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DTM-Showdown am Sonntag: Götz siegt und macht Titeldreikampf noch spannender

DTM Norisring powered by BWT am Sonntag auf dem Siedepunkt

Mercedes-AMG-Fahrer Götz siegt vor Inder Maini, Lawson und van der Linde

Zweimaliger DTM-Champion Wittmann scheidet beim Heimspiel aus Titelkampf aus

Ferrari-Team AF Corse gewinnt vorzeitig den Team-Titel

Die Entscheidung: Sonntag, Start um 13:30 Uhr, live ab 13:00 Uhr in SAT.1

Die DTM wird am Sonntag ihren Siedepunkt erreichen. Liam Lawson, Kelvin van der Linde und Maximilian Götz werden im allerletzten Saisonrennen bei der DTM Norisring powered bei BWT den heißbegehrten Titel unter sich ausmachen. Der Uffenheimer Maximilian Götz triumphierte im Samstagrennen und machte mit seinem zweiten Saisonsieg den Titeldreikampf noch spannender. Liam Lawson brachte seinen Red Bull-Ferrari hinter dem überraschend starken Inder Arjun Maini im GetSpeed-Mercedes als Dritter ins Ziel, Kelvin van der Linde fuhr im ABT-Audi als Vierter über die Linie.

Damit schickt sich der erst 19-jährige Neuseeländer Liam Lawson an, am Sonntag der jüngste DTM-Champion aller Zeiten zu werden. Mit 224 Zählern hat der „Kiwi“ aus dem Team Red Bull AlphaTauri AF Corse die besten Karten, die Fahrerwertung der DTM 2021 für sich zu entscheiden. 18 Punkte Vorsprung hat der smarte Blondschopf auf van der Linde als seinen ärgsten Widersacher, 19 auf Götz. Am Sonntag gibt es noch maximal 28 Punkte zu gewinnen, drei für die Pole-Position und 25 für den letzten Saisonsieg. Dagegen hat sich der zweimalige DTM-Champion Marco Wittmann ausgerechnet auf seiner Hausstrecke aus dem Titelkampf verabschiedet; im Walkenhorst-BMW blieb er als Zwölfter ohne Punkte. Die Entscheidung fällt im ultimativen Finale am Sonntag. Der Start erfolgt um 13:30 Uhr, das Rennen wird live ab 13:00 Uhr in SAT.1 und weltweit in über 60 Ländern übertragen. Auch in Neuseeland, der Heimat von Titelfavorit Lawson, wird die DTM live im Fernsehen gezeigt.

„Es ist ein Traum, hier zu gewinnen! Das ist sicherlich mein wichtigster Sieg – einfach großartig“, jubelte Maximilian Götz im Ziel. „Ich habe auf der Auslaufrunde sogar geweint. Im Qualifying habe ich es nicht ganz auf den Punkt gebracht, wir sind etwas zu spät rausgefahren. Aber wie so oft hat sich gezeigt, dass am Norsiring alles möglich ist. Der Kampf um den Titel ist noch nicht zu Ende.“

Überschwänglich war die Freude beim zweitplatzierten Arjun Maini, der vor allem in seiner Heimat unzählige Fans hat. „An den vergangenen Wochenenden wurde unser Speed immer besser, und hier auf dem Norisring hat sich das auch in ein zählbares Ergebnis umgemünzt. Der Boxenstopp war in diesem Rennen ein entscheidender Faktor“, so der GetSpeed-Mercedes-Pilot. „Ich freue ich unglaublich über diesen Erfolg. Im Startgetümmel habe ich mir einen leichten Schaden an der Aufhängung vorne rechts eingefangen. Da dachte ich schon, dass das Rennen für mich zu Ende ist. Es ist unglaublich, dass ich jetzt auf dem Podium stehe.“

Einen Schreckmoment musste auch Tabellenführer Liam Lawson wegstecken. „Im Startgetümmel war ich mittendrin. Zuerst hatte ich einen Reifenschaden befürchtet, aber es war zum Glück nicht so. Ich war etwas überrascht, als auf einmal der Audi angeflogen kam“, berichte der Neuseeländer. „Dann gab es eine leichte Berührung mit Philip Ellis, ich konnte ich mich ja nicht in Luft auflösen, habe mich aber gewundert, dass er sich gedreht hat, denn die Berührung war wirklich nur sehr leicht. Mein Team hat mir Runde für Runde immer wieder gesagt, dass ich ruhig bleiben und keine Risiken eingehen soll. Schön, dass die Team-Meisterschaft schon entschieden ist. Das ist eine großartige Belohnung für meine Mannschaft. Für Sonntag bin ich noch cool. Ich denke schon, dass ich schlafen kann. Mal schauen, wie es am Sonntag läuft.“

Mit seiner dritten Pole-Position hatte Lawson die beste Ausgangssituation für das 15. Saisonrennen geschaffen. Und es war angerichtet für ein taffes Duell zwischen Lawson und Kelvin van der Linde, denn der Südafrikaner eroberte den zweiten Startplatz in der ersten Reihe für sich. Doch die erste Kurve machte ihrem Ruf wieder alle Ehre. Noch bevor Lawson in die Spitzkehre einlenken konnte, schoss innen van der Linde vorbei, der offensichtlich den Bremspunkt verpasst hatte. Dann wurde Lawson von Maini getroffen. Philipp Ellis fand den besten Weg durch das Getümmel und übernahm die Führung vor Lawson und dessen Landsmann Nick Cassidy, der anstelle von Alex Albon (THA) den AlphaTauri-Ferrari steuerte. Dahinter lauerte bereits Götz, der sich Platz um Platz nach vorne schob und schließlich die Führung übernahm. Über die gesamte Renndistanz fuhr Götz auf souveränem Siegkurs, auch wenn aufgrund der Pflichtboxenstopps zwischenzeitlich andere Fahrer an der Spitze fuhren, darunter für lange Zeit Cassidy, der sich rundenlang mit van der Linde ein spannendes Duell lieferte.

Mit Platz drei für Lawson und Platz fünf für Cassidy sicherte sich das Team Red Bull AlphaTauri AF Corse vorzeitig den Titel in der Team-Wertung der DTM. Bereits zuvor hatte Mercedes-AMG die Marken-Wertung für sich entschieden. Liam Lawson bereits seit dem drittletzten Rennwochenende des Junior-Titels fest.  

Nachdem das Norisring-Rennen im Sommer Corona-bedingt aufgefallen war, zeigte das Traditionsrennen auf dem Stadtkurs in Nürnberg schon am Samstag, warum dieses Rennen als Saisonhöhepunkt gilt, in diesem Jahr auch im Oktober mehr denn je. Die zahlreichen Zuschauer jedenfalls kamen bei einem abwechslungsreichen DTM-Rennen und einem insgesamt vollgefüllten Programm voll auf ihre Kosten. Und am Sonntag werden die DTM und der Norisring den Siedepunkt erreichen, denn zum ersten Mal in der langen Geschichte der DTM fällt die Titelentscheidung auf der Rennstrecke am Dutzendteich.

 

Text und Bild: DTM Media