204 zu 201 – Ben Green hauchdünn vor William Tregurtha
Zwei Briten im Fokus: Das sagen ihre Teamchefs
Live vom Norisring: SPORT1 und DTM Grid zeigen beide Rennen
Wie in der DTM, ist auch in der DTM Trophy das Titelrennen noch offen. Nur drei kleine Pünktchen trennen die Titelaspiranten Ben Green und William Tregurtha vor den beiden alles entscheidenden Saisonrennen 13 und 14 am Wochenende (08.-10. Oktober) auf dem Norisring. Green oder Tregurtha, das bedeutet auch BMW oder Mercedes-AMG. Nur eines ist klar: Der Nachfolger von Vorjahres-Champion Tim Heinemann kommt aus Großbritannien. Hockenheim erlebte am vergangenen Wochenende zwei spektakuläre Rennen zur DTM Trophy, und am Norisring wird es kaum anders sein. „Das Racing wird sehr intensiv sein“, sagt Herausforderer Tregurtha voraus.
Dabei war Ben Green im badischen Motodrom auf dem besten Weg, den Sack schon halbwegs zuzumachen. Mit dem BMW von FK Performance Motorsport eroberte er am Samstag und Sonntag die Pole-Position, auch in beiden Rennen kreuzte er die Ziellinie als Erster, doch den Sieg am Samstag verlor er wieder durch eine unglückliche Strafe, weil er aufgrund eines technischen Problems den Abstand zum Safety-Car nicht korrekt eingehalten hatte. Statt Maximalpunktzahl 56 waren es am Wochenende für ihn somit nur 33 Zähler. Drama bei Green also, aber auch bei Tregurtha. Nach der turbulenten Startrunde am Samstag fand er sich am Ende des Feldes wieder, kämpfte sich aber mit beherzter Fahrt wieder bis auf Rang zwei nach vorne.
Die beiden Briten werden von ihren Teams im Titelkampf intensiv unterstützt. Während Green bereits die zweite Saison bei FK Performance Motorsport aus Bremen fährt und im Vorjahr als Vierter abschloss, ist Tregurtha ebenso neu in der DTM Trophy wie sein Team CV Performance Group aus Niederzissen unweit des Nürburgrings. „Ben ist einfach ein kompletter Rennfahrer“, sagt FK-Teamchef Martin Kaemena. Schwächen seines Fahrers fallen ihm keine ein, dafür aber Stärken: „Sein Fokus, das Auto abzustimmen und mit den Ingenieuren zusammenzuarbeiten. Sein technisches Verständnis ist absolut top.“ Kaemena führt es auf die GT3-Erfahrung von Green zurück, dass er schnell die richtige Abstimmung findet. „Zudem ist er menschlich super, sehr gelassen. Und über den Winter hat er sich vor allem im Bereich der mentalen Stärke extrem weiterentwickelt.“ Für Kaemena ist klar: „Wir planen, die Zusammenarbeit mit Ben auch im kommenden Jahr fortzusetzen.“
Auch Christian Voß ist von seinem Fahrer William Tregurtha absolut überzeugt und voll des Lobes. „William ist ein absolut professioneller Rennfahrer. Er arbeitet sehr fokussiert, auch im Team. Wir schätzen auch seine enge Zusammenarbeit mit seinem jungen Teamkollegen Mathias Salonen“, äußert Voß, der nach seinen zahlreichen Erfolgen im Kartsport sich im Frühjahr zum Einstieg in die DTM Trophy entschloss. „William ist morgens der Erste, der kommt, und abends der Letzte, der geht. Er interessiert sich sehr für die Technik und redet in allen relevanten Themen mit, bringt sich ein, was ich sehr gut finde.“ Seine Ruhe, seine Konzentration und seine Erfahrung nennt Voß als Stärken von Tregurtha, ergänzt aber auch, dass sich der Brite manchmal etwas schwer tut, mit Kritik umzugehen. Von Druck vor dem Finale kann bei Tregurtha keine Rede sein. „Er ist die ruhigste Person im Team. Alle Ingenieure, Mechaniker und auch ich sind viel nervöser.“ Auch Voß hat einen klaren Plan, will 2022 mit Tregurtha weiter zusammenarbeiten und will möglichst sogar vier Autos in der DTM Trophy einsetzen. Mit Blick auf das Finale am Norisring sagt der CVPG-Teamchef: „Jetzt stehen Will und ich hier am Ende der Saison und fahren um die Meisterschaft. Damit hätte niemand gerechnet, denn für uns ist es das erste Jahr mit den seriennahen GT-Sportwagen.“
Die Voraussetzungen sind für Green und Tregurtha nahezu gleich: nur drei Punkte Unterschied, und keine Erfahrungen auf dem Norisring. „Ich bin noch nie am Norisring gewesen. Aber ich liebe Straßenkurse. Der Norisring ist etwas Einzigartiges, und ich empfinde es als eine Ehre, dort fahren zu dürfen“, freut sich Tregurtha auf das Duell gegen seinen Landsmann Green, mit dem er seit Jahren im Gleichschritt durch die Motorsport-Welt marschiert. „Die Strecke sieht aufregend aus. Ich gehe selbstbewusst in die Rennen und will bis zum Fallen der Zielflagge im Sonntagrennen kämpfen, um den Titel zu holen“, lässt Green keinen Zweifel an seiner Entschlossenheit aufkommen.
Der Titel in der DTM Trophy ist das erklärte Ziel von beiden, aber nur einer kann Champion der Nachwuchsserie DTM Trophy werden. Das Ziel, 2022 in die DTM aufzusteigen, können beide erreichen. Die Qualitäten der beiden Briten sind den DTM-Teamchefs sicher nicht entgangen.
Die packenden Rennen der DTM Trophy am Norisring werden live in SPORT1 (Samstag und Sonntag jeweils ab 15:00) sowie über die Streaming-Plattform DTM Grid (grid.dtm.com) übertragen.
Text und Bilder: DTM Trophy Media