NLS startet mit 130 Startern ins zweite Saisondrittel

Die Nürburgring Langstrecken-Serie kehrt nach einer mehrwöchigen Pause zurück: Rennen vier der einzigartigen Nordschleifen-Rennserie steht vor der Tür. Am kommenden Samstag (26. Juni 2021) führt die 52. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy über die Distanz von vier Stunden. Dabei steht eine Weltpremiere ins Haus. Der neue BMW M4 GT3 bestreitet seinen weltweit ersten Renneinsatz. Erstmals in diesem Jahr können auch Zuschauer das Rennen wieder live vor Ort verfolgen. Wer keines der limitierten und bereits ausverkauften Tickets ergattern konnte, kann sich online informieren und den kompletten Renntag – inklusive Zeittraining und Vorberichterstattung – ab 08:15 Uhr vom heimischen Bildschirm aus per Livestream zu verfolgen. Die Startampel am Nürburgring schaltet pünktlich um 12 Uhr auf grün.

 

Die gesamte Motorsportwelt blickt am Samstagmittag auf den Nürburgring, wenn Jens Klingmann und Sheldon Van Der Linde den ersten Renneinsatz mit dem BMW M4 GT3 bestreiten. Vor weniger als einem Jahr, am 18. Juli 2020, fand der Roll-out des neuen Boliden statt. Bis heute hat die BMW-Mannschaft mehr als 14.000 Testkilometer – das entspricht mehr als 70 Stunden Streckenzeit – absolviert, um den Nachfolger des M6 für den Renneinsatz auf Herz und Nieren zu testen. Nun folgen die ersten Kilometer unter realen Rennbedingungen. „Ich freue mich unheimlich auf die Premiere des BMW M4 GT3. Damit beende ich für mich das Kapitel M6 und schlage das neue Kapitel M4 auf“, sagt Klingmann. „Der Renneinsatz dient schon jetzt der Vorbereitung auf 2022, wenn wir mit dem fertigen Rennwagen auch in der Grünen Hölle antreten. Die Nordschleife ist in Sachen Entwicklung immer ein wichtiger Punkt, denn sie hat ihren eigenen Reiz und ihre Tücken. Für mich ist es eine große Ehre, dass ich beim ersten Rennen dabei sein darf.“

 

Zuwachs in der GT3-Klasse SP9

Der BMW M4 GT3 verfügt im Teststadium noch nicht über eine GT3-Homologation und startet deshalb in der extra dafür vorgesehenen Klasse SPX. Die GT3-Klasse selbst ist mit 16 Fahrzeugen ordentlich besetzt. Audi R8 LMS, BMW M6 GT3, Ferrari 488 GT3, Lamborghini GT3 Evo, Mercedes-AMG GT3 und Porsche 911 GT3 – da bleiben kaum Wünsche offen. Ein neues Team aus Italien nimmt bei Rennen vier die Nürburgring Nordschleife zum ersten Mal unter die Räder: Dinamic Motorsport aus Reggio Emilia nahe Modena. Die Equipe machte unter anderem beim letztjährigen 24h-Rennen in Spa-Francorchamps mit Platz drei auf sich aufmerksam. Die Fahrer indes sind keine Neulinge am Ring. Michele Beretta fuhr beim 45. NIMEX DMV 4-Stunden-Rennen 2021 zusammen mit Nicki Thiim im Phoenix-Audi auf Rang drei. Adrien De Leener war zuletzt 2019 mit IronForce in der NLS am Start.

 

GT3-Piloten machen Schule

Auch der Nachwuchs im GT-Sport findet wieder den Weg in die Grüne Hölle. Jusuf Owega aus Köln und der Schweizer Ricardo Feller starten für das Team Mathol Racing mit einem Porsche Cayman S. Auf dem Weg zur Nordschleifen-Lizenz (DPN) hat Feller, der im ADAC GT Masters für Land-Motorsport an den Start geht, bereits beim dritten Rennen den ersten Schritt gemacht und einen Klassensieg in der VT3 gefeiert. Owega, in der Deutschen GT-Meisterschaft für Phoenix-Racing unterwegs, feiert seine Nordschleifen-Premiere.

 

„Mr. Zetti“ fährt Mercedes-AMG

Neuland – zumindest in der NLS – betritt Peter Posavac aus Essen. In der Vergangenheit in erster Linie für seine Einsätze mit dem kultigen BMW Z4 GT3 bekannt, setzt der 55-Jährige nun zusammen mit Reinhold Renger auf einen Mercedes-AMG GT4. Der Hintergrund ist schnell erklärt: „Ich war bereits beim 24h-Rennen mit dem GT4 von Schnitzelalm Racing unterwegs, aber da bin ich ja nicht viel zum Fahren gekommen.“ Nach zwölf Jahren in GT3-Boliden war der seriennahe Sportwagen zunächst eine Umstellung. „Vor allem in den schnellen Ecken macht sich die fehlende Aerodynamik bemerkbar. Ich hatte anfangs schon einige Code-Braun-Momente“, gibt er zu. „Aber nach ein paar Runden gewöhnt man sich daran und dann macht der Wagen wirklich Laune – sonst würde ich ja jetzt nicht wieder einsteigen.“

 

MSC-Adenau-Piloten feiern das Heimspiel

Auch in den kleinen Klassen gibt es noch Zuwächse. So bringen Marcel Senn und Oliver Füllgrabe erstmals in diesem Jahr einen Seat Leon in der VT2 – mit 22 Tourenwagen die am stärksten besetzte Klasse – an den Start. Das Duo startet genauso unter der Bewerbung des veranstaltenden MSC Adenau wie rent2drive-FAMILIA-racing mit zwei Porsche und einem Renault, Manheller Racing mit zwei BMW, Wagner Tuning Team Mertens Motorsport mit einem Hyundai i30N, Teichmann Racing mit einem KTM X-Bow GT4, X85racing mit einem Renault Clio oder Ken, Ludo und Marc Stessens aus Belgien, die erstmals ihren Ford Mustang in der Klasse H4 an den Start bringen.

 

Der Livestream der Nürburgring Langstrecken-Serie bringt das Geschehen aus der Grünen Hölle zu den Fans nach Hause, mit Luftaufnahmen aus dem ROWE-Heli, Bildern aus der Schnitzelalm-Fan-Onboard – diesmal verbaut in einem Fahrzeug der Klasse SP3/SP4 – sowie der Goodyear-Fanzone. Die Übertragung beginnt um 08:15 Uhr. Das Training entscheidet von 08:30 bis 10 Uhr über die Positionen in der Startaufstellung und die Ampel für das Rennen um 12 Uhr auf Grün. Der Renntag wird auf VLN.de, YouTube, Facebook und Twitch.tv gestreamt.

 

Text: NLS Pressemeldung

Bild: Max Bermel