Nur ein Trostpreis statt Top-Platzierungen und satter Punkte – das ist das Fazit beim KÜS Team Bernhard nach dem Samstagsrennen zum ADAC GT Masters in Hockenheim. Im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 75 holten der amtierende Champion Christian Engelhart (34, Starnberg) und Porsche-Werksfahrer Thomas Preining (22, Österreich) noch drei Meisterschaftspunkte in der Deutschen GT-Meisterschaft. Im Schwesterauto mit der Startnummer 74 gingen Dylan Pereira (24, Luxemburg) und Joel Eriksson (23, Schweden) nach einer unverschuldeten Kollision leer aus.
Im morgendlichen Qualifying verschaffte sich Christian mit der viertbesten Zeit eine gute Ausgangsposition. Dylan platzierte das Schwesterauto mit einer ebenso starken Vorstellung gerade mal drei Positionen dahinter auf Rang sieben, doch konnte er nicht einmal die erste Runde zu Ende fahren. In der chaotischen Anfangsphase wurde er von einem Konkurrenten gerammt, umgedreht und musste das Rennen an der Box aufgeben. Bei Christian lief es besser, er konnte seinen vierten Platz bis zum Pflichtboxenstopp verteidigen. Thomas löste ihn ab und lag weiter auf aussichtsreichster Position, doch wurde sein Stint einige Minuten vor Rennende durch eine Safetycarphase unterbrochen. Nach dem Re-Start gab es knallharte Türklinkenduelle, in deren Verlauf sich Thomas drehte und weit zurückfiel. Doch er gab nicht auf und kämpfte sich noch bis auf Platz 13 nach vorne.
Das ebenfalls einstündige Sonntagsrennen in der „Liga der Supersportwagen“ wird morgen um 16.30 Uhr gestartet und live auf Nitro übertragen.
#75
Christian Engelhart: „Ein unglückliches Ende an einem eigentlich ganz guten ersten Renntag hier in Hockenheim. Das Auto war vom Team sehr gut vorbereitet, wir waren in allen Sessions schnell und kamen heute Morgen im Qualifying mit einer guten Runde auf P 4. Im Rennen war das Auto auch sehr stark, ich konnte die schnellste Runde fahren. Das Überholen war aber extrem schwierig, ich hatte keine wirkliche Chance. Nachher gab es eine später Safetycarphase. Thomas wurde nach dem Re-Start in die harten Kämpfe verwickelt, hat sich gedreht, dadurch sind wir leider weit zurückgefallen. Immerhin haben wir noch gepunktet, aber P13 war sicher nicht das, was wir uns heute vorgenommen hatten. Trotzdem haben wir hier ein gutes Paket und morgen die Chance, mehr Erfolg zu haben.“
Thomas Preining: „Vom Auto und von der Pace her hatten wir ganz sicher das Potenzial, um zu attackieren und aufs Podium zu fahren. Es tut mir leid fürs Team, dass das heute nichts geworden ist Aber wenn ich noch einmal in der Situation wäre, in der es mich gedreht hat, würde ich wieder genauso handeln. Es gehört halt immer auch ein bisschen Glück dazu, heute war es leider nicht auf unserer Seite. Aber wir haben so ein gutes Team, alle arbeiten super zusammen und das Auto ist sauschnell. Von daher mache ich mir keine Sorgen, dass wir morgen nicht noch einmal die Chance bekommen.“
#74
Dylan Pereira: „Der Start war okay, ich habe mich aus allem herausgehalten, die anderen haben richtig reingehalten, sind sehr aggressiv gefahren. Dabei habe ich ein bisschen Boden verloren, aber das war okay. Dann ist mir einer einfach in die Kiste gefahren, ich konnte nichts machen.“
Joel Eriksson: „Da gibt es nicht viel zu sagen, wir hatten Pech und wurden getroffen. Leider mussten wir das Auto zurückziehen, weil wir links hinten einen Schaden hatten. Wir wollten kein Risiko eingehen, schließlich soll das Auto für das Qualifying wieder in einem Stück sein. Pech, aber es ist wie es ist.“
Teamchef Timo Bernhard: „Das Qualifying war gut, beide Autos in den Top Sieben. Im Rennen wurden wir mit unserer Startnummer 74 leider früh abgeschossen. Mit unserer Startnummer 75 hatten wir eine sensationelle Pace, wurden dann aber kurz vor Schluss leider in Zweikämpfe verwickelt und haben es leider nichts ins Ziel gebracht. Morgen ist ein neuer Tag.“
Text: Peter Schäffner
Fotos: Gruppe C Photography