Gilles Magnus fuhr beim zweiten Rennen auf dem Autodromo Vallelunga Piero Taruffi in Italien einen Start-Ziel-Sieg ein. Für den Belgier ist es der zweite Erfolg im diesjährigen FIA Tourenwagen-Weltcup (WTCR).
Nachdem der Fahrer aus dem Team Comtoyou Audi Sport schon im ersten Rennen mit Platz drei auf dem Podium gestanden war, krönte er sein Wochenende jetzt mit dem Sieg. Auch Nathanaël Berthon hatte Grund zum Jubeln: Er wurde in Rennen 2 Zweiter und holt sich damit sein verdientes Spitzenergebnis, nachdem er schon im ersten Rennen auf Podiumskurs gewesen war.
Eigentlich hätten Yann Ehrlacher und Santiago Urrutia aus der ersten Reihe starten sollen. Doch wie bereits im ersten Rennen entschied man sich bei Cyan Racing dazu, die fünf Lynk & Co nach der Aufwärmrunde aus dem Rennen zu nehmen, weil man Bedenken wegen der der Sicherheit der Reifen hatte.
Dadurch standen Magnus und dessen Teamkollege Bennani praktisch in Reihe eins. Die beiden Audi-Fahrer lieferten sich dann auch ein hartes Rad-an-Rad-Duell durch die ersten Kurven. Magnus ging letztendlich in Kurve 4 als Sieger hervor und die hinterherfahrenden Attila Tassi und Nathanaël Berthon nutzen den Zweikampf, um beide an Bennani vorbeizuziehen.
Doch auch im späteren Rennverlauf hatte Bennani kein Glück: In Runde neun kam er von der Strecke ab und musste anschließend an die Box. Ebenfalls an die Box musste Attila Tassi, der zwischenzeitlich gute Chancen auf ein Podiumsergebnis hatte. Doch des einen Freud ist des anderen Leid und so rückte Berthon auf den zweiten Platz vor. Dadurch stand am Ende der Doppelsieg für Audi. Komplettiert wurde das Podium durch den amtierenden, von Goodyear präsentierten #FollowTheLeader Mikel Azcona, der sich damit das zweite Podium an diesem Wochenende sicherte.
„Das war ein guter Tag für uns“, sagte Magnus erfreut. „Auch wenn es komisch ist, auf diese Art und Weise zu gewinnen, bin ich sicher, dass der Sieg auch unter normalen Umständen mir gehört hätte. In diesem Rennen ging es nur darum durchzukommen. Ich glaube, alle waren ein bisschen ängstlich und keiner ist wirklich am Limit gefahren. Ich bin in den letzten Runden absichtlich langsamer gefahren, um meinen linken Vorderreifen zu managen. Ich habe schon in der zweiten Runde gemerkt, wie sehr er mitgenommen wird, aber er hat bis zum Schluss durchgehalten. Ich freue mich für das Team und möchte auch Nat gratulieren. Es freut mich sehr, zusammen mit ihm auf dem Podium zu stehen. Das sollten wir heute Abend feiern.“
„Immer wenn wir vorne in der Spitze mitfuhren, hatten wir wie heute Morgen einen mechanischen Defekt“, sagte Berthon, der im ersten Rennen Platz drei aufgrund eines Reifenschadens verpasste. „Auch dieses Rennen war sehr stressig. Die Strategie des Teams war es, Gilles vorne wegziehen zu lassen, nur um sicherzugehen. Ein Audi-Doppelsieg ist einfach wow. Ich denke, wir haben das verdient.“
„Ein unglaubliches Wochenende mit zwei Podiumsergebnissen, einmal Zweiter, einmal Dritter“, sagte ein überglücklicher Azcona. „Das hätte ich bei all den Problemen, die wir hatten, nicht erwartet. Die Jungs haben mir ein hervorragendes Auto hingestellt, mit dem ich beiden Rennen beenden konnte. Es ist immer schwierig, ein Auto unter diesen Bedingungen in einem Stück und ohne Reifenschaden nachhause zubringen. Ich freue mich wahnsinnig über dieses Wochenende und bin unheimlich stolz. Auch in der Meisterschaft sieht es jetzt gut aus.“
Wie schon am Vormittag wurde Azconas Teamkollege, Norbert Michlisz, Vierter. Dahinter landete der Sieger des erstens Rennens aus dem ALL-INKL.COM Münnich Motorsport Néstor Girolami. Allerdings überholte ihn dessen Teamkollege, Esteban Guerrieri, während des Rennens, doch aufgrund der Titelchancen Girolamis, wies das Team die Fahrer an, die Plätze zu tauschen. Kurz vor dem Ende des Rennens war Guerrieri außerdem gezwungen, an die Box zu kommen, wodurch er bis auf Platz zehn zurückfiel.
Dadurch erbte Rob Huff aus dem Team Zengő Motorsport den sechsten Platz. Siebter wurde Tom Coronel in seinem Audi. Tassi schaffte es trotz den Boxenstopps auf Platz acht. Neunter wurde Bennani. Tiago Monteiro wurde hinter Esteban Guerrieri Elfter.
Mit diesem Ergebnis führt Azcona die Meisterschaft mit 36 Punkten auf Néstor Girolami an. Rob Huff liegt auf Position drei, ihm fehlen allerdings schon 52 Punkte auf Azcona. Die beiden Lynk-&-Co-Fahrer, Santiago Urrutia und Yann Ehrlacher, rutschen auf die Plätze vier und fünf ab.
Text: FIA WTCR Pressemeldung