Audi Sport customer racing sorgte beim größten GT3-Rennen der Welt für Emotion pur: Vier ungewöhnliche Design-Rennwagen zum 100. Renngeburtstag von Spa, eine konzentrierte Aufholjagd und der vor Rennbeginn fast unmöglich erscheinende Kampf um den Sieg der Nummer 32 verschafften der Marke hohe Aufmerksamkeit und viel Sympathie. Das Audi Sport Team WRT war mit diesem Rennwagen ohne eigenes Verschulden wegen Roter Flaggen im Qualifying um alle Chancen gebracht worden. Das Rennen von van der Linde/Vanthoor/Weerts erschien zunächst aussichtslos. Am Ende aber verpassten sie den Sieg nur um 3,9 Sekunden.
Zwei Rote Flaggen im Qualifying ließen Dries Vanthoor keine Chance: Ohne eine gefahrene Runde verlor der Belgier bereits am Donnerstagabend alle Chancen auf eine gute Startposition. Stattdessen begann das Rennen für ihn und seine Fahrerkollegen Kelvin van der Linde und Charles Weerts in der drittletzten Startreihe auf Platz 54. Im strömenden Regen in der zweiten Rennstunde stürmte das Fahrertrio mit der Nummer 32 durchs Feld. Bereits in der vierten Rennstunde fanden sich die drei Audi Sport-Fahrer unter den ersten vier der Gesamtwertung wieder. In der Schlussphase lieferten sich die drei Fahrer einen beeindruckenden Kampf mit Ferrari. 52 Minuten vor Rennende setzte das Audi Sport Team WRT unmittelbar vor einem drohenden Schauer auf Regenreifen. Als sich die Himmelsschleusen öffneten, war Dries Vanthoor auf den richtigen Reifen unterwegs, während die Konkurrenz von Ferrari ein weiteres Mal stoppen und Regenpneus aufziehen musste. Ein Safety-Car ließ die Abstände jedoch wieder deutlich schrumpfen und Vanthoor musste sich seinem Gegner drei Runden vor Schluss geschlagen geben. „Das war genialer Motorsport mit einem absoluten Herzschlagfinale“, sagte Chris Reinke, Leiter Audi Sport customer racing. „Unsere Fahrer Kelvin, Dries und Charles haben zusammen mit dem Audi Sport Team WRT tollen Sport geboten. Nach 4,6 Sekunden Rückstand vor einem Jahr war der Abstand in diesem Jahr sogar noch kleiner.“
Hinter dem Sieger gelang Audi in einem Feld mit sieben Herstellern auf den ersten zehn Rängen und 58 teilnehmenden Fahrerteams insgesamt eine geschlossene Mannschaftsleistung. Neben der Nummer 32 kamen drei weitere Audi R8 LMS unter die besten zehn. Robin Frijns, Dennis Lind und Nico Müller pilotierten die Nummer 37 aus dem Audi Sport Team WRT. Kleinere Rückschläge kosteten die Crew wiederholt Zeit: Eine Benzinknappheit zwang Dennis Lind nachts in der Boxeneinfahrt zu einem ungeplanten Stopp, ein Reifenschaden unterbrach später den Rhythmus von Nico Müller. Nach einer Durchfahrtstrafe in der Schlussphase überquerte das Team die Ziellinie auf dem vierten Platz.
Das Audi Sport Team Saintéloc folgte auf Position sechs. Christopher Haase und Markus Winkelhock, die das Rennen 2017 mit dem französischen Team gewonnen hatten, teilten sich diesmal das Cockpit mit Patric Niederhauser. Eine Durchfahrtstrafe in der Nacht verhinderte ein besseres Ergebnis. Dem Audi Sport Team Attempto glückte eine ähnlich gute Aufholjagd wie dem Audi Sport Team WRT. Der Reifenpoker mit Slicks im Regen in der zweiten Rennstunde war nicht aufgegangen. Stattdessen fiel Christopher Mies auf Position 52 zurück. Zusammen mit Mattia Drudi und Dennis Marschall verbesserte sich der Deutsche im Verlauf von 22 Stunden noch bis auf die neunte Position.
Neben den vier von Audi Sport unterstützten GT-Sportwagen kamen auch vier der fünf privaten R8 LMS ins Ziel. Bemerkenswert war die Leistung von Attempto Racing: Alex Aka, Max Hofer und Fabien Lavergne waren nicht nur viertbestes von 17 Teams in der Silver-Cup-Wertung. Auf Platz 15 der Gesamtwertung ließen sie auch zahlreiche erfahrenere Pro-Am-Teams hinter sich. Das Team WRT erzielte im Silver Cup die Plätze sechs und acht, Saintéloc Racing die zehnte Position.
Während in Europa und in Australien zahlreiche Kundenteams in den nächsten Wochen in die heiße Phase ihrer Titelkämpfe starten, steht für Audi Sport customer racing erst vom 15. bis 17. Oktober das 8-Stunden-Rennen in Indianapolis als zweiter Lauf der Intercontinental GT Challenge im Programm. Audi führt die Markenwertung mit 15 Punkten Vorsprung vor Ferrari an. Zwischen 2016 und 2018 hat die Marke mit den Vier Ringen fünf Titel in dieser einzigen weltweiten GT3-Rennserie eingefahren.
Text und Bild: Audi Sport Pressemitteilung