Frédéric Vervisch ist dank seines Sieges in Rennen 1 beim Wochenende in Frankreich der erste Fahrer, der zwei Rennläufe im diesjährigen FIA Tourenwagen-Weltcup (WTCR) für sich entscheiden konnte.
Der Belgier aus dem Team Comtoyou DHL Audi startete aufgrund der Reverse-Grid-Regelung von der Poleposition. Nach dem Start führte er das Feld die gesamte Renndistanz über an. Zweiter wurde Thed Björk aus dem Team Cyan Performance Lynk & Co.
Dabei kam der Schwede gut von der Linie weg. Dennoch rettete Vervisch seine Führung knapp in die ersten beiden Kurven. Weiter hinten im Feld kam es allerdings zu Problemen. Tiago Monteiro wurde von einem schlecht startenden Yann Ehrlacher getroffen, wodurch der Portugiese aus dem Team ALL-INKL.DE Münnich Motorsport in Kurve 3 in die Leitplanken krachte.
Das löste den Einsatz des Safety-Cars aus. Während der Honda Civic Type R Limited Edition das Feld einbremste, kam der Polesitter des zweiten Rennens, Yvan Muller, mit einem Schaden an die Box. „Wir hatten einen schlechten Start und dann kam es zu dem Chaos rund um Tiago [Tiago Monteiro]“, sagte Muller. „Jemand traf mich an der rechten Seite, wodurch ich einen Aufhängungsschaden bekam. Aber wenn es Menschen gibt, die das vor dem zweiten Rennen reparieren können, sind es die Leute aus meinem Team.“ Doch Muller kehrte sogar noch im ersten Rennen auf die Strecke zurück, um das Auto in Vorbereitung auf den zweiten Lauf zu testen.
Der Restart erfolgte in Runde sieben. Vervisch setzte sich sofort von Thed Björk ab und fuhr im Anschluss einem ungefährdeten Sieg entgegen. „Am Start wurde es eng“, sagte Vervisch. „Björk kam besser weg und wir berührten uns leicht. Aber nur weil wir vorne geblieben sind, konnten wir das Rennen gewinnen. Ich hatte einen tollen Restart nach der Safety-Car-Phase, womit ich sehr zufrieden bin. Gratulation an das Team. Sie haben sich das verdient, nachdem wir eine schwierige Zeit hatten in dieser Saison.“
Doch es war kein geschenkter Sieg, denn: „Das ist eine sehr schwierige Strecke“, sagte Vervisch. „Sie nimmt die Autos sehr hart ran, wodurch jeder unter mechanischen Problemen gelitten hat. Aber ich bin froh, dass ich ohne größere Komplikationen ins Ziel gekommen bin.“
Dritter wurde Gabriele Tarquini aus dem Team BRC Hyundai N LUKOIL Squadra Corse. Titelanwärter Esteban Guerrieri kämpfte sich in seinem Honda Civic Type R TCR von Startplatz fünf auf Rang vier vor. Sein Teamkollege Néstor Girolami wurde Fünfter.
Norbert Michelisz gab seinen sechsten Platz auf, um seinen Hyundai-Kollegen Jean-Karl Vernay vorbeizulassen, der sich mitten im Titelkampf befindet. Der von Goodyear präsentierte #FollowTheLeader Yann Ehrlacher schaffte es nach seinem Startproblem nur auf Rang acht. „Der Start war schlecht“, sagte der Franzose. „Durch ein kleines Problem ist unsere Drehzahl abgesackt, wodurch wir zwei Positionen verloren haben.“
Dank diesem Ergebnis verkürzt Esteban Guerrieri seinen Rückstand auf Yann Ehrlacher in der Meisterschaft von 25 auf 20 Punkten. Vernay hingegen fehlen 30 Zähler auf die Spitze.
Luca Engstler wurde in seinem Hyundai Neunter. Tom Coronel komplettierte in seinem Audi die Top 10. Die weiteren Punkteränge belegten Nathanaël Berthon (Audi) auf Platz elf, Attila Tassi (Honda), Mikel Azcona (CUPRA Leon Competición), Gilles Magnus (Audi) und Santiago Urrutia, der in der Startaufstellung um fünf Plätze zurückversetzt worden war, weil er Tom Coronel im Qualifying behindert hatte.
Text und Bilder: FIA WTCR MEDIA