Beim Qualifying in Saudi-Arabien auf dem Dschidda Corniche Circuit stürmte Nathanaël Berthon auf seine erste Pole der Saison. Mikel Azcona hingegen hat sich den Titel des „Königs“ des WTCR 2022 gesichert.
Nathanaël Berthon aus dem Team Comtoyou DHL Audi Sport sicherte sich als letzter Fahrer im Q3-Shootout die Poleposition und verdrängte damit Norbert Michelisz im allerletzten Moment von der Spitze. Platz drei ging an Mikel Azcona, der sich aber bereits in Q2 den Titel als „König“ des WTCR sicherte, da sein Titelrivale Girolami es nicht über Platz zwölf hinausschaffte.
„Unglaublich, einfach unglaublich“, sagte ein ekstatischer Azcona. „Ich kann nicht glauben, dass es gereicht hat. Ich habe mein ganzes Leben dafür gearbeitet. Die letzten vier Jahre im WTCR waren schwierig, aber am Ende steht der Titel. Das ist quasi meine Lebensleistung, die mit ohne meine Familie, meine Eltern nicht möglich gewesen wäre. Mama und Papa, ich danke Euch für alles, was ihr mir gegeben habt, für die Möglichkeit, in diesem Sport anzutreten. Nun sind wir Weltmeister.“
„Wir sind eine kleine Familie aus einem kleinen Dorf und nun sind wir Weltmeister. Mir fehlen die Worte. Es ist ein unglaubliches Gefühl. Vielen Dank an mein Team BRC Hyundai N Squadra Corse. Sie haben mir das beste Auto zur Verfügung gestellt. Danke auch an Norbert [Michelisz] und Nicky [Catsburg]. Diese Strecke hat es uns das Windschattenfahren nicht einfach gemacht, aber am Ende haben wir es in das Q3 geschafft. Vielen Dank für diese Möglichkeit!“
„Es war sehr schwierig, die Konzentration im Q3 aufrechtzuerhalten. Wir hätten fast nicht hineingeschafft, aber dank des doppelten Windschattens meiner Teamkollegen hat es geklappt. Es war nicht einfach, auf den Geraden mit den Audi mitzuhalten. Auf diese Art und Weise den Titel zu gewinnen, ist einfach unglaublich. Das müssen wir jetzt feiern und genießen.“
Auch Berthon war überglücklich. „Endlich, eine Poleposition am allerletzten Rennwochenende. Besser spät als nie, oder? Ich bin sehr glücklich. Dafür haben wir hart gearbeitet. Wir haben morgen immer noch einen Job zu erledigen und wichtige Punkte einzufahren. Ich freue mich auch extrem für Tommy [Coronel]. Wir haben zusammengearbeitet für die Pole. Er hat mir geholfen, genauso wie ich ihm. Ich bin sicher, er wird mir auch in den Rennen zur Seite stehen.“
Im Q1 gaben zunächst die Audi den Ton an. Doch dann zog Norbert Michelisz kurz vor dem Ende seinen Teamkollegen Mikel Azcona in seinem Windschatten an die Spitze der Zeitenliste. Azcona fuhr eine 1:16.423 Minuten und landete damit vor den Audi von Gilles Magnus, Franco Girolami und Nathanaël Berthon. Sein Titelrivale, Néstor Girolami, hat es mit Platz zehn gerade so in das Q2 geschafft.
Rob Huff und Attila Tassi erreichten mit den Plätzen elf und zwölf ebenfalls denkbar knapp das zweite Qualifyingsegment. Der unglückliche Platz 13 ging an Dániel Nagy aus dem Team Zengő Motorsport. Lokalmatador Ahmed Bin Khanen (Comtoyou Racing) und Tiago Monteiro (LIQUI MOLY Engstler) schieden ebenfalls aus.
Im 15-minütigen Q2 war Berthon mit 1:16.199 Minuten der schnellste Fahrer auf der Strecke. Azcona, auf Rang zwei, fehlten 0,111 Sekunden. Allerdings dürfte sich der Spanier nicht allzu sehr darüber geärgert haben. Als es darauf ankam, fehlte Girolami die nötige Pace und als die Uhr abgelaufen war, stand er nur auf Platz zwölf. Damit stand Mikel Azcona schon vor dem Beginn von Q3 als neuer „König“ des WTCR 2022 fest. Der 26-jährige Spanier feierte bereits über Funk mit seinem Team.
Neben Berthon und Azcona zogen auch Magnus, Michelisz und Tom Coronel in das finale Q3-Shootout der Saison ein. Franco Girolami schaffte es mit Platz sechs ganz knapp nicht. Hinter ihm landeten Nicky Catsburg, Esteban Guerrieri und Wilcard-Fahrer Viktor Davidovski. Platz zehn ging an Attila Tassi. Der Fahrer aus dem Team LIQUI MOLY Engstler wird damit im zweiten Rennen von der Reverse-Grid-Pole starten.
In Q3 ging Tom Coronel als erstes auf die schnelle Runde. Der Niederländer setzte mit einer 1:16.564 Minuten eine ordentliche Benchmark.
Azcona, bereits völlig emotional aufgeladen, musste sich noch einem zusammennehmen und sich auf seine Qualifyingrunde konzentrieren. Im ersten Sektor war er noch langsamer als Coronel, aber in den letzten beiden Sektoren war er etwas schneller. Am Ende schlug er Coronel um 0,052 Sekunden. Danach feierte er direkt weiter mit seinem Team über Funk.
Der Dritte im Bunde war Norbert Michelisz, der sich dank eines herausragenden dritten Sektors um 0,043 Sekunden an Azcona vorbeischob.
Nun blieb nur noch Berthon übrig, das Ziel der ersten Poleposition der Saison vor Augen, welches er dank eines beeindruckenden letzten Sektors schließlich erreichen sollte. Mit einer 1:16.362 Minuten war der Franzose um 0,107 Sekunden schneller als Michelisz. Das finale Ergebnis des Q3-Shootouts lautet demnach: Berthon, Michelisz, Azcona, Coronel und Magnus.
Das erste Rennen in Saudi-Arabien beginnt am Sonntag um 17:40 deutscher Zeit. Rennen zwei startet um 20:15 Uhr.
* Ergebnis muss noch von der FIA bestätigt werden
Text: FIA WTCR Pressemeldung