Am vergangenen Wochenende absolvierte Joel Sturm erneut einen Doppelstart in zwei Rennserien und holte einen überragenden Sieg. Auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya trat das Nachwuchs-Talent aus Brühl beim Saisonfinale der GT4 European Series und der GT World Challenge Europe an. In der GT4 European Series, mit einem starken Starterfeld von 41 Fahrzeugen, ging Joel mit einem neuen Teamkollegen an den Start. Den Porsche 718 Cayman GT4 CS MR von Allied Racing teilte sich Joel mit Bastian Buus aus Dänemark. Das klappte auf Anhieb sehr gut und die beiden jungen Piloten sollten im weiteren Verlauf des Wochenendes das Geschehen in der europäischen GT4-Serie dominieren. Wie schon auf dem Nürburgring fuhr Joel auch in der SRO-GT3-Serie. In der GT World Challenge teilte Joel sich den Allied Racing-Porsche 911 GT3-R (991.II) auch mit Bastian Buus und dem Schweizer Julien Apotheloz. Leider musste das Trio im Endurance-Rennen einen Ausfall verzeichnen.
In der GT4 European Series fuhren Buus/ Sturm in beiden Rennen als Erste über die Ziellinie. Wegen einer minimalen Luftdruck-Unterschreitung vom Mindestdruck in der Startaufstellung um 0,02 bar, bekam das Fahrer-Duo nach dem ersten Rennen noch eine Strafe. Nach der bitteren Enttäuschung am Samstagnachmittag, wo der Sieg wie gewonnen, so zerronnen war, zeigte Joel im Sonntagsrennen der GT4 European Series, dass er einer der besten Nachwuchspiloten überhaupt ist. Die Allied-Piloten gewann das zweite Rennen am Sonntag souverän. Joel zeigte sein ganzes Können und hatte im Ziel über 20 Sekunden Vorsprung auf seinen ersten Verfolger. Der dominante Auftritt des 19-Jährigen zeigte einmal mehr, dass man in Zukunft auch in der GT3-Szene mit ihm rechnen muss.
Joel sagte zu seinem tollen Auftritt in Barcelona: “Im Qualifying der GT4 konnte ich das Auto auf Platz drei bringen. Im ersten Rennen setzte ich mich nach dem Start direkt auf Platz zwei. Nach dem Safety-Car konnte ich die Führung übernehmen und diese bis zum Boxenstopp halten. Bastian hat das Auto dann auf Platz eins ins Ziel bringen können. Allerdings haben wir im Nachhinein eine 35 Sekunden Zeitstrafe für zu niedrige Luftdrücke erhalten. Rennen zwei haben wir von Platz vier gestartet und ich habe das Auto auf Platz zwei liegend übernommen. Nach ein paar Runden habe ich die Führung übernommen und konnte diese mit Rundenzeiten, die fast durchgehend mindestens eine Sekunde schneller waren als die von den Fahrern auf Platz zwei und drei, weiter ausbauen.”
Nach den GT4-Rennen stand für Joel am Sonntagnachmittag noch das 3-Stunden-Rennen in der SRO-GT3-Klasse auf dem Programm. “Das Rennen der GT World Challenge verlief leider nicht ganz so gut. Nachdem ich in meinem Stint von einem anderen Auto abgeschossen wurde, mussten wir das Rennen frühzeitig beenden”, erklärte Joel nach dem unglücklichen Ende des Rennens.
“Alles in allem war es trotzdem ein erfolgreiches Wochenende für mich und das Team und ein guter Abschluss der Saison, nachdem vieles dieses Jahr nicht so gelaufen ist wie wir es uns vorgestellt haben.”
Die Saison ist für das GT-Talent noch nicht zu Ende. Weiter geht es für Joel in der ADAC GT4 Germany vom 21.-24. Oktober auf dem Hockenheimring. Dort stehen die beiden vorletzten Rennen der deutschen GT4-Serie auf dem Programm.
Text: Susanne Roßbach
Fotos: Gruppe C