Corvette-Rennfahrer Jeffrey Schmidt erlebte beim vierten Saisonauftritt (10. bis 12. September) der deutschen GT Meisterschaft auf dem Lausitzring ein ernüchterndes Wochenende. Der Schweizer fährt im Sonntagsrennen des ADAC GT Masters mit einer brennenden Callaway-Corvette C7 GT3-R zur Feuerwehr, doch das Feuer löschte er aber kurzerhand selbst.
Motorsport ist ein Spiel mit dem Feuer – im wahrsten Sinne des Wortes. Für den Schweizer Rennfahrer Jeffrey Schmidt wurde dieser Alptraum am vergangenen Sonntag, beim vierten Rennwochenende des ADAC GT Masters, auf dem DEKRA Lausitzring zur Realität.
Jeffrey Schmidt befand sich auf Position vier liegend gerade auf seiner Aufholjagd – das Podium sein Ziel. Doch plötzlich wurde es dem 27-jährigen Corvette-Piloten etwas zu heiß: seine Corvette hatte Feuer gefangen. „Ich bemerkte bei der Auffahrt ins Oval, dass links aus dem Radhaus kleine Rauchwolken kamen. Nichts Großes oder Wildes“, erinnert sich Schmidt. “Eine Sekunde später waren da plötzlich riesige Stichflammen durch die Motorhaube hindurch vor der Scheibe. Da wusste ich: Jetzt ist’s ernst.“
Geistesgegenwärtig steuert er die brennende Corvette C7 GT3-R von Callaway Competition beim Sonntagsrennen des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring in die Boxeneinfahrt und parkte den US-Dampfhammer direkt vor ein Löschfahrzeug der Feuerwehr. Doch die Feuerwehrleute greifen nicht ein. Stattdessen wird Schmidt selbst zum Feuerwehrmann und löscht seinen Boliden mit einem Feuerlöscher nahezu allein. „Ich habe jemandem den Feuerlöscher aus der Hand gerissen und das Auto gerettet, so gut es ging. Wenn man vor der Feuerwehr parkt, erwartet man eigentlich etwas mehr Hilfe“, sagt Jeffrey Schmidt. Sein Teamkollege Marvin Kirchhöfer formuliert es deutlicher: „Das ist unglaublich und unbeschreiblich, was da heute passiert ist.“
Was genau zu dem Brand geführt hat, ist aktuell noch nicht bekannt. Auch über das Schadensausmaß möchte Schmidt noch keine Aussagen treffen. „Hoffentlich ist der Schaden nicht so hoch, aber das werden wir sehen.“ sagt Schmidt.
Bis zum Feuer-Drama habe sich das Auto gut angefühlt, sagt Schmidt, der immer schneller wurde und eine Aufholjagd auf Rang drei in den Asphalt brannte. Doch am Ende blieben ihm und seinem Team von Callaway Competition nur teure Feuer-Schäden am Auto und keine Punkte. Denn schon beim ersten Lauf am Samstag war Jeffrey Schmidt ausgeschieden. Völlig hilflos wurde Schmidt mit seiner Corvette kurz nach dem Start von zwei Porsche-Kontrahenten in die Mangel genommen und musste das Rennen früh mit einer gebrochenen Spurstange aufgeben.
„Wir waren eigentlich gut ins Wochenende gestartet. Waren im Training von Beginn an vorn mit dabei und das Team hat wieder mal einen super Job gemacht. Alle haben hochkonzentriert gearbeitet und niemand hat einen Fehler gemacht. Das tut mir fürs Team unendlich leid, wenn man dann ohne Punkte abreisen muss.“ sagt Schmidt enttäuscht.
Das Team hat bereits am Montag begonnen, den Boliden in Leingarten zu zerlegen und vom Löschschaum zu reinigen. Momentan werden alle benötigten Teile erfasst, die für die Reparatur benötigt werden. Was genau alles benötigt wird, wird sich zeigen, wenn das Team alles ausgebaut und geprüft hat. Die Hoffnungen, beim nächsten Rennen auf dem Sachsenring an den Start gehen zu können steigen allerdings wieder. Bei den ersten Untersuchungen zeigte sich, dass mehr Komponenten intakt geblieben sind, als zunächst am Sonntag befürchtet.
Nun heißt es Daumen drücken, dass Jeffrey Schmidt und Callaway Competition am Sachsenring wieder angreifen können.
Das wichtigste Ergebnis am Wochenende: Jeffrey Schmidt blieb bei allen erschreckenden Ereignissen unverletzt.
Text: A.Dannenberg / Motorsport-Karriere.de
Foto: Jeffrey Schmidt