Frédéric Vervisch fuhr den ersten Sieg für den neuen Audi RS 3 LMS im FIA Tourenwagen-Weltcup (WTCR) ein. Der Belgier gewinnt das zweite Rennen in Spanien nachdem er von der Poleposition aus gestartet war.
Für Vervisch ist es der erste Sieg seit dem WTCR-Rennwochenende in der Slowakei 2019. Bei Temperaturen jenseits der 31 Grad Celsius im Motorland Aragon führte der Belgier jede Runde vor Thed Björk aus dem Cyan-Perfomance-Lynk-&-Co-Team an.
Björk wiederum musste sich das ganze Rennen über gegen Gilles Magnus in einem weiteren Audi verteidigen. Der Belgier berührte in einer Runde auch leicht das Heck des Schweden, fand aber das gesamte Rennen über keinen Weg vorbei.
„Das war ein wirklich langweiliges Rennen, aber das ist mir egal“, freute sich Vervisch. „Ich hatte einen sehr guten Start. In einigen Passagen war Thed schneller, in anderen wiederum ich. Dennoch hatte ich Angst, dass er seine Reifen für das Ende aufsparen würde. Das Safety-Car kam mir deshalb sehr ungelegen, aber letztendlich waren wir schnell genug, den Sieg einzufahren.“
Für eine Schrecksekunde am Start sorgte Mikel Azcona. Der Zweite aus dem ersten Rennen, sollte von Startplatz neun starten, doch er blieb einfach stehen, wodurch die Fahrer hinter ihm ausweichen mussten. Norbert Michelisz und der von Goodyear präsentierte #FollowTheLeader Jean-Karl Vernay bogen als Vierter und Fünfter in die erste Kurve ein. Doch es sollte nicht lange dauern, bis sie von den Comtoyou-Audi von Nathanaël Berthon und Tom Coronel unter Druck gerieten.
Michelisz hatte Probleme mit den Reifen und meldete über Funk „starke Vibrationen vorne rechts“, wodurch er ab Runde sieben immer weiter zurückfiel. Nutznießer davon war Vernay, der sich die vierte Position holte und bis zum Ende nicht mehr abgeben sollte – obwohl er ebenfalls „laute Geräusche und Vibrationen“ meldete.
In Runde acht ging auch Berthon an Michelisz vorbei. Kurze Zeit später musste Audi-Kollege Coronel sein Auto auf der Strecke abstellen. Das Safety-Car kam heraus, während sein RS 3 LMS geborgen wurde.
Nach nur einer Runde hinter dem Safety-Car wurde das Rennen wieder aufgenommen, wobei Vervisch einen guten Restart erwischte und seine Führung verteidigte. Gabriele Tarquini, der Sieger des ersten Rennens, hatte Michelisz kurz vor Coronels Ausfall überholt, so dass er knapp hinter Berthon in seinem Hyundai Sechster wurde. Michelisz hingegen sollte es nicht ins Ziel schaffen. In der letzten Kurve der vorletzten Runde bekam er einen Reifenschaden vorne rechts.
Dadurch wurde WTCR-König Yann Ehrlacher Siebter. Zusammen mit seinem fünften Platz in Rennen 1 schob sich Ehrlacher damit in der Meisterschaft auf den zweiten Platz vor, mit nur acht Punkten Abstand zum Führenden Vernay.
Hinter Ehrlacher belegte der Hyundai von Luca Engstler den achten Platz vor Rob Huff und Yvan Muller.
Nach einem kleinen Ausritt von Yvan Muller in seinem Lynk & Co. konnte der CUPRA-Fahrer Huff in Runde sieben vorbeigehen. Doch in der letzten Runde kam der vierfache Tourenwagen-Weltmeister wieder an seinen alten Rivalen heran. Aufgrund eines Kontaktes hätte sich Huff in Kurve 8 fast weggedreht, doch ein dank eines brillanten Rettungsmanövers konnte er sich den neunten Platz sichern.
Esteban Guerrieri war der beste Honda-Pilot auf Platz elf, vor Azcona, der sich von seinem katastrophalen Start gut erholte.
Die Honda von Néstor Girolami, Tiago Monteiro und Attila Tassi belegten die letzten Punkteränge.
Neben Coronel kam auch Santiago Urrutia nicht ins Ziel, nachdem sein Lynk & Co. nach einer Berührung einen Aufhängungsbruch erlitten hatte. Er war bis auf P11 vorgefahren, bevor er das Fahrzeug abstellen musste.
Text und Bild: FIA WTCR