Gilles Magnus gewinnt das finale Rennen des FIA Tourenwagen-Weltcups (WTCR). Attila Tassi, der das Rennen in der Anfangsphase angeführt hatte, schied beim zweiten Rennen in Saudi-Arabien auf dem Dschidda Corniche Circuit nach einer dramatischen Kollision aus.
Attila Tassi aus dem Team LIQUI MOLY Engstler führte das Rennen nach dem Start in seinem Honda Civic Type R TCR an. In der zweiten Runde allerdings wurde er von Esteban Guerrieri aus dem Team ALL-INKL.COM Münnich Motorsport, der sich bei seiner Attacke in Kurve 1 verbremste und damit sich selbst und Attila Tassi herausdrehte. In der folgenden Runde griff Franco Girolami (Comtoyou Racing) Nicky Catsburg auf der Innenbahn an – ein Manöver, das sowohl Tassi und auch Catsburg aus dem Rennen nahm.
Dadurch bekam Magnus einen gewaltigen Vorsprung, wodurch der Belgier kein Problem mehr hatte, seinen dritten WTCR-Sieg der Saison einzufahren. Durch eine weitere Kollision zwischen Nathanaël Berthon and Rob Huff wurde das Rennen hinter dem Safety-Car beendet. Dank Berthons Nullnummer steht Néstor Girolami aus dem Team ALL-INKL.COM Münnich Motorsport als Vizechampion hinter dem neuen „König“ des WTCR, Mikel Azcona, fest.
„Man, das habe ich gebraucht“, sagte ein überglücklicher Magnus. „Das ist für das Team, für mich selbst und für mein Selbstvertrauen. Wir haben schwierige Zeiten durchgemacht. Bahrain war besonders hart. Sogar hier habe ich in Q3 einen Fehler gemacht, der nicht hätte passieren sollen. Ich war etwas enttäuscht und das Ergebnis ist jetzt das, was ich zum Ende der Saison gebracht habe, um in das nächste Jahr mit Selbstvertrauen zu starten.“
Viktor Davidovski, der aus der ersten Reihe gestartet war, verlor direkt am Start einige Positionen, doch dank der ganzen Kollisionen vor ihm, beendete der Wilcard-Fahrer aus dem Team Comtoyou Racing das Rennen doch noch auf dem zweiten Platz, wodurch der der Doppelsieg für das Team perfekt war. „Beeindruckend, ich bin wirklich beeindruckt von Viktor und ich freue mich auch für ihn“, sagte Magnus, der beim vergangenen Rennwochenende in Bahrain seinen Teamkollegen Mehdi Bennani im zweiten Rennen abräumte.
„Ich möchte diesen Moment nutzen, um allen bei Comtoyou für ihre Arbeit in Bahrain zu danken“, sagte er. „Sie haben die ganze Nacht nicht geschalfen und ich habe mich wirklich schlecht gefühlt. Ihnen jetzt etwas zurückzugeben, macht mich sehr glücklich.“
„Das ist ein unglaubliches Wochenende für mich“, sagte Davidovski. „Vielleicht habe ich mich am Start selbst zu sehr unter Druck gesetzt, wodurch dann der Fehler entstanden ist. Aber nach drei Runden war ich wieder auf meiner Position hinter Magnus und am Ende wurde ich Zweiter. Ich bin sehr glücklich. Es im WTCR auf das Podium zu schaffen, ist einfach fantastisch.“
Auch Azcona profitierte von den Problemen vor ihm im Feld, wodurch er seine Titelsaison im WTCR mit einem weiteren Podestplatz beendete. „Die Saison auf diese Art zu beenden ist sehr gut“, sagte er. „Das habe ich nach dem ersten Rennen wirklich nicht erwartet, aber in den ersten beiden Rennen gab es vor mir einige Unfälle. Ich hatte Glück und konnte ein paar Positionen gutmachen. Aber am Ende muss man auch in der richtigen Position sein dafür. Ich bin also sehr glücklich über dieses fantastische Podium und diese fantastische Saison. Sehr schön, die Saison auf dem Podium zu beenden.“
Hinter Azcona landete sein Teamkollege von BRC Hyundai N Squadra Corse, Norbert Michelisz, auf Rang vier. Berthon jagte fast das gesamte Rennen Rob Huff mit seinem Teamkollegen Tom Coronel im Genick. Berthon gab alles, um am CUPRA Leon Competición vorbeizukommen und Punkte gegenüber Néstor Girolami im Kampf um die Vizemeisterschaft gutzumachen. Aber an Huff gab es kein Vorbeikommen. Dann, in Rune 18, war der Audi neben dem CUPRA auf der Innenbahn, die beiden berührten sich und Berthon blieb mit einem kaputten rechten Vorderrad liegen. Das Rennen war fast vorbei, aber die Saison und der WTCR hatten nicht mehr genug Zeit, um das Rennen fortzusetzen.
Am Ende wurde Rob Huff Fünfter. Dahinter landeten Tom Cornel und Dániel Nagy, obwohl er am Start stehengeblieben war. Mit Platz acht sicherte sich Néstor Girolami weitere Punkte. Tiago Monteiro und Lokalmatador Ahmed Bin Khanen komplettierten die Top 10. Guerrieri erholte sich von seinem Dreher in Runde zwei und wurde Elfter.
Text: FIA WTCR Pressemeldung