Historie: DTM-Legende Roberto Ravaglia als Teammanager von Rückkehrer Timo Glock
Heimspiel: Lamborghini-Ass Bortolotti will Tabellenführer Sheldon van der Linde attackieren
Heiß: Packendes Racing bei Temperaturen über 30 Grad in der Emilia-Romagna erwartet – live auf ProSieben
Premiere in Imola, Comeback von Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock und Hitzeschlacht erwartet – der DTM steht in der Emilia-Romagna ein heißes Rennwochenende bevor, nicht nur wegen Temperaturen über 30 Grad. Der legendäre Grand-Prix-Kurs ist heimisches Terrain für Ferrari und Lamborghini sowie für Alessio Deledda und Mirko Bortolotti. Werksfahrer Bortolotti brennt darauf, auf der 4,909 Kilometer langen Rennstrecke seinen ersten DTM-Sieg und den ersten Triumph für Lamborghini zu erobern und Lausitzring-Doppelsieger Sheldon van der Linde (BMW) von der Tabellenspitze zu verdrängen.
BMW-Werksfahrer Timo Glock kehrt in Italien, wo der 40-Jährige in dieser Saison die GT-Meisterschaft bestreitet, zurück ins Grid. Neun Jahre fuhr Glock in der DTM, erzielte in 146 Rennen fünf Siege und 15 Podiumsplätze. „Der neue BMW M4 passt gut zu mir“, gibt sich der Hesse zuversichtlich. Mit seinem Gaststart schreibt Glock ein Stück Geschichte, denn mit seinem Team Ceccato Racing bringt er eine DTM-Legende ins Fahrerlager zurück: Roberto Ravaglia, DTM-Champion von 1989. Der Italiener erzielte zwischen 1988 und 1992 sechs Siege. „Ich habe eine besondere Beziehung zur DTM“, unterstreicht Ceccato-Teammanager Ravaglia, der die M3-Ära von BMW maßgeblich mitgeprägt hat. Passend zum 50-jährigen Jubiläum von BMW M startet Glock mit der Startnummer 50.
Ein weiteres Jubiläum feiert in diesem Jahr der italienische Hersteller Ferrari – sein 75-jähriges Bestehen. Die legendäre Sportwagen-Marke hat ihren Sitz in Maranello keine Autostunde von Imola entfernt, ebenso wie Lamborghini in Sant´Agata Bolognese im sogenannten „Terra de Motori“, im Tal der Supercars. Seit 2021 stellen sich beide Hersteller dem prestigeträchtigen Marken-Duell mit Audi, BMW, Mercedes-AMG und seit diesem Jahr auch Porsche. Ferrari feierte 2021 vier DTM-Siege und wurde mit Liam Lawson (NZL) Vizemeister, Red Bull AlphaTauri AF Corse zudem Team-Champion. Dagegen wartet Lamborghini noch auf den ersten Sieg in der Traditionsserie. Den will Mirko Bortolotti – sein Markenkollege Alessio Deledda ist der zweite Italiener im Feld – am liebsten mit Heimvorteil erzielen. Bortolotti liegt mit 51 Punkten auf dem zweiten Tabellenrang und würde den führenden Sheldon van der Linde beim Heimrennen gerne von der Spitze verdrängen, der mit dem Schubert BMW bislang 66 Zähler einfuhr. Tabellendritter ist der Österreicher Lucas Auer (48 Punkte) im WINWARD Mercedes-AMG vor dem Schweizer Nico Müller (38 Punkte) im Rosberg Audi.
Die italienische Komponente war in der DTM immer schon überaus stark, zum einen durch Marken – dazu zählt auch Alfa Romeo – oder Fahrer – neben Ravaglia beispielsweise auch der 93-er Champion Nicola Larini und Alessandro Nannini – zum anderen durch Rennen, die südlich der Alpen ausgetragen wurden. Imola ist nach Mugello, Misano, Monza und Adria Raceway die fünfte italienische Rennstrecke, auf der die DTM startet. Eine Rennstrecke, die im Motorsport ebenfalls Geschichte geschrieben hat, mit Streckenpassagen wie Tamburello, Tosa, Acque Minerali oder Rivazza – ein anspruchsvoller Kurs, für Mensch und Maschine gleichermaßen.
Weil das Dresdner Lamborghini-Team T3 Motorsport mit Nicki Thiim (DEN) und Esmee Hawkey (GBR) seine Teilnahme in Italien kurzfristig abgesagt hat, stellen sich 28 Weltklassepiloten der Herausforderung in der Hitze der Emilia-Romagna. Auch die Talentschmiede DTM Trophy ist mit den Saisonrennen drei und vier am Start, zudem der Porsche Carrera Cup Deutschland, der Lotus Cup Europe und die MitJet International Tourenwagen-Serie. Für ein besonderes Highlight sorgt die Premiere des DTM Classic DRM Cup. Rennsport-Klassiker aus der Zeit der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) zwischen 1974 und 1982 sind am Start, vom BMW 3.0 CSL, BMW M1 Procar und BMW 2002 über Porsche 911 und Ford Capri Turbo, Alfa Romeo Gulia bis hin zum Opel Monza 3.0.
Alle Trainings- und Qualifying-Sessions sind live auf DTM Grid (grid.dtm.com) zu sehen. Im deutschsprachigen Raum werden die Rennen am Samstag und Sonntag jeweils ab 13:00 Uhr MESZ (Rennstart: 13:30) live auf ProSieben übertragen.
Text: DTM