Die Hoffnungen auf einen ungarischen Erfolg im FIA Tourenwagen-Weltcup (WTCR) ruhen auf den Schultern von drei Starpiloten, wenn die Rennserie am 11./12. Juni auf dem Hungaroring gastiert.
Beim anstehenden WTCR-Rennen von Ungarn auf dem Hungaroring bei Budapest treten am kommenden Wochenende (11./12. Juni) drei Lokalmatadoren an.
Norbert Michelisz, der WTCR-Champion von 2019, und die aufstrebenden Talente Dániel Nagy und Attila Tassi vertreten die ungarischen Farben auf der 4,381 Kilometer langen Rennstrecke Magyarország zászlaja, die 1986 für den Grand Prix von Ungarn der Formel 1 gebaut wurde und die im Kalender des FIA Tourenwagen-Weltcup (WTCR) seit dem Premierenjahr 2018 fester Bestandteil ist.
Michelisz (37) ist der Älteste des ungarischen Trios, aber seine Geschwindigkeit und sein Wille stehen nie in Frage. Nagy (24) hatte sich schon auf ein Jahr Auszeit eingestellt, bis ihm ein Anruf von Zoltán Zengő, dem ungarischen Talentförderer und Teamchef, der Michelisz 2005 den großen Durchbruch ermöglichte, einen späten Deal für eine erste WTCR-Saison eingebracht hat. Tassi ist das Nachwuchstalent in der Gruppe, auch wenn er nur zwei Jahre jünger ist als Nagy.
Wie Michelisz, so ist auch Tassi ein WTCR-Rennsieger und hat zudem einen Sieg auf dem Hungaroring in seiner Vita stehen. Doch beim Saisonauftakt 2022, dem WTCR-Rennen von Frankreich in Pau, wurde es nichts mit weiteren Siegen. Beim Start von Rennen 2 stießen beide zusammen.
Tassi, der einen Honda Civic Type R TCR für das LIQUI MOLY Team Engstler fährt, kommentierte den Vorfall wie folgt: „Die Vergangenheit ist Vergangenheit. Es ist passiert und wir schauen nach vorne. Unmittelbar nach dem Zwischenfall kam Norbi zu mir und hat sich entschuldigt. Natürlich bringt das die Ergebnisse und Punkte nicht zurück. Wir haben beide verloren. Es war unglücklich. Er hat einen Fehler gemacht. Schade nur, dass wir beide da hineingeraten sind, er und ich. Aber so ist der Rennsport. Wir sind gute Freunde. Ich bin in seinem Team gefahren und wir kennen uns schon so lange, dass ich nie einen Zweifel daran hatte, dass wir wieder miteinander sprechen würden.“
Michelisz , der für die BRC Hyundai N Squadra Corse fährt, meinte: „Leider habe ich einen Fehler gemacht. Mein Start war durchschnittlich, ich bog in Kurve 1 ein und wir berührten uns. Das war unglücklich. Das war nicht die richtige Art, die Saison zu beginnen. Aus Fehlern, die man macht, muss man lernen.“
Für seine Beteiligung an dem Zwischenfall wird Michelisz in Rennen 1 auf dem Hungaroring mit einer Startplatzstrafe von sechs Plätzen antreten. Normalerweise ein Grund für Pessimismus, doch der Hyundai-Pilot Michelisz ist bemüht, positiv zu bleiben. „Das ist wirklich etwas, das ich gerne vermeiden würde. Ich kann aber nicht sagen, wie sehr es mein Rennwochenende beeinflussen wird. Ich bin mir sicher, dass Rennen 1 deswegen sehr schwierig sein wird, aber es kann viel passieren. Es ist bedauerlich und ich bin wirklich traurig, aber ich werde trotzdem versuchen, mein Bestes zu geben. Ich hoffe, dass ich einen Heimsieg einfahren kann, aber dazu müssen viele Dinge zusammenkommen.“
Nagy hat sein großes Potenzial noch nicht in einen WTCR-Rennsieg umgesetzt, aber er war schon einmal nahe dran, als er 2018 als Wildcard-Fahrer teilnahm. Damals schob Nagy seinen aktuellen Teamkollegen Rob Huff in Führung und wurde schließlich Zweiter für das M1RA-Team, das von Michelisz mitbegründet wurde.
„Es ist lustig, weil ich vor ein paar Jahren mit Rob um den Rennsieg gekämpft habe, als ich ein Wildcard-Fahrer war“, sagte Nagy, dessen erste Besuche auf dem Hungaroring als Fan auf der Tribüne stattfanden. „Ich kenne die Strecke und bin dort normalerweise gut gefahren, also will ich es einfach genießen und dem ersten Sieg nachjagen. Das wird aber nicht einfach, denn das Niveau ist sehr hoch und es wird eine Herausforderung.“
HUFF FÜHRT VOR „HEIMRENNEN“ IN DER WTCR-TROPHY
CUPRA-Pilot Rob Huff, Titelträger in der Saison 2012 der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC), führt für das ungarische Team Zengő Motorsport die aktuelle WTCR-Trophy-Wertung an. Die Kategorie für Privatfahrer ohne finanzielle Unterstützung durch einen Hersteller wurde 2020 eingeführt und hat Jean-Karl Vernay und Gilles Magnus als Titelträger hervorgebracht. Huff gewann die Kategorie in Rennen 2 des WTCR-Rennens von Frankreich in Pau, nachdem Mehdi Bennani für das Comtoyou Team Audi Sport im ersten Lauf triumphiert hatte. Klicken Sie HIER für den aktuellen Stand der WTCR-Trophy.
Text: FIA WTCR