Spitzenreiter Raffaele Marciello Titelfavorit vor dem Finale in Hockenheim
Sieben Fahrer noch mit Titelchancen beim Finale
56 Punkte. Zwei Rennen. Ein Finale – auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg geht es vom 21. bis 23. Oktober um nichts Geringeres als um den Titel des Deutschen GT-Meisters 2022. Rechnerisch haben sieben Piloten mit Mercedes-AMG, Porsche und Lamborghini noch Chancen auf den Gesamtsieg.
Vieles spricht für Raffaele Marciello (27/CH) vom Mann-Filter Team Landgraf: Der Mercedes-AMG-Werkspilot führt die Fahrerwertung mit dem komfortablen Vorsprung von 42 Zählern an. Doch wird das reichen, um Champion in der schnellsten deutschen GT3-Serie zu werden? Die maximale Punkteausbeute beim Finale beträgt 56 Zähler. Seine engsten Verfolger heißen Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TR) vom Team Joos Sportwagentechnik – die Porsche-Piloten geben sich trotz des Rückstands noch nicht geschlagen. Das Prinzip Hoffnung gilt für die Drittplatzierten Fabian Schiller (25/Troisdorf) und Jules Gounon (27/F) im Mercedes-AMG GT3 Evo #4. Das Duo hat 53 Punkte hinter dem Markenkollegen rechnerisch noch Chancen, sich den Meisterpokal zu schnappen.
Ähnlich sieht es bei Jack Aitken (26/GB) und Albert Costa Balboa (32/E) von Emil Frey Racing im Lamborghini Huracán GT3 Evo #63 aus, die einen Zähler dahinter Rang vier belegen. Das Finale der Supersportwagen in Hockenheim ist live bei NITRO zu sehen. Der exklusive TV-Partner des ADAC GT Masters überträgt die Läufe 13 und 14 am Samstag und Sonntag jeweils ab 12:30 Uhr.
Der Meisterschafts-Favorit
Raffaele Marciello hat bereits eine Hand am ADAC GT Masters-Siegerpokal 2022. Nach dem Erfolg bei den 24H von Spa-Francorchamps, dem Fahrertitel im Endurance Cup und dem Gesamtsieg in der GT World Challenge Europe würde der 27-Jährige mit dem Titel in der Deutschen GT-Meisterschaft seiner erfolgreichen Motorsportsaison die Krone aufsetzen. Während es in der ersten Saisonhälfte im ADAC GT Masters noch nicht ganz rund lief, drehte Raffaele Marciello zur Halbzeit auf und setzte sich in der zweiten Hälfte kontinuierlich vom Feld ab. Eine der Stärken des Tabellenführers ist seine Konstanz. Siebenmal stand er auf dem Podium, einmal davon auf dem obersten Treppchen. Abzüglich der Bonuspunkte aus dem Qualifying holte der Schweizer pro Lauf durchschnittlich knapp 14 Zähler. Nur ein Punkt mehr aus den letzten beiden Rennen zusammen würde reichen, um Champion zu werden. Dennoch bleibt der GT-Spezialist vorsichtig: „Ich freue mich wie immer auf das Rennwochenende. Noch ist nichts gewonnen und wir müssen weiter pushen. Das Team ist gut vorbereitet. In Hockenheim geht es darum, unnötige Fehler zu vermeiden.“
Die entschlossenen Verfolger
Auch die Kombination Engelhart/Güven konnte in den bisherigen zwölf Meisterschaftsläufen einen Sieg für sich verbuchen und fuhr ebenfalls regelmäßig unter die besten Zehn. Das Porsche-Duo liegt vor dem Finale in Hockenheim mit dem Abstand von 42 Zählern hinter der Tabellenspitze auf Platz zwei. Technische Probleme und Reifenschäden in aussichtsreichen Positionen verhinderten eine bessere Punkteausbeute. „Wir werden alles tun, um unsere Meisterschaftschance zu wahren. Natürlich brauchen wir etwas Glück, denn aus eigener Kraft ist es eigentlich nicht zu schaffen. Wir müssen gleich im ersten Rennen am Samstag voll attackieren und gewinnen, um den Rückstand zu verkürzen. Der Motorsport schreibt die verrücktesten Geschichten und aufgeben gibt es bei uns nicht.
Abgerechnet wird erst zum Schluss, wenn die Zielflagge fällt,“ glaubt Christian Engelhart, der Meister von 2020, an die Chance seines Teams.
Die schnellen Außenseiter
Das Siegen ist eine Spezialität von Fabian Schiller und Jules Gounon. Die Piloten vom Drago Racing Team ZVO gewannen beim letzten Tourstopp am Sachsenring den Samstagslauf und feierten damit den dritten Saisonerfolg. Fabian Schiller: „Wir liegen, was die Anzahl der Siege angeht, vorn und hätten diese Bilanz am Sachsenring ausbauen können, wenn nicht diese unnötige Disqualifikation vom Qualifying am Sonntag gewesen wäre. Rein von der Performance haben wir eines der stärksten Pakete im Feld, konnten das aber leider nicht in jedem Rennen zeigen. In Hockenheim wollen wir uns mit Erfolgen aus der Saison verabschieden.
Solange es rechnerisch noch möglich ist und eine minimale Meisterschaftschance besteht, werden wir alles versuchen.“ Für Jack Aitken und Albert Costa Balboa von Emil Frey Racing verlief die Saison mit einem Sieg und zwei zweiten Plätzen durchwachsen. Dennoch hat das Lamborghini-Duo mit 125 Punkten theoretisch noch die Chance, beim großen Finale des ADAC GT Masters am Hockenheimring Baden-Württemberg die Meistertrophäe in den Händen zu halten.
Text: ADAC GT Masters Pressemeldung