Emil Frey Racing holte dank der #63-Crew mit Jack Aitken, Albert Costa Balboa und Mirko Bortolotti, beim letzten Endurance Cup-Lauf der diesjährigen Saison der Fanatec GT World Challenge Europe in Barcelona einen dritten Platz und damit verdientes erstes Podium.
Das Trio startete nach dem kombinierten Qualifying am Vormittag als Dritte und kämpfte während des dreistündigen Rennens um den Gesamtsieg. Kleine Zeitabstände entschieden über das Ergebnis, aber Bortolotti brachte das Fahrzeug ins Ziel und sicherte so am Ende den dritten Platz. Im Silver Cup war es für die #14-Crew mit Mick Wishofer, Konsta Lappalainen und Stuart White das dritte Podium der Saison – und das dritte in Folge. Sie belegten Platz 3 in ihrer Klasse und den 14. Gesamtrang. Die #19 mit Giacomo Altoè, Léo Roussel und Arthur Rougier musste in der ersten Runde vorzeitig mit einem Schaden an der Aufhängung aufgeben. Das Podium der #14 bedeutet für Emil Frey Racing in der Teamwertung der Silberklasse im Endurance Cup mit einem Punkt Vorsprung den zweiten Platz und gleichzeitig den dritten Platz in der Fahrerwertung.
Samstag
Freies Training
Nach zwei bezahlten Testsessions am Freitag, bei denen das Team das Basis-Setup aus dem Vorsaison-Test am selben Ort im März nutzte, begann das eigentliche Rennwochenende am Samstagmorgen mit dem Freien Training. Bortolotti, am Steuer der #63, führte eine Qualifying-Simulation mit einer Zeit durch, die am Ende der 90-minütigen Session den dritten Platz bedeutete. Wishofer in der #14 begann das Freie Training mit gebrauchten Reifen und übergab dann an White, der die elftschnellste Zeit holte. Nachdem die #19 bei beiden Testsessions am Vortag mit Übersteuern zu kämpfen hatte, nahm das Team für das Freie Training eine Setup-Optimierung vor. Doch die #19 stiess auf ein Problem mit dem Differenzial, das gegen Ende zunehmend grösser wurde, wodurch sich das Team entschied, das Getriebe vor dem Pre-Qualifying am Nachmittag auszuwechseln.
Die #63 kam mit nur knapp vier Zehnteln Zeitunterschied zur Spitze auf den dritten Platz; die #14 war das letzte Fahrzeug, das mit unter einer Sekunde den 11. Platz holte. Die #19 belegte trotz ihrer Fahrzeugprobleme den 17. Platz.
Pre-Qualifying
Der Fokus für alle drei Fahrzeuge lag im Pre-Qualifying auf der Rennsimulation. Die #63 absolvierte im Laufe der 90 Minuten insgesamt 48 Runden, die höchste Anzahl des gesamten Feldes. Aitken startete die Session in der #63, Wishofer führte in der #14 eine erste Qualifikationssimulation durch, und Roussel sass am Steuer der #19.
Insgesamt war die Session vielversprechend für die #19, die im Vergleich zum Morgen einen grossen Schritt nach vorne machte und den siebten Platz belegte. Die #14 setzte seine Bestzeit in der 10. Runde und holte damit den 11. Gesamtrang und den zweiten Platz in der Silver Cup-Klasse. Die #14 kämpfte mit mangelndem Grip am Heck; die Pace der #63 war auf den längeren Runs – sie belegte den 37. Platz – nicht ganz so stark wie erhofft.
Sonntag
Qualifying
Beim alles entscheidenden dreiteiligen Qualifying am Sonntagmorgen bestimmten die kombinierten Zeiten jedes Fahrers die Startaufstellung. Bortolotti fuhr zwei Runden und beendete Q1 als Zweitschnellster. Wishofer holte in der #14 Platz 15. Roussel wurde auf einer seiner Runden durch Verkehr auf der Strecke behindert und schaffte so nur den 24. Platz. In Q2 fuhr Aitken bei seinem zweiten Versuch die viertschnellste Zeit. White, der die #14 übernahm, lag am Ende acht Zehntel hinter der Spitze und holte damit den 15. Platz. Die #19 hatte ein Problem, während Altoè am Steuer sass, und fiel auf Platz 22 zurück. Die #63 qualifizierte sich nach Costa Balboas Q3-Lauf als Dritter, während sich die #14 mit Lappalainen den 17. Gesamtrang und vierten Platz im Silber Cup sicherte. Die #19 wurde in der kombinierten Zeit dank eines hervorragenden fünften Platzes von Rougier in Q3 13.
Rennen
Aitken startete in der #63 und rückte sofort um eine Position auf Platz zwei vor, als er auf der Innenseite der ersten Kurve den Porsche #54 überholte. Weiter hinten hatte Lappalainen einen starken Start, machte drei Plätze gut und lag auf Platz 14. Die #19 mit Roussel am Steuer musste leider in der ersten Runde aufgeben, als die Hinterradaufhängung durch einen Kontakt mit einem sich drehenden Audi brach und das Team keine andere Wahl hatte, als das Auto zurück in die Box zu holen.
Die #63 behauptete seine Position während des gesamten ersten Stints, obwohl sie acht Sekunden hinter den Führenden zurückfiel. Aber sowohl Aitken als auch der Porsche hatten einen ausreichenden Vorsprung auf das viertplatzierte Fahrzeug aufgebaut, so dass sich die Positionen nicht änderten, als Costa Balboa übernahm. Lappalainen beendete seinen vielversprechenden Stint, als er an White übergab, der den dritten Platz im Silver Cup hielt.
Die zweite Stunde brachte viel Action, als Costa Balboa den anfänglichen Rückstand von sechs Sekunden auf den führenden Ferrari innerhalb von 20 Minuten auf Null reduzierte. Costa Balboa beendete seinen Stint mit einem sensationellen Überholmanöver, was die Führung bedeutete. Er setzte sich zwischen den Ferrari und ein überrundetes Fahrzeug und eroberte den ersten Platz mit einem Bremsmanöver in Kurve 1. Am Ende der Runde übergab er an Bortolotti, doch durch ein Problem in der Box hatten Ferrari und Porsche in der letzten Stunde die Nase wieder vorne.
Bortolotti holte in den verbleibenden Minuten so gut wie möglich auf, musste sich am Ende des dreistündigen Rennens jedoch mit dem dritten Platz begnügen, wobei er den Audi #32 noch an der Zielflagge abwehrte. White hatte in Silber Cup um den zweiten Platz gekämpft, doch durch einen unglücklichen Dreher in Kurve 1 nach einem Kontakt mit dem Audi #30 fiel er hinter den Attempto Audi zurück. Er holte sich den dritten Platz zurück und Wishofer brachte das Fahrzeug am Ende auf dieser Position ins Ziel, mit einem 14. Platz in der Gesamtwertung.
Teamstimmen
Jürg Flach, Technischer Direktor
"Ich bin sehr glücklich, dass wir in diesem Jahr mindestens einmal auf dem Podium standen. Sogar nach dem zweiten Stint habe ich mir aufgrund der Pace vielleicht etwas mehr als nur ein Podium erhofft, also sind es gemischte Gefühle. Es war ein harter Kampf, und wir sind gegen zwei sehr starke Fahrzeuge angetreten, also sind wir glücklich. Es ist schade, dass das Auto nach dem zweiten Boxenstopp nicht gestartet ist, aber Mirko hat alles getan, um den Rückstand wieder aufzuholen. Sowohl Jack als auch Albert haben einen tollen Job gemacht, vor allem Albert mit einem beeindruckenden Überholmanöver. Und auch auf gebrauchten Reifen hatte er ein gutes Tempo. Natürlich sind wir mit dem zweiten Platz in der Silber-Teamwertung und dem dritten Platz in der Fahrerwertung bei der #14 zufrieden. Sie haben einen Mega-Job gemacht, und ich bin wirklich stolz auf sie."
Fahrerzitat Lamborghini Huracán GT3 EVO #14
Konsta Lappalainen (FIN)
"Es ist ein wirklich guter Saisonabschluss für uns, ein weiteres Podium und eine starke Leistung. Die Performance, um zu gewinnen, war die ganze Saison über da, aber wir hatten zu Beginn des Jahres ein paar Probleme, die uns teuer zu stehen kamen. Aber der dritte Platz in der Meisterschaft ist ein grossartiger Saisonabschluss. In der ersten Runde hatte ich zweimal Kontakt mit einem anderen Fahrzeug, wodurch ich am vorderen Teil des Autos ein paar Karrosserieteile verlor. Wir waren schnell in sauberer Luft, aber wir mussten etwas kämpfen, als wir hinter anderen Fahrzeugen steckenblieben. Aber insgesamt war es ein gutes Ergebnis."
Fahrerzitat Lamborghini Huracán GT3 EVO #19
Léo Roussel (FRA)
"So ein unglückliches Rennen für uns heute. Ich hatte in der ersten Runde zweimal Kontakt. Der erste war in Kurve 1 mit Rossi, ich war auf der Innenseite der Kurve auf der Ideallinie, aber er machte mir die Tür zu, wodurch es in der Kurve sehr eng wurde. Dann drehte sich am Ende der Runde der Audi vor mir und ich versuchte auszuweichen. Das gelang mir jedoch nicht und die Hinterradaufhängung brach. Es ist frustrierend, das Rennen auf diese Weise zu beenden, und es war eine harte Saison, aber das ist Racing."
Fahrerzitat Lamborghini Huracán GT3 EVO #63
Jack Aitken (UK)
"Es ist ein gemischtes Ergebnis für uns, denn wir hatten wirklich die Chance, um den Sieg zu kämpfen. Aber nach dem Pech das ganze Jahr über ein Podium zu holen und das ganze Rennen über in der Top 3 zu kämpfen, damit müssen wir zufrieden sein. Am Anfang schaffte ich es, innen voranzukommen und hatte die Möglichkeit, in Kurve 1 zu überholen, was ich natürlich genutzt habe. Von da an ging es darum, die Reifen zu managen und wir hatten ein paar Probleme mit dem Getriebe. Aber wir drei waren viel schneller als die restliche Spitze, das war wirklich positiv."
Text: Emil Frey Racing Pressemeldung