Erst Feuer, dann Champagner: Peter Mücke siegt in der DTM Classic
Historische Rennwagen der DRM-Ära am Red Bull Ring: Ford vor BMW und Porsche
Pole-Position und Zweiter: Schweizer Michael Kammermann glänzt im BMW M1 Procar
Podium: Michael Hess behält im Porsche-Duell mit Edgar Salewsky die Oberhand
Es war kein Sieg wie jeder andere. Der Ford Zakspeed Capri Turbo geriet im Training am Freitag in Brand, doch nach einer Nachtschicht und aufwändiger Teilebeschaffung feierte Peter Mücke im Samstagrennen zum DTM Classic DRM Cup auf dem Red Bull Ring einen überlegenen Triumph. Doch nicht nur Peter Mücke spritzte voller Freude mit dem obligatorischen Champagner, sondern auch der Schweizer BMW-M1-Pilot Michael Kammermann und Porsche-Fahrer Michael Hess, die auf den Plätzen zwei und drei das Podium komplettierten. Ford vor BMW und Porsche – drei Marken, die in den Siebzigern die damalige Deutsche Rennsport-Meisterschaft (DRM) prägten, die vor einem Jahr in der Steiermark ein bemerkenswertes Revival erlebte. An der gleichen Stelle blickt der neu eingeführte DTM Classic DRM Cup auf eine erfolgreiche erste Saison zurück.
„Es war der bisher schwerste Sieg“, bekräftigte Peter Mücke. Bis vier Uhr in der Nacht hatte sein BWT Mücke Classic Team am Zakspeed-Capri gearbeitet, um die Schäden vom Feuer im Motorraum zu beheben. Peter Mücke selbst fuhr noch am Freitagabend über 500 Kilometer, um dringend erforderliche Ersatzteile zu beschaffen. „Aufgeben gibt es nicht! Es war ein harter Weg, aber es hat sich gelohnt.“, so der 75-Jährige aus Berlin-Altglienicke. „Mit nur 0,9 bar Ladedruck hatte ich allerdings nur wenig Leistung“, erzählte Peter Mücke von einem Problem mit der Ladedrucksteuerung, das ihn in der Qualifikation und auch im Rennen einbremste. Aus der ungewohnten elften Startposition schob er sich schon während der ersten Rennrunde an die zweite Position, den lange Zeit einsam führenden BMW M1 Procar von Michael Kammermann überholte er elf Minuten vor der Zielflagge und siegte schließlich mit über einer Minute Vorsprung. Mit dem BMW M1, einer von vier im eindrucksvollen Starterfeld, hatte der Schweizer im Qualifying die Bestzeit erzielt, vor dem Österreicher Erich Petrakovits mit einem weiteren Gruppe-5-Capri und seinem Landsmann Michael Steffny im Gruppe-5-320 aus der Ära des BMW-Junior-Teams mit Manfred Winkelhock, Marc Surer und Eddie Cheever.
„Das Rennen hat richtig Spaß gemacht. Dass ich es als Dritter sogar aufs Podium geschafft habe, hat mich allerdings überrascht“, war Michael Hess sichtlich zufrieden, am Ende das Duell zweier Porsche 911 RSR gegen Edgar Salewsky für sich entschieden zu haben. Den Weg aufs Podest hatte letztlich Ronny Scheer frei gemacht, der auf Platz drei liegend seinen Procar-M1 kurz vor Schluss mit einem Defekt an der Benzinzufuhr abstellen musste. Hinter Jürgen Adi Schumann im BMW 635 nach freizügigem Gruppe-5-Reglement auf Rang fünf lieferten sich Porsche-Pilot Malte Müller-Wrede, BMW-Fahrer Steffny und Anton Werner im Audi quattro einen lebhaften Dreikampf. Im DeTomaso Pantera (Gruppe 4) beendete Franz Straub das Rennen über 25 Minuten plus eine Runde als Neunter, Wolfgang Kaupp folgte mit seinem Opel Kadett C auf Rang zehn. Fortsetzung folgt: Das letzte Saisonrennen wird am Sonntag um 16:20 Uhr gestartet und von ServusTV sowie DTM TV (tv.dtm.com) live übertragen.
Peter Mücke der erste Champion, erster Saisonsieg für Michael Kammermann
Mit Speed und Spaß: Rennlegende Peter Mücke begeistert im Ford Zakspeed Capri Turbo
50 Jahre BMW M: Kammermann und Scheer sorgen für Doppelsieg des BMW M1
Lust auf mehr: Erfolgreiches Premierenjahr für die historischen Rennwagen der Siebziger
75 Jahre und kein bisschen langsam: Peter Mücke ist der erste Champion des DTM Classic DRM Cup. Mit seinem legendären Ford Zakspeed Capri Turbo hatte Mücke am Samstag auf dem Red Bull Ring einen weiteren eindrucksvollen Triumph erzielt und sein Punktekonto uneinholbar ausgebaut. Im spannenden Sonntagsrennen feierte der Schweizer Michael Kammermann im BMW M1 Procar seinen ersten Saisonsieg. Ronny Scheer mit einem weiteren M1 und Peter Schumann im Gruppe 5-635 sorgten für einen BMW-Dreifacherfolg. Mit dem sechsten Saisonrennen endete in Spielberg das Premierenjahr des DTM Classic DRM Cup für Rennwagen der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) der Siebzigerjahre, das den insgesamt 48 Piloten wie Zuschauern Lust auf mehr bereitete.
„Es ist sehr schön, gegen so starke Fahrer anzutreten“, unterstrich Peter Mücke seinen Spaß an der Rennserie. Dabei erlebten er und Sohn Stefan in Spielberg ein kleines Drama, als der Gruppe 5-Capri am Freitag Feuer fing. Nur eine Nachtschicht inklusive einer 500 km-Tour zur Teile-Beschaffung ermöglichte den Samstag-Sieg. Am Sonntag übernahm Stefan Mücke das Cockpit, schied jedoch in Führung liegend mit einem Defekt aus. Vizemeister hinter Peter Mücke wurde Hans-Ulrich Kainzinger, der in Spielberg jedoch mit stumpfen Waffen kämpfte, da er wegen eines Motordefektes seinen Porsche 3.0 RSR gegen einen schwächeren 911 ST tauschen musste. Den dritten Platz im DRM-Cup erkämpften Michael Hess und Ex-DTM-Pilot Otto Rensing. Während Hess als Dritter am Samstag einen Podiumsplatz erzielte, musste Rensing den 911 RSR am Sonntag mit Motorschaden vorzeitig abstellen.
Passend zum 50-jährigen BMW M Jubiläum sorgten Kammermann und Scheer für einen Doppelsieg des kernigen BMW M1 aus der ehemaligen Procar-Serie. „Das Rennen hat mir sehr gefallen, endlich mal der erste Platz“, freute sich Kammermann, der damit auf den fünften Tabellenplatz vorrückte. Scheer, am Vortag unmittelbar vor Rennende mit einem Benzinpumpen-Defekt an zweiter Stelle ausgefallen, sorgte für einen großen Schreckmoment, als er sich in der Startkurve drehte und rückwärts rollte, während das Feld rechts und links an ihm vorbeischoss. Mit einer fulminanten Aufholjagd kämpfte sich Scheer vom Ende des Feldes wieder bis auf den zweiten Rang vor. „Damit bin ich sehr zufrieden“, so der Dresdner.
Für einen sehenswerten Doppeldreher sorgten nach einem Missverständnis Porsche-Pilot Edgar Salewsky und BMW-Mann Schumann. Salewsky wurde wie am Vortag Vierter, gefolgt von Franz Straub im seltenen De Tomaso Pantera, Malte Müller-Wrede im Porsche 911 und Anton Werner im Audi quattro. Mit dem ikonischen BMW 320 Gruppe 5 fuhr der Österreicher Michael Steffny als Achter ins Ziel vor Wolfgang Kaupp im Opel Kadett C. Der Österreicher Matthias Rass beendete im BMW 2002 das Rennen als Zehnter und den DRM-Cup als Sechster. In zwei Wochen trägt der DTM Classic Cup für ehemalige Tourenwagen von 1984 bis 2007 vor allem aus der DTM in Hockenheim ihr Finale aus.
Text: DTM Pressemeldung