Mit geringen Erwartungen kam Hampl Motors Rennsport zum fünften Lauf des DMV BMW 318ti Cups nach Spa. Für den Großteil des Teams war diese Strecke neu. Das Erwartete wurde übertroffen, aber hatte dennoch einen bitteren Beigeschmack.
Mit zwei BMW 318ti Compact (plus einem weiteren als Backup) waren Hampl Motors Rennsport aus Gera-Zwötzen in die belgischen Ardennen nach Spa-Francorchamps gereist. Die regulären Starter Manuel Brinkmann aus Bielefeld und Julian Rehberg aus Haltern teilten sich wieder die #509.
Das zweite eingesetzte Auto, die #508, wurde von Theo Oeverhaus, der regulär in der DTM Trophy startet und 2021 mit Hampl Motors Rennsport Vizemeister im Cup geworden war, gefahren. Er teilte sich das Auto mit dem 19-jährigen Luca Alpert aus Wolfenbüttel, der in der Vergangenheit bereits einige Starts im Cup tätigte und nun erstmals für Hampl Motors Rennsport fuhr. Beide bekommen aber keine Punkte in der Meisterschaft.
Das Qualifying gestaltete sich als etwas kompliziert. Da es nur ein Rennen gab (Zusammen mit der NES 500), wurden aus dem Reverse Grid und den Ballastsekunden aus dem fehlenden zweiten Rennen Strafsekunden für die ersten Zehn im Quali. Somit war es ein Poker zwischen einer möglichst guten Startposition und möglichst wenig Strafsekunden. Das Ergebnis war Startplatz 3 für Oeverhaus/Alpert (16 Strafsekunden) und Startplatz 5 für Brinkmann/Rehberg (12 Strafsekunden).
Am Start gelangten beide in Führung und konnten sich einigermaßen gut vom Feld absetzen. Nach nur 15 Minuten kam Rehberg auf der Start- und Zielgeraden mit vermutetem Getriebeschaden (Später wurde ein Differentialschaden durch Materialermüdung festgestellt) zum stehen. Der Wagen wurde zwar zurück in die Box gebracht, aber eine Reparatur vor Ort war nicht möglich. Für Hampl Motors Rennsport war das der erste technische Ausfall in 2022.
Oeverhaus, der ursprünglich Rehberg etwas abschirmen sollte, ging auf "maximum attack" über. Bis zum Boxenstopp konnte er gut Zeit herausfahren, Alpert machte damit weiter. Acht Sekunden Vorsprung vor dem nächsten Cup-Auto waren es zwischenzeitlich.
Vier Runden vor Schluss wendete sich das Blatt. Ein schnellerer TCR aus der NES 500 überholte Alpert, verlangsamte aber vor der nächsten Kurve unvorhergesehen stark. Alpert wurde davon überrascht und traf den TCR am Heck. Bei dem Anprall wurde die linke Front eingedrückt, die Fahrerseite demoliert, sowie an der linken Vorderachse der Querlenker und die Spurstange verbogen. Im Cockpit hatte sich zusätzlich die Fußstütze gelöst und rutschte unter das Kupplungspedal. Alpert konnte das aber beim Fahren entfernen. Mit viel Fahrgeschick konnte er das Auto über die Distanz bringen. Durch den Unfall verlor man nur eine Position, so dass Oeverhaus/Alpert Zweite hinter Maik Kraske. Beide gewannen zusätzlich die Juniorwertung und holten wertvolle Punkte für die Teamwertung. Durch ihren Ausfall verloren Brinkmann/Rehberg jedoch den Anschluss im Titelkampf.
Team-Neuling Alpert zeigte sich zufrieden. Aus seiner Sicht wäre ein Sieg drin gewesen. Das bestätigte auch der Rennsieger, der Alpert ohne den Unfall nicht mehr eingeholt hätte.
Teamchef Marcus Hampl: "Sieg und Niederlage sind immer nah beieinander und in Spa hatten wir beides. Von meiner Seite aus kann ich sagen: Ich bin stolz auf mein Team, welches wieder hervorragende Arbeit geleistet hat."
Text: Hampl Motors Rennsport