Mehr Kundenorientierung und -freundlichkeit in allen Bereichen, größere Kostensensibilität und ein Plus an Sicherheit: Dieser Satz bündelt die dringenden Handlungsempfehlungen der Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring e.V. ILN zur Zukunftssicherung der Nürburgring Langstrecken-Serie (VLN). Zentrales Ziel: Die Amateurfahrer müssen wieder in den Mittelpunkt der Bemühungen rücken und dürfen ihren Spaß am Motorsport auf der Nordschleife nicht verlieren.
Diese Handlungsempfehlungen vereinen neue Lösungsansätze mit Forderungen, die von der ILN bereits seit längerer Zeit zur Zukunftssicherung des Langstreckensports auf der Nürburgring-Nordschleife erhoben werden.
In einer losen Serie werden wir euch die zentralen Themen als Diskussionsgrundlage vorstellen. Wir freuen uns schon jetzt auf fleißige Dialoge und weitere Anregungen.
Teil 1: Reifen
Teams, die bei NLS-Rennen an der Spitze mitfahren wollen, kommen inzwischen auch in kleineren Klassen kaum noch umhin, pro Stint mit einem Satz Reifen zu kalkulieren. Dies ist ein enormer Aufwand, der dringend reduziert werden muss.
Die ILN sagt: Mittelfristig ist die Limitierung der pro Lauf zur Verfügung stehenden Reifen unumgänglich – sie spart Kosten und reduziert zugleich den Umwelteinfluss. Darum schlägt die ILN am Beispiel eines Vierstundenrennens (Angabe: Reifen pro Auto) exemplarisch vor:
Seriennahe V-Klassen -> 8 (+4 gebrauchte)
Cup 2 (911 GT3 Cup) -> 12 (+4 gebrauchte)
SP9 -> 16 (+4 gebrauchte)
Carry-Over-Reifen von früheren Veranstaltungen stellen sicher, dass ein einzelner Reifenschaden etwa durch einen Bremsplatten nicht das gesamte Rennwochenende dieses Fahrzeugs entscheidend beeinträchtigen kann.
Für die Entwicklung entsprechend haltbarer Rennreifen bekommen die Anbieter eine angemessene Übergangsfrist, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten. Dies kann, technische Umsetzbarkeit vorausgesetzt, zu einem späteren Zeitpunkt auch für die GT3-Topklasse SP9 gelten.
Teil 2: Technik und Kosten – FT3-Tanks
FT3-Tanks für Fahrzeuge der seriennahen V-Klassen erweisen sich regelrecht als Teilnehmerzahl-Killer. Denn: Ihr Einbau ist kostspielig und angesichts der aktuell vorherrschenden Lieferkettenprobleme auch zeitkritisch. Die individuelle Montage mit Eigenbaulösungen verursacht zusätzliche Sicherheitsrisiken durch Leitungen und Verbindungselemente im Fahrzeug-Innenraum.
Dabei erfüllen die Kraftstofftanks moderner Serienfahrzeuge bereits ab Werk hohe, von den Herstellern in zahlreichen Crashtests und Simulationen nachgewiesene Sicherheitsstandards. Ein zusätzlicher Nutzen von FT3-Reservoirs darf aus diesem Grunde in Frage gestellt werden kann.
Die Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring e.V. ILN fordert die VLN aus diesem Grund auf, den für 2023 beziehungsweise ab 2024 vorgeschriebenen Einbau von FT3-Tanks in Fahrzeuge der Serienklasse mit dem Deutscher Motor Sport Bund e.V. erneut zu diskutieren, bestenfalls auszusetzen oder aber die bereits gewährte Übergangsfrist weiter zu verlängern.
Text: ILN Pressemeldung