Bildergalerie: Marc Hilger
Der „Klassiker für Klassiker“ feierte an diesem Wochenende runden Geburtstag: Bei der 50. Auflage des Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring traten rund 500 historische Rennwagen aus fast allen Epochen und Kategorien des Motorsports an, um auf dem traditionsreichen Eifelkurs noch einmal ihre Kräfte zu messen. Zahlreiche automobile und menschliche Stars von einst entführten die rund 50.000 Besucher am Wochenende in den Rennsport vergangener Dekaden – von den Anfängen bis zur Jahrtausendwende reichte der Bogen der Tourenwagen und GTs, Sportwagen und Formel-Boliden. Zahlreiche kleine und größere Aktionen thematisierten außerdem das Jubiläum, das auch viele Wegbegleiter des Events nutzten, um persönlich am Nürburgring zu gratulieren. Informationen und Berichte vom Wochenende gibt es ebenso wie Ergebnisse und Fotogalerien auf der offiziellen Homepage unter oldtimergrandprix.com.
Die gelungene Jubiläumsparty des Oldtimer-Grand-Prix wollten sich die rund 50.000 Zuschauer ebensowenig entgehen lassen wie ehemalige Mitstreiter und Teilnehmer. Sie feierten gemeinsam mit den Veranstaltern eine gelungene Party mit vielen Höhepunkten. So machte eine Jubiläums-Gala im ring°werk bereits am Mittwoch den Auftakt. Langjährige Teilnehmer fuhren im Jubiläums-Korso um die Strecke und zeigten ihre automobilen Schätze im Zelt von Medienpartner Motor Klassik. Zeitnahme-Partner Junghans legte sogar eine eigene Uhren-Sonderserie auf, deren beide auf 50 Stück streng limitierte Modelle in Windeseile vergriffen waren. Ein großes Festzelt im Fahrerlager diente als Treffpunkt von Besuchern, Ehrengästen, Teams und Fahrern. Pünktlich zum Jubiläum gehörte auch die AMG-Arena wieder zum Fahrerlager-Areal – dort präsentierten sich Top-Markenclubs. Eine besondere Ehrung hatten die Organisatoren für den treuesten Teilnehmer der Veranstaltung vorbereitet – Uli Sauer aus Iserlohn, der mit seinem Vorkriegs-BMW 328 seit dem Debüt 1973 jedes Jahr beim Oldtimer-Grand-Prix dabei war. Ihm widmeten der Nürburgring und die Veranstaltergemeinschaft einen Baum an der Rolf-Stommelen- Straße, dem Verbindungsweg zwischen historischem und Grand-Prix-Fahrerlager, wo eine eigene Allee ausgewählte Menschen mit ganz besonderer Verbindung zur Eifelrennstrecke ehrt.
Zufriedenstellende Bilanz
Dass es mit der traditionsreichsten und größten deutschen Rennveranstaltung für historische Fahrzeuge weitergeht, ist ebenfalls bereits sicher: Voraussichtlich am zweiten August-Wochenende findet im Jahr 2024 der 51. Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring statt. Nach dem erfolgreichen Jubiläum und dem optimistischen Blick in die Zukunft ziehen die Organisatoren des Events zufrieden Bilanz: „Das Wochenende war für uns als langjährige Organisatoren eine Geburtstagsparty voller positiver und besonderer Momente“, fasst Organisationsleiter Wolfgang Schulz zusammen. Er ist als Geschäftsführer der CHRSN Sport GmbH Mitveranstalter des Oldtimer-Grand-Prix und langjähriger Begleiter des Events und resümiert: „Wir als Organisatoren haben uns über viele Glückwünsche gefreut und mit alten und neuen Freunden viele Anekdoten ausgetauscht. Dieser rundum positive Rückblick bestärkt uns alle darin, nun mit viel Energie in die sechste Dekade dieses tollen Rennens zu gehen.“
Prall gefüllte Tourenwagen- und GT-Felder
Das sportliche Programm lebte auch in diesem Jahr durch eine gelungene Mischung aus deutschen und internationalen Rennsport-Highlights. Die einheimische Motorsporthistorie wurde etwa durch das riesige Starterfeld der „Goldene-Ära“-Tourenwagen repräsentiert, in dem zum Beispiel viele unvergessene DTM- und STW-Fahrzeuge zu sehen waren. Am Steuer saßen auch Haudegen aus der großen Zeit der DTM. So etwa Kris Nissen, Olaf Manthey oder auch Roland Asch, der sich seinen Ford Cosworth mit seinem Sohn Sebastian teilte. Ebenfalls für leuchtende Augen sorgten die Läufe des DRM-Revivals, in dem es zu einem wahren Gipfeltreffen der Gruppe-5-Boliden kam. Ralf Kelleners (De Tomaso Pantera Gruppe 5) und Peter Mücke / Stefan Mücke im Zakspeed-Ford Capri teilten sich hier die Siege, Rang drei ging in beiden Läufen an den erst seit diesem Jahr wieder im Renneinsatz fahrenden Turbo-Capri von Heinz Schmersal / Mike Stursberg. Zum Reigen legendärer Tourenwagen-, GT- und Rennsport-Fahrzeuge trugen auch die drei Serien unter dem Dach der Fahrergemeinschaft FHR bei: Die HTGT, die Gentle Drivers Trophy sowie die CanAm & Sportscars / Groupe C Classic boten mit ihren vielen, exzellent vorbereiteten Rennwagen spannende Läufe.
Leuchtende Augen und Scheinwerfer: 50er- und 60er-Jahre-Sportwagen
Die CanAm / Sportwagen-Serie der FHR war auch ein Highlight im Sportwagen- Bereich, in deren Feld zum Beispiel Fahrer- und Teamchef-Legende Olaf Manthey startete. Der erfolgreiche Motorsport-Profi fuhr mit einem Porsche 993 RSR – dem allerersten Manthey-Porsche, der den Beginn des seit Jahrzehnten erfolgreichen Rennsteams markiert. Eines der wichtigsten Highlights des Wochenendes war aber das Rennen der Sportwagen aus den 50er- und 60er-Jahren, deren historisch wertvolle Fahrzeuge aus halb Europa an den Nürburgring kamen. Hier waren erneut seltene Rennsportwagen am Start, die auf den Spuren der Langstreckenklassiker wandelten: Am Samstagabend bildete ihr einstündiger Lauf in die anbrechende Nacht hinein den stimmungsvollen Höhepunkt des Wochenendes, der mit einem Feuerwerk nach der Zielankunft gefeiert wurde. Zum Programm gehörten außerdem die Sportwagen der Vorkriegszeit, die erstmals ohne Sportliche Wertung bei Ausfahrten auf der Strecke zu sehen waren. Im Feld der fast 50 Teilnehmer fuhren unter anderem die Liechtensteiner Simon Scrivener und Conny Jäger mit einem Whippet Grand Prix von 1927 mit – dem ältesten Rennwagen des gesamten Wochenendes. Aber auch einen Ausflug in die Sportwagen-Gegenwart bot das Programm – dafür sorgte die FCD Racing Series des Ferrari Club Deutschland mit ihren italienischen Traumsportwagen.
Neue Akzente im Formelsport gesetzt
Last but not least war der historische Formelsport eine wichtige Säule im Rennprogramm. Erstmals zu Gast war ein Demolauf der Formel-1- und Formel-2- Legenden, der ebenso für Grand-Prix-Feeling sorgte, wie die Rennen der HGPCA. Diese britische Rennserie präsentiert mit ihren feinen Monoposto die Vor- und Frühgeschichte der Formel 1-WM. Erstmals wurde am Samstag der erste Lauf dieser klassischen Formelwagen getrennt für die Heck- und Frontmotorklassen ausgeschrieben – und thematisierte damit die Evolution des Formel-Designs. Neu waren auch die internationalen Formel-2-Fahrzeuge der HSCC-Serie. Abgerundet wurden die Formelklassen durch den AvD-Historic-Race Cup der Fahrervereinigung HRA sowie das gut besetzte Feld der Lurani-Trophy mit ihren Formel-Junior- Rennwagen.
Text: Oldtimer GP Pressemeldung