Nach einer langen Sommerpause fanden auf dem Sachsenring endlich wieder Rennen der ADAC GT4 Germany statt. Diese Gelegenheit nutzten wir und interviewten Victoria Froß. Sie tritt diese Saison zusammen mit ihrem Teamkollegen Franjo Kovac für das Besagroup Racing Team in der ADAC GT4 Germany an.
Du warst sehr erfolgreich in der STT. Wie zufrieden bist Du mit der diesjährigen Saison in der ADAC GT4 Germany?
Also die STT war schon etwas anderes, weil es ein komplett anderes Auto war. Ich bin jetzt neun Jahre im Motorsport aktiv und bisher nur Fronttriebler gefahren. Das ist somit der erste Hecktriebler, den ich fahre. Ich musste mich daher komplett umgewöhnen. Es dauert wohl noch ein bisschen. Klar setze ich an mich selbst hohe Ansprüche. Aber alle anderen versuchen dann meine Ansprüche herunter zu schrauben und sagen mir, dass diese Saison ein Lernjahr ist. Deswegen bin ich doch erst einmal soweit zufrieden.
Jetzt sagtest Du ja, dass es mit einem Heckantrieb eine Umgewöhnung war. Bedeutet das auch, dass einige Strecken, die Du bereits kanntest, für Dich wie neu waren?
Genau. Manche Streckenabschnitte muss man anders anfahren als ich es bisher gemacht habe. Ich bin dann immer noch die Fronttriebler Linie gefahren. Und auch wenn das Heck kommt, habe ich ja sonst immer aufs Gas getreten und es regelte sich dann von alleine. Und mit dem Mercedes-AMG GT4 darf ich es halt nicht machen.
Welche Strecke liegt Dir am besten bzw. welche Strecke fährst Du am liebsten?
Meine Lieblingsstrecke fahren wir in der ADAC GT4 Germany leider gar nicht, denn ich liebe Spa-Francorchamps. Das ist eine mega Strecke. Der Sachsenring ist ja sozusagen das kleine Spa. Aber hier fahre ich nicht so oft wie man denkt. Obwohl ich hier in der Nähe, in Leipzig wohne. Ansonsten fand ich auch Zandvoort richtig toll. Und am Red Bull Ring gefällt mir einfach alles, die Strecke, die Landschaft und alles drum herum. Es kommen also ein paar Strecken zusammen, die ich ganz toll finde.
Das heißt, in Zandvoort das Feeling in den Steilkurven war auch etwas ganz Besonderes für Dich?
Ja, das war MEGA. Ich hatte zuvor schon viel davon gehört und es auch bei anderen Rennserien gesehen. Aber dann selbst den Kurs zu fahren, war wirklich krass.
Gibt es schon Zukunftspläne für die kommende Saison?
Wir haben intern noch nicht so genau darüber gesprochen. Aber es hieß wir haben das Auto. Wir machen das alle so gerne und ich hoffe doch sehr, dass es somit eine nächste Saison hier in der GT4 geben wird.
Nun noch einmal einen kurzen Blick zurück für die ganzen Nachwuchsfahrerinnen. Wie bist Du zum Motorsport gekommen und was kannst Du vielleicht für Tipps mit auf den Weg geben?
Ich habe jetzt nicht mit dem Kart angefangen, sondern ich bin eine Quereinsteigerin gewesen. Was ich wichtig finde, einfach an sich selbst zu glauben und zu sagen boa ich will das. Probier es einfach auf alle Fälle aus. Wir haben selbst MINI TCR Autos, sodass man es probieren kann. Auf jeden Fall sollte man den Mut nicht verlieren. Mein Tipp, immer erst ein bisschen kleiner anfangen und nicht direkt in der GT4 einsteigen.
Beim beiden Rennen auf dem Sachsenring erreichten Viktoria und Franjo den 23. Platz.
Biographie:
Name: Victoria Froß
Wohnort: Leipzig
Geburtsdatum: 18.10.1990
Hauptberuf: Immobilienkauffrau
Motorsportkarriere:
- MINI TROPHY Lausitzring 2012 und Einstieg in den Motorsport
- MINI TROPHY Hockenheimring 2012
- MINI TROPHY 2013
Erfolge:
- 16. Gesamtplatz MINI TROPHY 2013
- 1. Platz der Rookie Wertung ADAC Procar 2014
- 5. Gesamtplatz ADAC Procar 2015
- 2. Gesamtplatz DTC 2016
- 2. Gesamtplatz STT 2017 Div. 3
- Deutscher Meister und Gesamtsieger STT 2019
11 Siege / 2x Platz 2
Lizenz: Internationale D-Lizenz
Hobbies:
Motorsport
Reisen
Sport
experimentelles Kochen
und natürlich meine Hunde
Text & Fotos: Petra Röhrig und Tanja Germann-Hörr | Germann-Sports.de