Großes Finale der ersten DTM-Saison der Mannschaft aus St. Ingbert / Sheldon van der Linde und Timo Glock hoffen im „deutschen Monaco“ auf versöhnlichen Saisonausklang
Das letzte DTM-Wochenende des Jahres auf dem Norisring ist für ROWE RACING gleich in doppelter Hinsicht ein großes Finale: Neben dem Abschluss der ersten DTM-Saison in der Geschichte der Mannschaft aus St. Ingbert sind die beiden Rennen am Samstag und Sonntag (9. und 10. Oktober) die letzten Einsätze für den BMW M6 GT3. Seit 2016 war ROWE RACING mit diesem Fahrzeug unterwegs und hat mit ihm die größten Erfolge der Team-Geschichte gefeiert: 2016 den ersten Sieg bei den 24 Stunden von Spa und 2020 den ersten Triumph beim 24h‑Rennen auf dem Nürburgring.
In seiner letzten Rennsaison wurde der Langstrecken-König BMW M6 GT3 auf noch zum Sprinter und begleitete den DTM-Einstieg von ROWE RACING und verzeichnete dort auch noch mit Sheldon van der Linde auf dem Lausitzring die erste Pole Position eines GT3‑Fahrzeugs von BMW in der Traditionsserie. Ein ähnlicher Erfolg oder das erste DTM‑Podium für ROWE RACING auf dem Norisring wäre ein perfekter Abschied von dem auch schon mal despektierlich als „Badewanne“ bezeichneten Erfolgsmodells.
Allerdings sind die beiden Läufe im „deutschen Monaco“ zum Abschluss und Höhepunkt der DTM‑Saison 2021 noch einmal eine besondere Herausforderung. Denn auch wenn der nur 2,3 Kilometer lange und einzigartige Stadtkurs in Nürnberg mit seinen vier Links- und zwei Rechtkurven einfach aussieht, verlangt er Fahrern, Team und dem Material alles ab. Statt Auslaufzonen begrenzen Mauern große Teile der Strecke und lassen den Fahrern keinen Raum für Fehler. Das Team muss in den temporär aufgebauten Boxenanlagen auf engstem Raum arbeiten. Die Bodenwellen und die vielen harten Bremsmanöver sind eine extreme Belastung für die Fahrzeuge.
Sheldon van der Linde hofft nach seinen beiden Ausfällen in Hockenheim auf dem Norisring auf einen versöhnlichen Saisonausklang und im #31 BMW M6 GT3 auf seine erste DTM‑Zielankunft auf dem Stadtkurs. 2019 war der Südafrikaner in Nürnberg in beiden Rennen ausgeschieden. Teamkollege Timo Glock hat bereits zwölf DTM-Rennen auf dem Norisring bestritten, sein bestes Ergebnis war ein fünfter Rang 2017.
Das Rennwochenende am Norisring ist traditionell der Höhepunkt einer DTM-Saison und findet in der Regel immer im Sommer statt. Nachdem 2020 wegen der COVID-19-Pandemie gar nicht gefahren werden konnte, wurde in diesem Jahr das Rennwochenende vom ursprünglichen Termin Anfang Juli in den Oktober verschoben, um Fans an die Strecke und auf die historische Steintribüne bringen zu dürfen. Damit ist der Norisring zum ersten Mal überhaupt auch Schauplatz eines DTM-Finales.
Die Action in den Straßen von Nürnberg beginnt für ROWE RACING am Freitag (8. Oktober) um 12.05 Uhr mit dem 45‑minütigen 1. Freien Training, das 2. Freie Training läuft von 16.05 bis 16.50 Uhr. Am Samstag (9. Oktober) wird im Qualifying von 10.00 bis 10.20 Uhr die Startaufstellung für das erste Rennen des Wochenendes ermittelt. Der Rennstart steigt zur traditionellen DTM‑Zeit um 13.30 Uhr (ab 13.00 Uhr live in SAT.1). Am Sonntag (10. Oktober) beginnt das 20‑minütige Qualifying ebenfalls um 10.00 Uhr, bevor das Rennen wieder um 13.30 Uhr (ab 13.00 Uhr live in SAT.1) startet. Alle Trainingssitzungen und Rennen sind auch im Livestream unter DTM Grid zu sehen.
Hans-Peter Naundorf, Teamchef ROWE RACING: „Das Norisring-Wochenende wird der Abschluss unserer ersten DTM-Saison, die noch intensiver, noch arbeitsreicher und ereignisreicher war, als wir es uns vorgestellt hatten. Wir haben uns vorgenommen, unserem BMW M6 GT3 einen würdigen Abschied zu geben, nach all den Erfolgen, die wir seit 2016 mit diesem Fahrzeug feiern durften. Wir wissen allerdings, dass das auf dem Norisring alles andere als einfach wird, was aber für alle Teams gilt, da zum ersten Mal GT3-Fahrzeuge auf dieser so einzigartigen Strecke unterwegs sein werden. Durch den Stop-and-Go-Charakter und die kurzen Geraden werden vor allem die Bremsanlagen extrem belastet. Das ist in dieser Form und in dieser Häufigkeit der Bremsmanöver einmalig im Motorsport. Vielleicht kommen uns die im Oktober nicht ganz so hohen Temperaturen etwas entgegen, außerdem haben wir noch neue Bremsbeläge erhalten und hoffe, dass diese über die Distanz gut funktionieren. Ein weiterer kritischer Punkt ist der sehr wellige und rutschige Straßenasphalt, der im Vergleich zu einer Rennstrecke kaum Grip bietet und über ABS und Traktionskontrolle die Bremsen zusätzlich belastet.“
Timo Glock, #16 ROWE RACING BMW M6 GT3: „Ich bin gespannt auf das Grande Finale auf dem Norisring. Die Strecke wird allerdings für unser Auto schwierig werden. Mit dem langen Radstand gut durch die zwei Haarnadelkurven zu kommen, wird nicht einfach. Wie sich die Bodenwellen auswirken, müssen wir mal abwarten. Ich hoffe trotzdem auf ein positives Wochenende und einen guten Abschluss der Saison 2021, die mit vielen Tiefen und wenig Höhen sicher nicht so gelaufen ist, wie wir es uns erhofft hatten. Aber im Motorsport gibt es auch mal solche Jahre.“
Sheldon van der Linde, #31 ROWE RACING BMW M6 GT3: „Es ist gut, dass ich nach dem frustrierenden Wochenende in Hockenheim direkt wieder in meinen BMW M6 GT3 steigen darf, um diese Eindrücke vergessen zu machen. Dass meine Eltern aus Südafrika zu Besuch sind, hat mich in den letzten Tagen aber auch schon auf andere Gedanken und wieder in eine positive Stimmung gebracht. Der Norisring ist eine sehr anspruchsvolle Strecke, auf der man sich keinen Fehler erlauben darf. Ich bin dort 2019 im Class-One-Auto gefahren und davor auch schon 2016 im Audi TT Cup, wo ich ein Podium geholt habe. Es wäre toll, die Saison mit einem weiteren zu beenden, diesmal für ROWE RACING.“
Text und Bilder: ROWE Racing Pressemeldung