Jeffrey Schmidt kehrte mit dem ADAC GT Masters am vergangenen Wochenende (9. bis 11. Juli) nach einem Jahr Pause nach Zandvoort zurück. Der Callaway-Pilot feierte seine Corvette-Premiere auf dem legendären Dünenkurs an der niederländischen Nordseeküste, die nach deutlichen Umbaumaßnahmen viel Daytona-Feeling vermittelte. Eine starke Leistung brachte zwei unerwartet gute Ergebnisse.
Sonne, Steilkurven und Jeffrey Schmidt: Eine Kombination, die eine starke Leistung verspricht. Am dritten Saisonwochenende im niederländischen Zandvoort hatte sich der Liestaler gemeinsam mit seinem Callaway-Teamkollegen Marvin Kirchhöfer (27/Leipzig) wenig ausgerechnet. Doch beflügelt vom großartigen zweiten Saisonevent vor vier Wochen auf dem Red Bull Ring in der österreichischen Steiermark, bei dem Jeffrey Schmidt auf der Corvette C7 GT3-R seinen ersten Saisonsieg einfuhr, reiste er am vergangenen Wochenende (9. bis 11. Juli) hochkonzentriert zum zweiten Auslandsrennen des ADAC GT Masters.
Der Traditionskurs im niederländischen Nordseebad Zandvoort, etwa 40 Kilometer westlich von Amsterdam, musste sich im vergangenen Jahr für die Rückkehr der Formel-1 zahlreichen Umbaumaßnahmen unterziehen lassen und später aufgrund der Corona-Pandemie aus dem Kalender des ADAC GT Masters weichen.
2021 ist der Kurs zurück und zählt zu den anspruchsvollsten Strecken im Rennkalender des ADAC GT Masters. Auch wenn das Team um Jeffrey Schmidt, Callaway Competition, dort in der Vergangenheit durchaus Erfolge feiern konnten, gilt er nicht unbedingt als Corvette-Strecke. Demzufolge war sich der Schweizer bewusst, dass er sich auf eine schwere Aufgabe einstellen musste.
Das einzige Corvette-Team in dem starkbesetzten Championat der „Liga der Supersportwagen“ hatte seine Hausaufgaben im Vorfeld gemacht. In nur wenigen Trainingssitzungen wurde durch ein gutes Konzept ein Setup herausgearbeitet, so dass man bei der Punktejagd im Vorderen Feld ein Wörtchen mitreden konnte.
Im ersten Qualifying für den Samstagslauf wurde Corvette-Pilot Jeffrey Schmidt wieder einmal Opfer zahlreicher Unterbrechungen, so dass ihm eine bessere Startposition verwehrt blieb. Im Verlauf des Samstagsrennen konnten sich Jeffrey Schmidt und sein Teamkollege Marvin Kirchhöfer mit einer starken Leistung, von Position 12 aus gestartet, um fünf Positionen vorkämpfen und fuhren bereits am ersten Renntag wichtige Meisterschaftszähler ein.
Dieses Ergebnis sollte am Sonntag nochmals getoppt werden, denn Schmidts Partner Marvin Kirchhöfer hatte am Sonntag etwas mehr Glück im Qualifying. Der Leipziger, der seine dritte Saison auf der Corvette C7 GT3-R für Callaway Competition bestreitet, sicherte in einer sehr engen Qualifikation die fünfte Startposition. Der zweite Lauf des Wochenendes verlief für das Corvette-Team weniger spektakulär. Früh im Rennen profitierte die Corvette mit der Startnummer #77 von einem Problem eines Lamborghinis und konnte eine Position gewinnen. Der Lamborghini hielt das nachfolgende Feld erheblich auf, was der Corvette einen leichten Vorteil verschaffte. Trotz einer starken Leistung blieb Jeffrey Schmidt aus Liestal ein Besuch auf dem Podium, bei der auch eine späte Safety-Car-Phase nicht helfen konnte, verwehrt.
Für Jeffrey Schmidt und seinem Rennstall Callaway Competition war es sicherlich mehr als als am dritten Rennwochenende des ADAC GT Masters, bei seiner Corvette-Premiere im holländischen Zandvoort, erwartet. Doch auf jeden Fall viel mehr als vor zwei Jahren, als Callaway Competition bei seinem letzten Auftritt an gleicher Stelle mit zwei Nullnummern die Heimreise antreten musste. Diesmal sah die Welt deutlich besser aus.
Besser schaut es auch für Jeffrey Schmidt aus als im vergangenen Jahr. Der 27-Jährige bleibt mit dem deutschen Corvette-Rennstall beim Kampf um die Meisterschaft mit jetzt 68 Punkten und Gesamtrang fünf weiterhin in Lauerstellung. Und auch weil die Konkurrenz an der Spitze im Sonntagsrennen nicht punkten konnte, schiebt sich das Corvette-Duo dichter an das Spitzenquartett heran. Nur noch ein Zähler trennt sie jeweils von Platz drei und vier.
Weder der Sand auf der Strecke noch die steife Nordseebriese konnten den Schweizer stoppen, die mit der umgebauten Formel 1-Rennstrecke gut zurecht zu kommen schien.
„Die Ausgangslage war nicht einfach für uns. Der Kurs war noch nie wirklich eine Corvette-Strecke, zudem waren viele andere Teams bereits dort testen und wir nicht. Aber ich glaube das zeichnet uns als Team aus, dass wir in diesem Jahr so gut funktionieren. Wir konnten das Auto innerhalb von zwei Sessions wahnsinnig gut abstimmen und damit wirklich viele Punkte an diesem Wochenende einfahren. Das zweite freie Training lief noch besser als das Erste, denn das Team hat zwischen den Trainings einfach einen super Job gemacht. Im Qualifying am Samstag konnten wir das gute Ergebnis aus dem zweiten Training nicht ganz ummünzen. Uns waren dann wieder einmal die Rotflaggen mal komplett im Weg. Dank der tollen Teamarbeit war dann im Rennen ja doch noch Platz sieben möglich, was uns wichtige Punkte eingebracht hat. Der vierte Platz am Sonntag war dann auch das absolute Maximum. Mehr wäre sicherlich nicht möglich gewesen und deshalb fühlt sich der vierte Platz in Zandvoort an wie ein Sieg. Das nehmen wir sehr gern mit, denn die Meisterschaft ist wirklich sehr eng.“ Jeffrey Schmidt
Der nächste Lauf der deutschen GT Meisterschaft findet vom 6. bis 8. August auf dem legendären Nürburgring statt.
Text: A.Dannenberg / Motorsport-Karriere.de
Foto: Axel Weichert