und so körperbehinderten Menschen das Autofahren ermöglicht, zeigte sich Maxi Buhk begeistert: "Das Auto hat sehr gut funktioniert, vor allem hinten raus konnte ich im zweiten Rennen richtig Meter machen und das Tempo der Markenkollegen vor mir gut mitgehen. Das System hat sehr gut funktioniert. Selbst nach der Kollision in der ersten Schikane, bei der ich einen richtig harten Schlag aufs linke Vorderrad bekommen habe, gab es keine Störung oder Fehlermeldung. Das beweist, dass das Konzept schon absolut Motorsporttauglich ist. Nun geht es darum, im Detail zu tüfteln, um dieses bereits jetzt sehr gute System noch zu perfektionieren."
Klaus Graf, Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co.KG: "Wir sind sehr zufrieden mit dem Wochenende. Die Fahrzeuge waren im Vergleich zu den Markenkollegen konkurrenzfähig. Das ist für uns entscheidend. Wir sind das ganze Wochenende ohne Probleme, mit Blick auf die Lenkung gefahren. Das DTM-Debüt ist für uns ein historisches Ereignis gewesen. Jetzt gilt es die gewonnen Daten genau zu analysieren und dann letztendlich die nächsten Entwicklungsschritte zu gehen. Ich denke es ist gerade sehr viel Bewegung im Automotivbereich, ein wichtiger Teil davon zu sein und Schritte einzuleiten, die dann vielleicht ganz nachhaltige Veränderungen zur Folge haben, das ist etwas Besonderes."
Text und Bild: Mücke Motorsport