1. Freies Training: Urrutia Schnellster vor Ehrlacher
Santiago gab im ersten Freien Training des FIA Tourenwagen-Weltcups (WTCR) in Portugal das Tempo vor, während sich das gesamte Feld auf die anspruchsvolle Strecke von Vila Real einschoss.
Der Fahrer aus dem Team Cyan Performance Lynk & Co fuhr auf dem 4,790 Kilometer langen Kurs mit seinen 29 Kurven eine 1:59.612 Minuten und blieb damit als einziger unter der 2-Minuten-Marke. Sein Lynk-&-Co-Kollege und der amtierende „König“ des WTCR war 0,268 Sekunden langsamer.
Für die Fahrer und die Teams war es der erste Besuch in Vila Real seit 2019. Dementsprechend gab es vieles zu lernen, unteranderem auch die Joker-Runde, die am Kreisverkehr am Ende der Runde beginnt und die diese Strecke so einzigartig macht. Angesichts der Tatsache, dass es Urrutias erster Besuch auf diesem anspruchsvollen Stadtkurs ist, wirkt seine Leistung noch viel beeindruckender.
„Ich sage immer, um eine Strecke zu lernen, muss man richtig pushen, und genau das habe ich getan“, sagte Urrutia. „Alle haben es aber eher ruhig angehen lassen. Dennoch, das Auto funktioniert gut und ich fühle mich wohl. Diese Strecke ist sehr schnell und man kommt sehr nah an die Mauer heran, was es ziemlich schwierig macht. Aber es war eine gute Session. Jetzt müssen wir uns die Daten anschauen. “
Gegen Ende der 45-minütigen Trainingssession schob sich Attila Tassi aus dem Team LIQUI Moly Engstler hinter die beiden Lynk & Co auf Platz drei. Dahinter landete Ma Qing Hua, wodurch drei Lynk & Co in den Top 4 vertreten waren. Fünfter wurde Mehdi Benanni aus dem Team Comtoyou Audi Sport.
Platz sechs belegte Norbert Michelisz aus dem Team BRC Hyundai N Squadra Corse. Dahinter landeten Thed Björk und der amtierende, von Goodyear präsentierte #FollowTheLeader. Neunter wurde Yvan Muller, obwohl er aufgrund eines mechanischen Problems viel Zeit in der Box verlor. Rob Huff aus dem Team Zengő Motorsport komplettierte die Top 10, wodurch alle fünf Kundensportmarken in den ersten Zehn vertreten waren.
Der Sieger des ersten Rennens in Spanien, Gilles Magnus, belegte in seinem Audi Platz 11. Dahinter landeten Nathanaël Berthon (Audi) und Lokalmatador Tiago Monteiro in seinem Honda. Esteban Guerrieri aus dem Team ALL-INKL.COM Münnich Motorsport steht vor seinem Teamkollegen Néstor Girolami auf Platz 14. Dániel Nagy (Cupra) und Tom Coronel (Audi) komplettierten die Zeitenliste im ersten Training.
2. Freies Training: Ehrlacher übernimmt die Spitze
Mit einer letzten schnellen Runde setzte sich Yann Ehrlacher an die Spitze der Zeitenliste im zweiten Freien Training des FIA Tourenwagen-Weltcups (WTCR) in Portugal. Insgesamt haben die Teams und Fahrer die Vorbereitungen für das wichtige Qualifying in Vila Real abgeschlossen.
Der amtierende „König“ des WTCR fuhr auf der 4,790 Kilometer langen Strecke eine 1:59.300 Minuten und verwies damit dem amtierenden, von Goodyear präsentierten #FollowTheLeader, Mikel Azcona, auf Platz zwei. Der Spanier aus dem Team BRC Hyundai N Squadra Corse war insgesamt 0,556 Sekunden langsamer. Damit war er der einzige Nicht-Lynk-Co-Fahrer in den Top 6.
Qualifying: Urrutia schlägt Ehrlacher im Kampf um die Pole
Beim Rennwochenende in Portugal sicherte sich Santiago Urrutia im Kampf gegen seinen Lynk-&-Co-Kollegen Yann Ehrlacher seine erste Poleposition der Saison in Vila Real.
Der Fahrer aus dem Team Cyan Performance Lynk & Co war in einem engen Q3-Shootout auf dem Stadtkurs im Norden Portugals um 0,049 Sekunden schneller als der amtierende „König“ des WTCR.
„Ich bin überglücklich. Es ist immer gut, auf der Poleposition zu stehen“, sagte Urrutia, der bei seinem ersten Besuch in Vila Real seine dritte WTCR-Pole eingefahren hat. „Vielen Dank an Cyan Performance. Sie haben mir ein herausragendes Auto zur Verfügung gestellt. Es war hart, die Strecke heute zu lernen, aber die Jungs haben das Beste für mich aus dem Auto herausgeholt. Meine letzte Pole ist schon lange her, damals in Aragon. Jetzt müssen wir uns auf die Strategie für morgen konzentrieren.“
Ehrlacher war angesichts des minimalen Abstandes enttäuscht darüber, nicht ganz vorne zu stehen. „Ein gutes Ergebnis für das Team. Wir haben heute 10 Punkte bekommen [für die schnellste Gesamtzeit im Qualifying]. Wir können also mit unserer Leistung zufrieden sein. So ist das nun mal. Ich war wirklich gut, aber leider hat es dann am Ende nicht gereicht. Dennoch, wir haben einen guten Job gemacht.“
Der amtierende, von Goodyear präsentierte #FollowTheLeader, Mikel Azcona, drehte gegen Ende des 30-minütigen Q1 mit einer 2:00.063 Minuten die schnellste Runde im ersten Qualifyingabschnitt. Eine Leistung, die umso beeindruckender ist, angesichts der Tatsache, dass sein BRC Hyundai N Squadra Corce gezwungen war, das Auto innerhalb der Session an der Box zu reparieren, nachdem Azcona eine Barriere gestreift hatte.
Zweitschnellster war Yvan Muller in seinem Lynk & Co. Dahinter landeten Attila Tassi und Yann Ehrlacher, der sich trotz eines Funkproblems, welches ihn anschließend zum Wechseln seines Helmes zwang, weit vorne qualifizieren konnte.
Néstor Girolami schaffte es mit einer starken Runde kurz vor dem Schluss auf Platz zehn und damit in das Q2. Die Plätze elf und zwölf gingen an die beiden Lynk & Co von Ma Qing Hua und Thed Björk.
Großer Pechvogel des Tages war der Lokalmatador, Tiago Monteiro, der mit Platz 13 nur knapp den Einzug in die nächste Runde verpasste. Ebenfalls in Q1 ausgeschieden sind: Esteban Guerrieri (ALL-INKL.COM Münnich Motorsport), Nathanaël Berthon, Tom Coronel (Comtoyou DHL Team Audi Sport) sowie Dániel Nagy (Zengő Motorsport).
In einem hart umkämpften Q2 setzte sich Yann Ehrlacher kurz vor dem Ende der 15-minütigen Session mit einer 1:59.543 Minuten an die Spitze des Klassements. Mit Santiago Urrutia und Ma schafften zwei weitere Lynk-Co-Fahrer den Sprung in das Q3. Néstor Girolami zeigte wie bereits im ersten Qualifyingabschnitt eine starke Leistung. Er zog als Vierter in das finale Shootout ein. Der letzte Platz im Q3 ging an Norbert Michelisz aus dem Team BRC Hyundai N Squadra Corse.
Mehdi Bennani aus dem Team Comtoyou Audi Sport blieb mit Platz sechs äußerst knapp im Q2 hängen. Rang sieben ging an Rob Huff aus dem Zengő Motorsport. Mikel Azcona schaffte es nicht über Platz acht hinaus, während Attila Tassi und Yvan Muller die Top 10 komplettierten. Damit wird der Franzose im zweiten Rennen, bei dem er seinen 100. WTCR-Renneinsatz feiert, von der Reverse-Grid-Pole starten.
Gilles Magnus meldete gegen Ende der Session im Funk, dass er „keine Leistung“ mehr habe. Für ihn stand am Ende Platz elf.
Im Q3-Shootout ging Norbert Michelisz als Erster auf seine schnelle Runde. Der Ungar fuhr mit einer 2:00.101 Minuten eine respektable Zeit. Der nächste im Bunde war Néstor Girolami. Der Honda-Pilot war zwar im ersten Sektor langsamer, dafür aber im zweiten und dritten schneller als Norbert Michelisz. Am Ende war seine Runde um 0,222 Sekunden schneller.
Der Nächste war Qing Hua Ma. Nach zwei pinken Zeiten in den ersten beiden Sektoren deutete alles auf eine neue, schnellste Runde hin, doch im letzten Sektor kam er etwas aus dem Rhythmus, wodurch er am Ende langsamer als Girolami war – um 0,001 Sekunden.
Urrutia ging als nächster auf seine schnelle Runde. In Sektor 1 fuhr er die bisher langsamste Zeit und auch im zweiten Sektor vergrößerte sich sein Rückstand auf die Spitze. Allerdings legte er einen zauberhaften letzten Sektor hin, wodurch er mit einer 1:59.626 Minuten um 0,253 Sekunden schneller war als Néstor Girolami.
Damit konnte nur noch Ehrlacher Urrutia die Pole streitig machen. Der Franzose war im ersten Sektor der absolut Schnellste, schaffte es aber im zweiten Sektor nicht, die Bestzeit von Ma zu unterbinden und auch im dritten Sektor verlor er ein bisschen Zeit. Am Ende wurde er mit einem Abstand von 0,049 Sekunden Zweiter hinter Santiago Urrutia.
Néstor Girolami freute sich sichtlich über seinen dritten Platz: „Ich möchte dem gesamten Team für ihren hervorragenden Job gratulieren. Wir haben 100 Prozent aus dem Auto herausgekitzelt, vielleicht sogar 110. Manchmal machen wir deswegen auch Fehler, wie in Aragon. Wir sind stets am absoluten Limit.“
„Ich bin ein bisschen enttäuscht“, sagte Ma. „Der Abstand war nicht allzu groß. Trotzdem stehen unsere Chancen für morgen nicht schlecht. Meine Teamkollegen bilden Startreihe 1 und ich stehe in der zweiten Reihe dahinter. Außerdem steht Yvan im Reverse-Grid-Rennen auf der Pole. Das ist ein super Teamergebnis und wir freuen uns auf morgen.“
Das erste Rennen in Portugal startet am Sonntag um 14:10 Uhr deutscher Zeit. Rennen 2 folgt um 18:15 Uhr.
Text: FIA WTCR