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Azcona und Huff gewinnen die beiden FIA WTCR Rennen in Sotschi - Yann Ehrlacher verteidigt seinen Titel

DAS ERSTE RENNEN IN RUSSLAND:

MIKEL AZCONA GEWINNT DOCH YANN EHRLACHER IST CHAMPION

Mikel Azcona gewinnt das erste Rennen in Russland mit einem Überholmanöver in der letzten Runde gegen Jean-Karl Vernay. Doch der Mann des Tages ist Yann Ehrlacher. Der Franzose feiert dank eines sechsten Platzes auf dem Sotschi-Autodrom seinen zweiten Titel in Folge.

 

Bei seinem ersten Laufsieg des Jahres stürmte Mikel Azcona aus dem Team Zengő Motorsport vom achten Startplatz aus ganz nach vorne.

Das Auftaktrennen fand unter schwierigen Bedingungen statt. Trotzdem gab Frédéric Vervisch alles, um mit seinem Audi RS 3 LMS im Titelkampf zu bleiben. Doch am Ende reichte der dritte Platz nicht, um Yann Ehrlacher am Titelgewinn zu hindern.

 

„Das fühlt sich so extrem gut an“, sagte der 25-jährige am Funk nach der Zielankunft. „Wir sind Weltmeister! Zum zweiten Mal! Ja! Come on!“

Jean-Karl Vernay zeigte eine fantastische Leistung und sah lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Der Fahrer aus dem Engstler Hyundai N Liqui Moly Racing hatte einen hervorragenden Start und quetschte sich vor der ersten Kurve zwischen den beiden Audi vorbei. Doch Polesitter Gilles Magnus konnte auf dem langen Weg zu Kurve 2 kontern und sicherte sich so zunächst die Führung. Dahinter kämpften Esteban Guerrieri mit Frédéric Vervisch um Platz drei. Dabei verlor der Argentinier die Kontrolle seines Honda Civic Type R TCR und krachte in die Leitplanke. „Es tut mir leid, Leute“, sagte Guerrieri am Funk. „Ich bin auf den blauen Lackstreifen gekommen.“

In der anschließenden Safety-Car-Phase schilderte Yann Ehrlacher, wie er den Start aus seinem Auto miterlebt hat. „Es war das absolute Chaos“, sagte er. „Ich konnte nichts sehen. Aber das Wichtigste ist, dass es Esteban gut geht. Das war ein ziemlich heftiger Abflug und ich habe ihn live mitangesehen.“

Das Rennen wurde in Runde vier wieder aufgenommen und Jean-Karl Vernay ging sofort in den Angriffsmodus über. Er blieb in der langgezogenen Kurve 3 auf der Innenbahn und konnte so an Magnus vorbeiziehen und die Führung übernehmen. Der Belgier wurde anschließend sofort von den beiden CUPRA-Piloten Rob Huff und Mikel Azcona angegriffen. Letzterer ging in Runde fünf an seinem Teamkollegen vorbei. In der Zwischenzeit meldete Jean-Karl Vernay, dass sein Scheibenwischer nicht mehr funktioniert. Eine Runde später überholte Mikel Azcona Gilles Magnus für Rang drei und es dauerte nicht lange bis er sich an den zweitplatzierten Vervisch herangearbeitet hatte, der hinter Vernay auf Platz zwei lag.

Doch Magnus steckte nicht so leicht auf und attackierte die beiden CUPRA in der siebten Runde, wodurch die Reihenfolge erneut durcheinander gewürfelt wurde. Nun lag Rob Huff vor Mikel Azcona und Gilles Magnus auf dem dritten Rang.

 

Vorne kämpfte Frédéric Vervisch mit Jean-Karl Vernay um die Führung, wodurch Rob Huff herankam. Nun musste sich der Belgier auf einmal gegen den CUPRA-Fahrer verteidigen. Die beiden kollidierten Seite an Seite, wodurch die Aufhängung des CUPRA Léon Competicion von Rob Huff brach. Im Anschluss schleppte sich der Engländer zurück an die Box. Die neue Reihenfolge in der Schlussphase des Rennens lautete nun: Jean-Karl Vernay vor Mikel Azcona, Frédéric Vervisch und Gilles Magnus.

In der letzten Runde nutzte Mikel Azcona den Windschatten von Jean-Karl Vernay, um die Lücke auf der Start-Ziel-Geraden zu schließen. Anschließend konnte er sich in der langgezogenen Kurve 3 neben ihn setzen und die Führung übernehmen. Nun stand dem ersten Rennsieg des Spaniers in der WTCR-Saison 2021 nichts mehr im Weg. Der letzte Podiumsplatz ging an Frédéric Vevisch, der das Rennen vor seinem Comtoyou-Kollegen Gilles Magnus beendete.

 

Dahinter komplettierte Nathanaël Berthon mit Platz fünf das Audi-Trio. Der Franzose hatte ein sehr ruhiges Rennen erlebt. Auf Rang sechs fuhr der alte und neue Champion Yann Ehrlacher ein. Der Lynk-&-Co-Pilot hielt sich aus allem raus und fuhr die Punkte ein, die er zum Titelgewinn benötigte.

Honda-Pilot Attila Tassi kämpfte sich an Yvan Muller vorbei und wurde Siebter. Die letzten beiden Plätze in den Top 10 gingen an die übrigen Lynk & Co von Santiago Urrutia und Thed Björk. Die verbleibenden Punkteränge belegten: Néstor Girolami (Honda), Norbert Michelisz (Hyundai), Luca Engstler (Hyundai), Gabriele Tarquini (Hyundai) und Jordi Gene (CUPRA). Für Gabriele Tarquini war es das vorletzte Rennen in seiner Karriere.

DAS ZWEITE RENNEN IN RUSSLAND:

ROB HUFF GEWINNT SOTSCHI-KRIMI

Rob Huff feierte im letzten Rennen des FIA Tourenwagen-Weltcups (WTCR) 2021 seinen ersten Saisonsieg. Das zweite Rennen beim Wochenende in Russland sorgte für einen packenden Abschluss des Jahres.

 

Dabei setzte sich Rob Huff im Kampf um den Sieg gegen Frédéric Vervisch durch. Doch der Belgier sicherte sich mit dem zweiten Platz die Vizemeisterschaft.

Das gesamte Rennen war actiongeladenen. Gleich am Start verlor Yvan Muller seine Führung an Mikel Azcona und auch Néstor Girolami ging sofort am Franzosen vorbei. Doch Muller eroberte später in der Runde den zweiten Platz zurück. Dessen Lynk-&-Co Kollege, Santiago Urrutia, schaffte es zwischenzeitlich auf Platz drei vor. Doch der Uruguayer beschädigte sich bei seinem Weg nach vorne das Fahrzeug, wodurch er letztendlich in die Box zurückkehren musste.

Doch auch weiter hinten ging es in der Anfangsphase heiß her. Gilles Magnus und Attila Tassi kollidierten direkt nach dem Start, wodurch der Belgier in seinem Comtoyou-Audi auf der Strecke stehen blieb. Als Folge dessen kam das Safety-Car, ein Honda Civic Type R Limited Edition, heraus.

 

Eigentlich hätte das Rennen in Runde vier fortgesetzt werden sollen. Doch als das Safety-Car an die Box kam und das Feld in die letzte Kurve einbog, krachte Yvan Muller in das Heck von Mikel Azcona, wodurch beide zur Aufgabe gezwungen waren. „Ich weiß nicht, was passiert ist. Es tut mir leid“, sagte ein enttäuschter Muller.

Auch Mikel Azcona, der das erste Rennen gewonnen hatte, zeigte sich niedergeschlagen. „Das Auto ist total zerstört“, sagte er. „Ich bin sehr enttäuscht von Yvan Muller und kann nicht verstehen, dass einem Fahrer mit so viel Erfahrung so ein Fehler passiert. Er hat mein Rennen ruiniert. Vielen Dank dafür.“

 

Damit führte Néstor Girolami das Rennen an, doch es dauerte nicht lange bis zum nächsten Unfall. Bence Boldisz und Wildcard-Pilot Ladygin kollidierten in der langgezogenen Kurve drei, wodurch der CUPRA-Pilot sehr hart in die Leitplanke anschlug. Dennoch war Boldizs in der Lage, die Szenerie zu Fuß zu verlassen.

Letztendlich wurde das Rennen in Runde sieben fortgeführt. Zunächst konnte Girolami die Attacke von Rob Huff und Frédéric Vervisch in die erste Kurve hinein abwehren. Doch in Kurve 13 gelang es Huff mit einem großartigen Manöver, die Führung zu übernehmen. Im Anschluss setzte sich der CUPRA-Fahrer sofort ab und fuhr einen Vorsprung heraus, der reichten sollte, um der zwölfte Sieger im 16. WTCR-Rennen in dieser Saison zu werden.

 

„Nach einem Jahr mit sieben Ausfällen haben wir uns dieses Ergebnis verdient“, freute sich Huff. „Es ist eine großartige Art und Weise, die Saison zu beenden. Wir haben es geschafft, obwohl wir Fehlzündungen hatten. Einfach brillant.“

Doch die Positionen hinter dem Mann aus dem Team Zengő Motorsport waren noch stark umkämpft. Frédéric Vervisch übte lange Zeit Druck auf Néstor Girolami aus und fand letztendlich in der zehnten Runde mit einem grandiosen Manöver seinen Weg vorbei. „Ich weiß nicht was ich sagen soll und muss das erstmal sacken lassen.“, sagte Vervisch, der sich mit diesem Ergebnis die Vizemeisterschaft hinter Yann Ehrlacher sicherte. „Ich sollte auf das Auto springen, denn mit einem neuen Fahrzeug eine solche Saison zu fahren, ist eine riesige Leistung.“

Mit Nathanaël Berthon komplettierte ein weiterer Audi-Fahrer das Podium, nachdem er quasi das gesamte Rennen über um Positionen gekämpft hatte. Hinter ihm landete Attila Tassi aus dem Team ALL-INKL.DE Münnich Motorsport. Der Ungar stürmte von Startplatz zwölf auf Rang vier vor und landete am Ende vor Jean-Karl Vernay und Champion Yann Ehrlacher, der wie bereits im ersten Rennen Sechster wurde.Mit Nathanaël Berthon komplettierte ein weiterer Audi-Fahrer das Podium, nachdem er quasi das gesamte Rennen über um Positionen gekämpft hatte. Hinter ihm landete Attila Tassi aus dem Team ALL-INKL.DE Münnich Motorsport. Der Ungar stürmte von Startplatz zwölf auf Rang vier vor und landete am Ende vor Jean-Karl Vernay und Champion Yann Ehrlacher, der wie bereits im ersten Rennen Sechster wurde.

Deutlich schlechter lief es am Ende für Néstor Girolami. Der Argentinier fiel auf Rang sieben zurück. Die letzten Plätze in den Top 10 gingen an Norbert Michelisz (Hyundai), Tom Coronel (Audi) und Luca Engstler (Hyundai). Thed Björk wurde Elfter vor Jordi Gené. Der Spanier schaffte es trotz eines Rammstoßes von Gabriele Tarquini ins Ziel. Für den Italiener war es ein enttäuschendes Ende seiner WTCR-Karriere. Er musste seinen Hyundai Elantra N TCR in der achten Runden mit einer beschädigten Front abstellen.

 

Text und Bilder: FIA WTCR Presse